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Scharf und versal und dennoch ein S?

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Auch von meiner Seite Dank an Roman, dessen Auffassung ich teile,

für seine höchst kompetente und konzise Zusammenfassung. Dafür

hätte ich zur Absicherung Tage mit Literaturrecherchen zugebracht

(ich bin ja Schriftentwerfer und nur Hobbylinguist ;-) ).

Ich komme nochmal zur Gretchenfrage:

Ob ihr [der ß-Ligatur] Graphemwert zukommt, wird auch heute noch diskutiert.

Als jemand, der die linguistischen Grabenkriege nur aus der zweiten

bis dritten Reihe wahrnimmt: Welche (linguistischen, nicht plebiszitären)

Kriterien sprechen dafür/dagegen?

Henning

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Rosigg

Hallo

eines der Grundprobleme ist, dass jedes Grundgraphem zwei allographische Repräsentationen hat, nämlich Minuskel und Majuskel. Nur ß gibt es nur klein. Daraus folgt folgendes Problem bei der Bildung eines Minimalpaares:

reisen ≠ reißen

aber

reißen = REISSEN

Darüber kann man jetzt diskutieren. Wenn also ein Versal-ß eingeführt werden würde und sich dieses auch ausserhalb des Druck- und Medienbetriebs durchsetzen könnte, allenfalls sogar mit Aufnahme in die Rechtschreibregeln, dann fällt das oben genannte Argument ja wieder weg.

Andere Argumentationen bauen auf der historischen Schiene auf, kein Graphem, sondern eine okkasionelle Realisierung einer Graphemgruppe in einem bestimmten Kontext, sprich Ligatur zweier Grapheme.

Mehr habe ich zu dem Thema nicht gefunden, ich muss mich (leider?) auch mit anderen Fragen beschäftigen.

Grüsse

Roman

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Markus Wäger

Wenn also ein Versal-ß eingeführt werden würde ...

Vielleicht lasse ich mich ja noch einmal von der Sinnhaftigkeit dessen überzeugen. Allerdings frage ich mich, ob ›die Herren Typografen‹ die dieses Ansinnen pflegen nicht zuerst einmal lernen sollten ›das‹ von ›dass‹ zu unterscheiden (und damit spreche ich jetzt nicht auf dich an, Roman). Es belustigt mich mit welcher Inbrunst das Thema hier diskutiert wird, und dabei vergeht wohl kaum ein Tag an dem die Verwechslung im Forum nicht mindestens einmal passiert.

Generell amüsiert es mich, mit welcher Leidenschaft falsche Anführungen und typografische Details an den Pranger gestellt werden, oft in einer Rechtschreibung bei der es der – ob alten oder neuen – sprichwörtlichen Sau graust.

Womit ich jetzt nicht abstreiten möchte, dass ich selbst etwas anderes bin als ein Rechtschreibeumel.

Liebe Grüße. Markus.

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Niklaus
Deine Beiträge lese ich sehr gerne. Sie machen deutlich, wo die Grenze zwischen Fachmann und halbinformiertem ‹Kenner› liegt.

Ich bin neugierig: Auf welcher Seite der Grenze würdest du Roman sehen.

Swiss Quality vom Fachmann.

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