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(Zu) große Ähnlichkeit zwischen Fonts

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hej

Hallo zusammen,

 

ich arbeite seit knapp drei Monaten an einer Schrift – und heute bei MyFonts musste ich dann eine bereits erschienene Schrift entdecken, die meiner recht ähnlich sieht. Gut, auf den zweiten Blick sind die Unterschiede doch schon erheblich, aber zunächst war der Schock groß.

 

Meine Frage ist nun: Gibt es Wege, sich vor der endlosen Arbeit an einem Font einigermaßen abzusichern, dass es etwas Vergleichbares nicht schon gibt? Im Extremfall vergehen Jahre, bis eine Schrift reif zur Veröffentlichung ist; wenn der Designer dann merkt, dass alles umsonst war, dreht er ja durch.

 

Oder aber: Darf eine Schrift vielleicht sogar veröffentlicht werden, obwohl etwas Ähnliches schon auf dem Markt ist? Immerhin gibt's ja Duplikate wie Helvetica / Swiss / Akzidenz Grotesk / ...

 

Eine Meinung dazu würde mich sehr interessieren :)

 

LG Marc

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catfonts

Nun, Akzidenz-Grotesk, Helvetica und Arial sind ja nicht wirklich Duplikate, und so lange deine ähnlich stark abweicht, ist das OK und lässt sich kaum verhindern.

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Thomas Kunz

Marc, so wie du es geschildert hast, ist deine Schrift deine eigene Kreation, die entstanden ist, ohne dass du wusstest, dass es etwas ähnliches auf dem Markt bereits gibt. Es liegt also kein Plagiat vor. Daher dürfte es rechtlich keine Einwände gegen eine Veröffentlichung geben. Ob sich eine Schrift gegen die Konkurrenz durchsetzt, ist dann wieder eine ganz andere Frage.

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hej

Vielen Dank euch, da bin ich sehr erleichert – auch schon für zukünftige Entwürfe, weil sowas ja jederzeit wieder passieren kann!

 

Beste Grüße!

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gutenberger

Was mich mal wieder zu der Frage an die Schriftgestalter verleitet: Ist möglicherweise der Formenkanon der lateinischen Schrift nicht irgendwann in allen als unterschiedlich erkennbaren Varianten erschöpft? Sicherlich gibt es heute noch ein weites unbeackertes Feld an möglichen Varianten meinetwegen hinsichtlich Strichstärken und x-Höhen. Aber ich finde zunehmend, daß auf praktisch jede etwas weiter verbreitete mengentexttaugliche Schrift mindestens zwei oder drei oder mehr sehr ähnliche Fonts kommen, die man als Normalleser wahrscheinlich gar nicht mehr unterscheiden kann und als Grafiker mittlerweile auch nur mit sehr genauem Hinsehen und direkten Vergleichen. Wirklich Neues in Sachen Mengentext erwarte ich ja auch sowieso nicht mehr und braucht es meines Erachtens auch nicht.

Wenn dann aber in zehn Jahren noch 20000 oder 200000 Fonts dazukommen, müssen das doch eigentlich immer mehr sich immer ähnlichere - bzw. gleichere - Schriften sein ...? Vermutlich brauchen wir die zwar gar nicht, aber im Kapitalismus wird das ja dann der Markt regeln. Trotzdem würden damit hunderte Designer ihre Arbeitskraft, ihre Zeit und ihre Hoffnungen verschwenden, um am Ende im Frust zu landen. Was ziemlich schade wäre. 

Oder anders gefragt: Ist eine gewisse Ahnungslosigkeit in Sachen vorhandener Fonts angesichts ihrer unüberschaubaren Vielfalt in nicht ferner Zukunft Voraussetzung, um überhaupt noch die Energie zum Fontschöpfen aufzubringen? Mit der Gefährdung, daß man am Ende feststellt, ungewollt ein Duplikat einer vorhandenen Schrift geschaffen zu haben und dann nur aufgrund dieser Ahnungslosigkeit ungestraft davonkommt und "nur" den wirtschaftlichen Schaden vergeudeter Zeit hat. Denn wenn man in diesem Fall die anfängliche Ahnungslosigkeit nicht hätte, wäre man ja ein böser Plagiator und müsste wohl noch schlimmer bestraft werden ... 
Andererseits könnte man dem hoffnungsvollen, bei Arbeitsbeginn aber ahnungslosen Schriftschöpfer mangelnde Sachkenntnis unterstellen, was ja auch nicht schön wäre. Ein Teufelskreis!

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catfonts

Nun ja, nicht selten sind es aber auch hauchfeine Details, die zwischen Meisterwerk  und demn Gefühl "Ganz nett, aber irgend etwas stimmt hier nicht"  unterscheiden, und dabei sind letztere nicht selten die aus geometrischer Sicht präziseren.

 

Das ist wie mit Miss-Wahlen. Auch hier gelten Gesichter, in denen sich zum einen häufig der Goldene Schnitt findet, und die sehr symmetrisch sind als besonders schön, errechnet man aber ein Bild, bei dem diese Vorgaben 100% präzise umgesetzt sind, erzeugt  das Bild ein ungutes Gefühl. In vielen Fällen muss etwas ganz leicht schief sein, um gerade zu wirken.

 

Und eben so ist es auch bei ähnlichen Fonts, bei denen es bei vorhandenen Fonts noch etwas an Platz für verfeinerung gibt, um noch besser zu sein, hne sich der Perfektion so sehr zu nähern, das es wieder zu glatt gelutsch wird.

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