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Die Schriftmuster der Welt in einer Datenbank …

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Empfohlene Beiträge

Sebastian Nagel
Wie gesagt: Georg sagte, die Welt des graphischen Gewerbes sei ungemein komplex geworden. Recht hat er. Wenn ich den Werbeprospekt einer Firma betrachte, deren Namen ich aus Gründen der Pietät verschweige, dann hat er zehnmal recht: Denn ein Graphiker, der zehn verschiedene Schriften auf einem Umschlag anzuordnen weiß, zeigt mir meine graphische, typographische und photographische Unwissenheit auf

Ein Einwurf vom Möchtegern, der von sich behauptet, keiner mehr zu sein:

Zum einen ist die Erwartungshaltung an den heutigen Grafiker wesentlich gestiegen im Vergleich zu dem was er noch vor 50 Jahren zu leisten hatte. Er hat, wie Markus gesagt hat, Grafiker, Typograf, Texter, Fotograf, Illustrator, Programmierer, Druckvorstufentechniker, ... und wenn möglich auch noch Unternehmensberater zu sein. Das hat auch damit zu tun, dass sich zunehmend auch kleine Unternehmen grafische Erzeugnisse leisten möchten bzw. müssen, andererseits das Budget trotzdem nicht groß genug ist, um fünf Spezialisten zu engagieren.

Das heißt, der heutige Grafiker ist nicht mehr nur das, sondern Kommunikationsgestalter. Er mag sich spezialisieren und in den anderen Gebieten eine gewisse Kompetenz antrainieren, aber er ist nach wie vor kein Tausendsassa. Wenn er es aber nicht macht, gibt es für ihn keinen (oder sehr wenig) Platz auf dem heutigen Markt.

Zum anderen ist es durch das Werkzeug Rechner und durch den freien Charakter des Gewerbes möglich geworden, dass sich jeder als Grafiker versuchen kann. Dann entstehen Dinge wie zehn verschiedene Schriften auf einem Umschlag, die bestimmt nicht zweckmäßig eingesetzt werden. Dann entstehen generische Firmenzeichen. Dann entstehen Blendwerke, die erstens unpassend wirken und zweitens inhaltlich undurchdacht sind.

Oft genug habe ich schon erlebt, dass durch Rechner und erhältliche Programme Unternehmen glauben, sie könnten ihre Druckwerke auch gleich selbst erstellen. Dann wird ein Sekretär oder eine Sekretärin damit beauftragt, die "guten Ideen" des Chefs 1:1 umzusetzen. Weder Inhalt noch Gestaltung sind da durch irgend eine kompetente Instanz gefiltert, das Machwerk wird ungeprüft auf potentielle Betrachter losgelassen. Mit verheerenden Folgen.

Neben der tatsächlich ausgebildeten Gruppe der Grafiker gibt es also heute eine weitere Gruppe, die sich so nennt (nennen darf), die aber "einfach mal macht weil sie so kreativ ist", und eine Ebene der vermeintlichen Selbsthilfe.

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Lars Kähler
Ich bitte um das Beispiel eines farbenfrohen Signets. Also ein buntes. Acht Farben. Wenn es ein gutes wäre, umso besser. Ich kann mir das nämlich nicht vorstellen.

1261_luebeck_2.jpg

Das hier halte ich für ein gutes. Und ich zähle – warte – ein Gelb, zwei Orange, drei Rot, zwei Blau, zwei Grün, also zehn Farben insgesamt. Problemlos in Blei umsetzbar. Ach so, noch zwei Druckgänge für den Schriftzug. Also zwölf Farben. Reine Fleißarbeit. Vielleicht doch lieber Offset? 8)

Lars

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RobertMichael

Ich bin Grafikdesigner mit besonderem Interesse an den Themen Corporate Design und Typografie.

Ich kann ein bisschen fotografieren, aber wenn ich gute Fotos brauche gehe ich zum Fotografen.

Ich kann ein bisschen schreiben, aber wenn ich gute Texte brauche gehe ich zum Texter.

Ich kann ein bisschen schriftgestalten, aber wenn ich gute Fonts brauche gehe ich zum Schriftgestalter.

Ich kann ein bisschen zeichnen, aber wenn ich gute Zeichnungen brauche gehe ich zum Illustrator.

DANKE, DANKE, DANKE! genau meine meinung.

lass mich noch hinzufügen:

ich kann ein bißchen handwerkliche arbeit, aber wenn ich einen wasserrohbruch habe, gehe ich zum klempner. :roll:

es sollten viel mehr leute so denken, dann würde es einigen branchen

besser gehen. nicht immer alles selbst machen wollen, sondern auch

mal gutes geld gegen gute leistung tauschen. wenn ich geil will gehe ich

zu saturn. ich weiss, das ist leicht gesprochen, gerade wenn man als

privatmann oder als firma aufs geld schauen muss, weil es einfach nicht

vorhanden ist – früher oder länger gesehen spart man jedoch zeit, geld

und nerven. natürlich gibt es auch außnahmen, der eine grafiker ist ein

ebenfalls guter illustrator, der andere klempner ein guter elektriker, jedoch

sollte man immer wissen wo seine eigenen grenzen sind.

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RobertMichael

zu farbigen signets wil lich ich nur einwerfen:

sicher ist das heutzutage alles möglich, 4-farb drucksachen lassen sich zu 90% überall umsetzten, jedoch muss man auch bedenken das 4-farbige logos (oder ggf. noch mehr farben) je größer die firma ist auch umso teurer werden. ein schönes beispiel ist das logo der deutschen bahn. als kurt weidemann dieses damals überarbeitet und u. a. mit den aspekt verkauft hat, wieviel rote farbe die bahn doch sparen würde, wenn sie die

fläche weglassen würde leuchtet bei der größe der bahn schon ein.

generell finde ich 4-farbige logos kitschig, ich denle das ist der momentane

zeitgeist. einige "kaugummidesigns" finde ich sehr gut umgesetzt und auch

angebracht, bei vielen ist es aber jedoch nur ein "müssen wir auch machen".

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Sebastian Nagel

Themenabzweigung

Das Thema "Qualität im grafischen Gewerbe früher und heute" wurde von diesem Thema abgetrennt und hier weitergeführt. Einige Beiträge, die zu diesem neuen Thema geführt haben, sind allerdings hier stehengeblieben, da sie mit dem Ursprungsthema verwoben sind. Es empfiehlt sich, die letzten Beiträge hier als Einleitung des neuen Themas zu sehen. -- Sebastian

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Norbert P

Also, sie sind definitiv interessant, die Logotrends. Man muss sie nicht alle mögen, aber inspirierend sind sie allemal. Vielen Dank!

Und einmal mehr habe ich das Gefühl, dass im englischen Sprachraum mehr "gespielt" wird als bei uns ... oder täusche ich mich?

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Lars Kähler
die Rubrikatoren- und Illuminatoren-Arbeit planen

Huch – damals schon? Aber warum auch nicht... Pyramiden gab’s ja schon, halt noch keine $-Noten, aber was soll’s...

Lars

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Poms

>Und einmal mehr habe ich das Gefühl, dass im englischen Sprachraum mehr "gespielt" wird als bei uns

Ja, soweit ich das sehen kann. Ein dem Geo vergleichbares Magazin, sähe in den USA bestimmt anders aus...

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Norbert P

Nun, das Original zu Geo, also das mit dem gelben Rand statt des grünen, bei Geo, sieht ja auch anders aus. Doch selbst in all seiner Konservativität ist National Geographic pointierter, klarer im Design - und doch nicht humorlos. Ist eben doch nicht alles nur Coke und McD. im "land of opportunity".

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Norbert P

Was ich bei den logolounge Logotrends 2005 interessant fand: Mal andere Ansätze zum Thema CMYK für Druckereien und Repros zu sehen. Denn die olle Passmarke mit den Euroskalenfarben, die so ziemlich jeder Offsetdrucker auf dem Lieferschein hat, verursacht mir schon Ausschlag.

Nur so aus Neugier: Kennt jemand da noch ein paar gelungene Beispiele?

Nachtrag: hier sind die Beispiele der logolounge:

http://www.logolounge.com/wd/uploads/art_2005_cmyk.jpg

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