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Tholan

Genau darum geht es!

Kann man in den einzelnen Ländern keinen genauen Zeitpunkt des Wechsels zur Antiqua angeben?

Stimmt denn aber die Behauptung, dass in Frankreich bspw. die Französische Revolution ein solcher Zeitpunkt war?

Viele Grüße

Thomas

PS: Die 100 sind erreicht!

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Niklaus

Da es sich um verschiedene, äußerst verflochtene Entwicklungen nebeneinander handelt, kann man einen solchen Übergang m. E. nicht genau bestimmen. Eine gewisse Konsolidierung ist bestimmt im 18. Jahrhundert erreicht. Man müsste allerdings genauer nach Textsorten unterscheiden: In Deutschland sind im 18. Jahrhundert nur wissenschaftliche (insbesondere theologische) Texte in Antiqua gesetzt; Belletristik, Zeitungen, Zeitschriften, amtliche Dokumente – alles noch in Fraktur, mit Ausnahme von fremdsprachigen Passagen bzw. Wörtern in Antiqua. Genau umgekehrt im europäischen ‹Ausland›: Dort hat sich ein klassizistischer Antiqua-Stil im 18. Jahrhundert durchgesetzt (England: Baskerville, Italien: Bodoni, Frankreich: Didot), und Fraktur wird nur noch als Zierschrift verwendet. – Mit der Französischen Revolution hat das direkt m. W. nichts zu tun …

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Tholan

Wollte noch beifügen, dass die „Stuttgarter Erklärung“ der EKD im „Verordnungs- und Nachrichtenblatt der evangelischen Kirche in Deutschland“ 1946 in der Tannenberg gesetzt war. Die Zeitgenossen haben wohl keinen Zusammenhang dieser Schrift mit der Nazi-Ideologie gesehen.

Hier noch eine Gegenüberstellung von Akzidenz-Grotesk und Tannenberg (gotische Grotesk) in magerer, halbfetter und kursiver Ausführung.

304_akkzidenzgrotesktannenb_1.jpg

Viele Grüße

Thomas

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Niklaus
Hier noch eine Gegenüberstellung von Akzidenz-Grotesk und Tannenberg (gotische Grotesk) in magerer, halbfetter und kursiver Ausführung.

und jetzt halte man das Zitat von Herbert Lechner daneben:

«Mit der Betonung der Senkrechten und den kantigen Verbindungen der Linien erinnert sie [die ‹Tannenberg›] sogar ein wenig an den wuchtigen Bau des Tannenberg-Denkmals.»

Dasselbe könnte man genauso gut von der Akzidenz-Grotesk behaupten.

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  • 2 Wochen später...
Tholan
Dan Reynolds: „und ein GROSSES LANGES-S“

Das macht mich jetzt doch neugierig. Ist es hier irgendwo zu sehen? ich kann es nicht finden ...

http://www.linotype.com/35170099/carlto ... page=1-0-0

Vielen Dank

TomTom

Hallo Tom Tom,

hier:

304_langess_1.jpg

Wie Dan ſchon ſagte, bei der ITC Carlton ist es nicht dabei, das Verſal-Eszett auch nicht, die haben die Ehmcke-Antiqua unter falſchem Namen und ohne Hinweis auf den urſprünglichen Namen ziemlich oberflächlich herausgebracht. Linotype (Dan) dagegen hat inzwiſchen gute Hinweiſe auf den Urſprung auf ihrer Seite gegeben.

Viele Grüße

Thomas

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  • 1 Monat später...
Gast Schweizerdegen (offline)

Nachtrag zu Paul Renner

Roland Reuß über Burkes Renner-Studie:

"Besonderes Interesse verdienen Burkes Ausführungen zu Paul Renners 1932 in der Schweiz erschienenem Band »Kulturbolschewismus?«, einer scharfen Kritik an dem, was man bezüglich der Nazis »Kulturpolitik« zu nennen sich scheuen muß. Das von den Nazis kassierte, heute nur noch in wenigen Bibliotheken vorhandene Buch war in Deutschland bereits 1932 nicht zu publizieren (zwei befreundete Verleger hatten Renner abgelehnt). Es mußte bei Renners Freund Eugen Rentsch in Zürich erscheinen. Gegenüber den Haßparolen der Partei enthielt es eine flammende Verteidigung der Moderne in Architektur (etwa Mies van der Rohe) und Bildender Kunst (etwa Oskar Kokoschka). Zugleich wies es explizit all jene gängigen antisemitischen und antikommunistischen Ressentiments zurück, die bald darauf von Stammtischparolen zur offiziellen Staatsdoktrin avancierten. Vielleicht gibt es kein zentraleres Dokument der Zeit, welches klarer auf den Begriff bringt, daß ›Deutsch‹ zu sein mit einem Begriff wie Rasse nichts zu tun hat. Der ›Völkische Beobachter‹ machte denn auch gleich nach Erscheinen des Buches Renner zum Gegenstand des öffentlichen Hasses, und im April 1933 wurde Renner, schon zuvor ein persönlicher Feind des neuen Innenministers Wilhelm Frick, inhaftiert. Die Erläuterungen Burkes hierzu, zur späteren Freilassung Renners und zu dessen Rückzug aus dem öffentlichen Leben gehören zu den interessantesten und anrührendsten Passagen seines Buches."

Roland Reuß, in: TEXT 8 (2003), Institut für Textkritik, Heidelberg, online: http://www.textkritik.de/schriftundchar ... inross.htm

Noch eine Ergänzung: Der o.g. Titel "Kulturbolschewismus?" ist bei Stroemfeld als Reprint erhältlich (Kulturbolschewismus? von Renner, Paul. 96 Seiten, frz. Broschur ISBN-Nr: 3-87877-829-5. Reprint der Originalausgabe im Eugen Rentsch Verlag, Zürich, München, Leipzig 1932), auf der Seite mit Detail-Informationen zum Buch wird aus zwei Reaktionen der Zeit, eine brieflich von Thomas Mann an Renner, zitiert. Th.M. nennt Renners Buch ein "beglückendes literarisches Geschenk". Mehr unter: http://www.stroemfeld.de

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Lars Kähler

Werte Gemeinde,

im Rahmen meiner Tätigkeit als Dozent für Typografie an einer Hamburger Grafikschule gab es auch einen Block, der regelmäßig für lebhafteste Diskussionen sorgte – natürlich: Typografie im III. Reich.

Ich selbst bin etwas unbedarft – also bei weitem nicht so gut informiert wie mein seinerzeitiger Kollege – in die Diskussion gegangen und habe die Position vertreten, die »Schaftstiefelgrotesk« (nicht Stiefelknecht...) sei auch ihrer Form wegen nach dem Ende der NS-Zeit in Misskredit geraten und gehe insofern konform mit Hans-Peter Willberg.

Ergänzen möchte ich hier einen Link auf die entsprechende Veröffentlichung Willbergs, den ich so nicht hier gefunden habe - absolut lesenswert IMHO; leider kenne ich nur diese englische Version, von deren sieben Artikel fünf ursprünglich in Deutsch verfasst wurden – vielleicht weiß hier jemand noch einen anderen Link?

http://www.amazon.de/exec/obidos/tg/stores/detail/-/books-intl-de/1568981252/contents/028-6214061-2702148

Die volkstümelnde Verwendung von »Fraktur-«, also gebrochenen Schriften, ist meiner Meinung auch hier in Deutschland weit verbreitet, und in der erwähnten Broschüre kommen auch Themen wie Gothic Rock oder Neonazis vor – das habe ich in der Diskussion bisher vermisst. Ein befremdliches Beispiel für Letztere ist etwa die »Vitriol«.

Mein Kollege meinte nun, es müsse unsere Aufgabe sein, die Blackletters wieder auf ihre teils humanistischen Wurzeln zurückzuführen bzw. diese bewusst zu machen, während ich persönlich der Ansicht war, diese Chance sei für immer vergeben. Er meinte auch, das Hakenkreuz habe als Swastika eine völlig andere Herkunft, als es heute allgemein vermutet wird. Lesenswert ist hier ergänzend der Beitrag auf Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Swastika

Etwas befremdlich fand ich hier im Thread die Gegenüberstellung der Tannenberg mit der AG - wo sind denn da große Ähnlichkeiten vorhanden? Dinge werden doch nicht dadurch ähnlich, dass sie im gleichen Scan vorkommen...

Lars

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Niklaus
Ergänzen möchte ich hier einen Link auf die entsprechende Veröffentlichung Willbergs, den ich so nicht hier gefunden habe - absolut lesenswert IMHO; leider kenne ich nur diese englische Version, von deren sieben Artikel fünf ursprünglich in Deutsch verfasst wurden – vielleicht weiß hier jemand noch einen anderen Link?

Eine Kurzfassung des (von Willberg immer wieder in verschiedenen ‹Größen› publizierten) Artikels findet sich hier.

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Finanzwirt

[

Etwas befremdlich fand ich hier im Thread die Gegenüberstellung der Tannenberg mit der AG - wo sind denn da große Ähnlichkeiten vorhanden? Dinge werden doch nicht dadurch ähnlich, dass sie im gleichen Scan vorkommen...

Die Gemeinsamkeit besteht m.E. darin, daß die Tannenberg im Vergleich mit der AG und anderen Groteskschriften nach ähnlichen Prinzipien aufgebaut ist.

Die AG und andere Groteskschriften sind durch Wegfall der Serifen und Strichstärkenunterschiede knapp und klar und daher besonders gut lesbar.

Die Tannenberg ist der Versuch diese Prinzipien des Konstruktivismus für die gebrochenen Schriften zu übernehmen.

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Tholan
... Mein Kollege meinte nun, es müsse unsere Aufgabe sein, die Blackletters wieder auf ihre teils humanistischen Wurzeln zurückzuführen bzw. diese bewusst zu machen, während ich persönlich der Ansicht war, diese Chance sei für immer vergeben ...

Ist dies nicht automatisch jedem bewusst, der sich mit Literatur und Typografie vor 1941 befasst? Ist die vielseitige 800jährige Geschichte der gebrochenen Schriften nicht viel mehr als die sehr kurze, wenn auch heftige Episode im Nationalsozialismus?

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Bleisetzer

Ich bitte um Erläuterung der Formulierung

"Die volkstümelnde Verwendung von »Fraktur-«, .."

Georg

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Bleisetzer
[

Etwas befremdlich fand ich hier im Thread die Gegenüberstellung der Tannenberg mit der AG - wo sind denn da große Ähnlichkeiten vorhanden? Dinge werden doch nicht dadurch ähnlich, dass sie im gleichen Scan vorkommen...

Ich kann die von Dir genannte Stelle "große Ähnlichkeit in der Gegenüberstellung der Tannenberg mit der AG" nicht finden. Wer hat das wo geschrieben, bitte?

Georg

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Bleisetzer

"...während ich persönlich der Ansicht war, diese Chance sei für immer vergeben."

Aus welchem Grund oder mit welcher Begründung sollte eine solche Chance "für immer vergeben" sein?

Ist die Aussage als Unterstellung eines Faktums gemeint oder als Meinungsäußerung im Sinne von "..sollte für immer vergeben sein"? Falls ja, warum?

Georg

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Finanzwirt
[

Etwas befremdlich fand ich hier im Thread die Gegenüberstellung der Tannenberg mit der AG - wo sind denn da große Ähnlichkeiten vorhanden? Dinge werden doch nicht dadurch ähnlich, dass sie im gleichen Scan vorkommen...

Ich kann die von Dir genannte Stelle "große Ähnlichkeit in der Gegenüberstellung der Tannenberg mit der AG" nicht finden. Wer hat das wo geschrieben, bitte?

Georg

Ich hatte aus dem Beitrag von "Laser" vom 06.06. zitiert. Ich habe wahrscheinlich die Zitierfunktion falsch benutzt.

Gruß

Dirk

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Bleisetzer

Bedeutet das, es gibt im gesamten Diskussionsverlauf keine Stelle, in der ein Zusammenhang im Sinne von "große Ähnlichkeit in der Gegenüberstellung der Tannenberg mit der AG" von jemandem beschrieben wird?

Ich habe tatsächlich lange danach gesucht.

Wäre ja nicht schlimm, interessiert mich nur.

Georg

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Finanzwirt
Hier noch eine Gegenüberstellung von Akzidenz-Grotesk und Tannenberg (gotische Grotesk) in magerer, halbfetter und kursiver Ausführung.

und jetzt halte man das Zitat von Herbert Lechner daneben:

«Mit der Betonung der Senkrechten und den kantigen Verbindungen der Linien erinnert sie [die ‹Tannenberg›] sogar ein wenig an den wuchtigen Bau des Tannenberg-Denkmals.»

Dasselbe könnte man genauso gut von der Akzidenz-Grotesk behaupten.

Hallo Georg,

wahrscheinlich war obiger Beitrag gemeint, der dann von "Laser" aufgegriffen wurde.

:idea:

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Bleisetzer

"Etwas befremdlich fand ich hier im Thread die Gegenüberstellung der Tannenberg mit der AG - wo sind denn da große Ähnlichkeiten vorhanden? Dinge werden doch nicht dadurch ähnlich, dass sie im gleichen Scan vorkommen... "

Nun ja. Dann ist Dein Kommentar aber etwas aus dem Zusammenhang gerissen, ist er nicht? (um es anglophil abzuschwächen). Denn vollständig zitiert wie jetzt hat Tholan doch recht.

Vielleicht will Tholand damit sagen, was auch ich oftmals beim Lesen von Typographie-Analysen und/oder

-Bewertungen empfinde - natürlich bei allem Respekt vor eines jeden typographischen Kenntnisse oder, um es mit den Worten des 4-Buchstaben-Mannes, die ich immer vergesse, zu sagen, der, glaube ich, Borussia Dortmund-Fan ist - "ist nicht persönlich gemeint": Es sind oft nur Worthülsen, die sich nett und gefällig lesen. Aber letztendlich nicht wirklich eine klare Aussage beinhalten.

Um diese zu hinterfragen, habe ich um die diversen Erklärungen gebeten. Es gibt ja auch die Möglichkeit, daß ich einfach nur nicht richtig verstehe. Schließlich wurde mir ja auch schon - unwidersprochen durch das verehrte Fachpublikum - in Frageform ein begrenzter Horizont bescheinigt.

Also dann: Erweitert ihn.

Ich bin gespannt.

Georg

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Finanzwirt

Etwas befremdlich fand ich hier im Thread die Gegenüberstellung der Tannenberg mit der AG - wo sind denn da große Ähnlichkeiten vorhanden? Dinge werden doch nicht dadurch ähnlich, dass sie im gleichen Scan vorkommen...

Lars

Hallo Georg,

danke für Deine Antwort.

Ich habe ja gar nicht meine Befremdung bzgl. der Gemeinsamkeiten von AG und Tannenberg geäußert sondern lediglich aus obigem Beitrag zitiert.

Vielmehr bin ich der Ansicht, daß diese Gemeinsamkeiten bestehen und habe dies auch begründet.

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Bleisetzer

Jetzt habe ich verstanden.

Dank' Dir für die Aufklärung.

Vielleicht klären sich meine anderen Rückfragen ja auch noch.

Besten Gruß

Georg

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Lars Kähler
"Bleisetzer":

Jetzt habe ich verstanden.

Dank' Dir für die Aufklärung.

Vielleicht klären sich meine anderen Rückfragen ja auch noch.

Besten Gruß

Georg

Hallo!

Die Verwirrung um die Gegenüberstellung der AG und der Tannenberg ist ja jetzt hoffentlich geklärt. Ich möchte dieser von anderen wahrgenommenen Ähnlichkeit widersprechen, wobei ich durchaus verstehe, was gemeint ist. Jedoch halte ich die Unterschiede wirklich für gewichtiger als die Gemeinsamkeiten.

"Bleisetzer":

Ich bitte um Erläuterung der Formulierung

"Die volkstümelnde Verwendung von »Fraktur-«, .."

Damit habe ich nur andeuten wollen, dass im allgemeinen Sprachgebrauch die gebrochenen Schriften häufig verallgemeinernd als »Fraktur« bezeichnet werden, dies jedoch nur eine Untergruppe der DIN-Klassifizierung ist. Also wäre "volkstümlich" korrekter gewesen als "volkstümelnd".

"Bleisetzer":

"...während ich persönlich der Ansicht war, diese Chance sei für immer vergeben."

Aus welchem Grund oder mit welcher Begründung sollte eine solche Chance "für immer vergeben" sein?

Ist die Aussage als Unterstellung eines Faktums gemeint oder als Meinungsäußerung im Sinne von "..sollte für immer vergeben sein"? Falls ja, warum?

Äh – mit Verlaub: Ich hatte doch eindeutig geschrieben, dass dies »meine persönliche Ansicht« sei... Damit wollte ich zum Ausdruck bringen, dass IMHO der Gebrauch der sog. Schaftstiefelgrotesk-Varianten zumindest hier in Europa und Nordamerika und gewiss auch in den osteuropäischen Ländern und Russland für immer mit den Gräueltaten der Nazis in Verbindung gebracht werden wird. Das mag ja – ich empfehle wirklich die Lektüre des Wikipedia-Artikels über die Swastika – in Indien oder Asien weniger gewichtig sein. Und dies ist auch nach wie vor meine ganz eigene Meinung, der ja mein Kollege eben widersprochen hatte.

Lars

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Bleisetzer

"Äh – mit Verlaub: Ich hatte doch eindeutig geschrieben, dass dies »meine persönliche Ansicht« sei... Damit wollte ich zum Ausdruck bringen, dass IMHO der Gebrauch der sog. Schaftstiefelgrotesk-Varianten zumindest hier in Europa und Nordamerika und gewiss auch in den osteuropäischen Ländern und Russland für immer mit den Gräueltaten der Nazis in Verbindung gebracht werden wird. Das mag ja – ich empfehle wirklich die Lektüre des Wikipedia-Artikels über die Swastika – in Indien oder Asien weniger gewichtig sein. Und dies ist auch nach wie vor meine ganz eigene Meinung, der ja mein Kollege eben widersprochen hatte."

Ja, wohl wahr. Und diese persönliche Ansicht ist selbstverständlich zu respektieren.Ich teile sie nicht. Sie ist unpräzise und falsch.

Schon die Formulierung "Greueltaten der Nazis" ist falsch.

Es waren die Greueltaten der Deutschen.

Nicht die Nazis haben 1939 Polen überfallen, es waren die Deutschen.

Dies alles den "Nazis" zuzuschieben, ist menschlich verständlich, aber funktioniert nicht, ist Verdrängung.

Die Tannenberg wurde 1934 geschaffen zum Gedenken an eine für Deutschland wichtige siegreiche Schlacht, die 1914 stattgefunden hat. Wo ist da der Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus. Joseph Goebbels aß gern Apfelkuchen. Das ist auch im europäischen Ausland bekannt, sogar in Nordamerika. Sollten wir deshalb diesen verbieten?

Wikipedia? Ja, dort stehen solche Sachen wie:

"DIN 16 518: ...

1.10 Fraktur

Besser wäre der Oberbegriff »Gebrochene Schriften«, da es die Sammelgruppe für alle gebrochenen Schriften ist (als Fraktur wird auch eine spezielle Schriftgattungen bezeichnet..."

Ich glaube nicht an Wikipedia. Und fühle mich darin durch solche Beispiele immer wieder bestätigt. Wie soll ein Lexikon funktionieren, in dem dessen Wahrheit steht, der sie zuletzt editiert hat? Das ist in meinen Augen widersinnig.

Die Tannenberg gehört nach der DIN 16 518 zur Gruppe Xa - Gebrochene Schriften - Gotisch. Der gehört sie auch hin. Der Begriff "Schaftstiefelgrotesk-Varianten" ist mir nicht bekannt. Er ist unpräzise.

Georg

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Lars Kähler
"Bleisetzer"

Ja, wohl wahr. Und diese persönliche Ansicht ist selbstverständlich zu respektieren.Ich teile sie nicht. Sie ist unpräzise und falsch.

Schon die Formulierung "Greueltaten der Nazis" ist falsch.

Es waren die Greueltaten der Deutschen.

Nicht die Nazis haben 1939 Polen überfallen, es waren die Deutschen.

Dies alles den "Nazis" zuzuschieben, ist menschlich verständlich, aber funktioniert nicht, ist Verdrängung.

Full ACK, ausnahmsweise.

"Bleisetzer"

Die Tannenberg wurde 1934 geschaffen zum Gedenken an eine für Deutschland wichtige siegreiche Schlacht, die 1914 stattgefunden hat. Wo ist da der Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus. Joseph Goebbels aß gern Apfelkuchen. Das ist auch im europäischen Ausland bekannt, sogar in Nordamerika. Sollten wir deshalb diesen verbieten?

Darf ich vorsichtig fragen, in welchem Zusammenhang diese Äußerung zu dem von mir Geschriebenem steht? Du willst provozieren, nicht nur mit dem leicht absonderlichen Namen Deiner Bleisetzerei, sondern auch hier im Forum. Was soll das? Im Usenet nennt man sowas »trollen«.

"Bleisetzer"

Wikipedia? Ja, dort stehen solche Sachen wie:

"DIN 16 518: ...

1.10 Fraktur

Besser wäre der Oberbegriff »Gebrochene Schriften«, da es die Sammelgruppe für alle gebrochenen Schriften ist (als Fraktur wird auch eine spezielle Schriftgattungen bezeichnet..."

Ich glaube nicht an Wikipedia. Und fühle mich darin durch solche Beispiele immer wieder bestätigt. Wie soll ein Lexikon funktionieren, in dem dessen Wahrheit steht, der sie zuletzt editiert hat? Das ist in meinen Augen widersinnig.

Wikipedia hat genau dieses Problem, da stimme ich zu. Wikipedia hat auch ein Problem mit Glaubwürdigkeit und einer Manipulationsanfälligkeit, die nicht ohne Brisanz ist.

"Bleisetzer"

Die Tannenberg gehört nach der DIN 16 518 zur Gruppe Xa - Gebrochene Schriften - Gotisch. Der gehört sie auch hin. Der Begriff "Schaftstiefelgrotesk-Varianten" ist mir nicht bekannt. Er ist unpräzise.

Georg

Aber selbstverständlich ist Dir dieser Begriff bekannt – Du hast ihn doch gerade eben selbst benutzt. :wink:

Und jetzt EOT, Gute Nacht!

Lars

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Bleisetzer

Guten Morgen,

zunächst eine Bitte - keine Forderung, nur eine Bitte:

Können wir die Diskussion nicht auf deutsch führen? Unsere deutsche Sprache gibt genug her, um jeden Standpunkt deutlich zu machen und jegliche, wie auch immer formulierte verbale Attacke zu reiten.

Begriffe wie ACK und zuvor IMHO erscheinen mir keineswegs als Signal für fortschrittliche Anwendung der Sprache, sondern erinnern mich an Unterschichten-Vokabular. Darüber hinaus beherrsche ich diesen Slang nicht, möchte ihn nicht beherrschen. Wie gesagt, es ist nur eine Bitte, vermeidet vielleicht Mißverständnisse.

"Darf ich vorsichtig fragen, in welchem Zusammenhang diese Äußerung zu dem von mir Geschriebenem steht? Du willst provozieren, nicht nur mit dem leicht absonderlichen Namen Deiner Bleisetzerei, sondern auch hier im Forum. Was soll das? Im Usenet nennt man sowas »trollen«."

- Ich möchte keinesfalls provozieren. Ich verkaufe u.a. recht regelmäßig Bleisatz-Schriftschnitte der Tannenberg. Hierbei ist meine Erfahrung, daß dreiviertel der Käufer überhaupt keine Zuordnung zum Nationalsozialismus vornehmen. Für sie ist das ganz einfach eine "Neu-Gotische Schrift". Diesen Ausdruck höre ich immer wieder, auch bei Nachfragen. Die übrigen kennen den Diskussions-Hintergrund so gut wie Du und ich. Aber auch von denen wissen die wenigsten, was "Tannenberg" bedeutet. Mit meiner Erklärung habe ich darauf hingewiesen, wie absurd eine Konstruktion eines interaktiven Zusammenhanges Tannenberg - Nationalsozialismus ist.

Die Bemerkung "leicht absonderlichen Namen Deiner Bleisetzerei, sondern auch hier im Forum. Was soll das? Im Usenet nennt man sowas »trollen«." verbitte ich mir. Es ist eine Beleidigung, die ich nicht hinnehmen muß. Ich weiß nicht, was ein "Troll" ist, Deine Usenet-Regeln, aufgestellt von semiprofessionellen Chattern und Internet-Begeisterten, sehe ich nicht zwangsläufig als sinnvolle Vorgaben an. Verweise darauf empfinde ich eher als oberlehrerhaft. Wer, bitte, provoziert?

Rückfrage: "Druckingenieur & Säzzer" - ist die bewuß falsche Schreibweise eine Provokation? Wessen? Mit welchem Sinn gebrauchst Du einen solch "leicht absonderlichen Namen"? Warum provozierst Du mich mit einer solchen Bemerkung? Wie ich lese, bist oder warst Du "Dozent für Typographie an einer Graphikschule"? Ist das Deine Art, Deinen Argumenten Gewicht zu verleihen?

Ich diskutiere das Thema durchaus mit Interesse.

Für postpubertäre Internet-Fetzereien stehe ich nicht zur Verfügung.

Von Beleidigungen und Unterstellungen im Stile "leicht absonderlich" bitte ich abzusehen.

Wünsche einen angenehmen Donnerstag.

Georg

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Niklaus
und jetzt halte man das Zitat von Herbert Lechner daneben:

«Mit der Betonung der Senkrechten und den kantigen Verbindungen der Linien erinnert sie [die ‹Tannenberg›] sogar ein wenig an den wuchtigen Bau des Tannenberg-Denkmals.»

Dasselbe könnte man genauso gut von der Akzidenz-Grotesk behaupten.

Nur um ein Missverständnis auszuräumen: Der Scan mit der Gegenüberstellung stammt von Tholan, das umstrittene Zitat (oben) von mir. Was ich damit veranschaulichen wollte: Die Behauptung, dass die Formen der Tannenberg per se militant und militärisch seien – ja dass sie gar an das Tannenberg-Denkmal erinnerten! – ist absurd – darüber haben wir ja lang genug hier diskutiert (sonst wäre ja auch die «Fakir» von Underware problematisch…).

Nur um die Zufälligkeit und das Verfängliche solcher Form-Urteile herauszustreichen, habe ich gesagt, dass man dasselbe (kantig, wuchtig) genauso gut von der Akzidenz-Grotesk behaupten könnte. Damit wollte ich ausdrücklich nicht die Ähnlichkeit der beiden Schriften unterstreichen, sondern im Gegenteil nur zeigen, wie unüberlegt manchmal über ‹heikle› Schriften geurteilt wird.

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