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Lesetypografie vs Detailtypografie - Hermann Schmidt Verlag

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Vikilein

Hallo,

wenn man das Buch Lesetypografie hat, lohnt sich als Ergänzung auch das Buch Detailtypografie oder sind das eigentlich die gleichen Themen? Bzw könnt ihr mir die Unterschiede nennen?

 

 

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Sebastian Nagel

Lesetypografie behandelt so das große Ganze – welche Arten gibt es zu lesen (durchlesen, überfliegen, referenzieren, ...) und wie kann Text aufbereitet werden um diesen Lesearten gerecht zu werden. Bei Willberg ist das halt noch sehr aufs Medium Buch bezogen – also von diesem ausgehend Buchformate, Umschläge, Satzspiegel, hinunter in Übersichten, Kapitel, Überschriften, Absätze, Auszeichnungen, Schriftwahl, Zeilenabstände, Grundlinienraster, ...). Also grob gesagt mit Fokus auf Makrotypografie. Alle Varianten werden durchbesprochen und gezeigt. Es bleibt aber eher(!) ein theoretisches Buch an dem man sich bilden kann um dann selbst Situationen einschätzen und Lösungen finden zu können. Ein "absolut richtig" oder "absolut falsch" gibt es da nicht, man wägt verschiedene Kriterien und Einflüsse ab und versucht dem Leser das Lesen des gegebenen Textes in der gewünschten Intention einfach zu machen. Auch wenn fast nur Bücher behandelt werden, sind die grundlegenden Überlegungen auf alle Medien anwendbar.

Detailtypografie geht dann in die Details, also welche Satzzeichen werden wo wie eingesetzt (im Sinne einer Orthotypografie bzw. Konvention in – vor allem – Deutschland), wie sieht es zwischen diesen Zeichen aus, ... Es geht also um Gedankenstriche, Aufzählungspunkte, Rufezeichen, Ellipsen, Laufweite, Kerning, Ligaturen, ... Da gibt es im Gegensatz zur Makrotypografie klarere "Regeln" oder zumindest Konventionen, über die man zwar kritisch reflektieren kann, aber meistens gibt es eine Variante die üblich ist, und die kann man hier nachschlagen und lernen wie man das üblicherweise macht. Es ist das vielleicht praktischere Buch im Alltag, wenn ich die Grundsatzentscheidungen schon getroffen habe und es jetzt daran geht Texte im Detail richig zu setzen (und dem Auftraggeber "die Regeln" unter die Nase halten zu können). Angenommen man hat tagein tagaus immer das selbe Medium vor sich (z.B. ein gegebenes Magazin) und möchte einfach nur schnell und souverän ausführen, ist das das passendere Buch.

 

Bei Lesetypografie habe ich eher "denken und konzipieren" gelernt, bei Detailtypografie dann die Ausführung – Detailtypografie ist wesentlich abgegriffener, man setzt halt in der Praxis öfter Texte als man Medien neu konzipiert. Irgendwann hat man natürlich beides "intus" und die beiden Bücher bleiben schöne Kolumnen im Bücherregal die sich zu zweit besser machen als alleine.

bearbeitet von Sebastian Nagel
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