Frage zur Geschichte typographischer Hervorhebungen

[[Mitglied Andr…]]

Hallo zusammen,

für eine sprachgeschichtliche Arbeit bin ich als typographischer Laie/Depp schon seit einiger Zeit auf der Suche nach Literatur zur Geschichte der typographischen Hervorhebungen seit Anbeginn des Buchdrucks. Mich interessiert nicht so sehr das Wie der Hervorhebung (Kursivierung, Sperrung, Fettdruck, Kapitalisierung, Fontwechsel, Farbdruck ...), sondern die Frage, ab wann in der Geschichte des Buchdrucks Hervorhebungen auch als Signal einer Akzentuierung/Kontrastierung verwendet werden, z.B.

PETER ist gestern nicht ins Kino gegangen (sondern Paul).

Da die Arbeit sprachvergleichend ist, geht es mir nicht nur um die Druckgeschichte des Deutschen, sondern auch um Englisch und romanische Sprachen. Ich finde viele und gute Publikationen zur Geschichte der Interpunktion, aber nichts zur Geschichte typographischer Hervorhebungen.

Hätte jemand einen Tipp, wo ich suchen könnte?

Viele Grüße,

Andreas

[[Mitglied d71e…]]

Da die ersten gedruckten Bücher ja die geschriebenen nachahmten, verwendete man dort ebenfalls nur Rubrizierungen (rote Schrift, bzw. Gold, Ausschmückungen etc) aber keine heute üblichen typografische Auszeichnungen.

Die frühen Drucke (Inkunabeln) in Mitteleuropa waren in Textur, zu der gab es keine kursive oder fette Variante und rein in Versalien setzte man sie auch nicht. Die einzige Hervorhebungsmöglichkeit in gebrochenen Schriften ist das Sperren, ab wann man das machte, weiss ich aber nicht.

Die Antiqua als Druckschrift entstand etwas später, ca. 1470, in Italien im Zuge der Renaissance, die ersten kursiven Druckschriften um 1500. Bis zum Barock war diese aber keine Auszeichnungsvariante zur Antiqua, sondern eine eigenständige Schrift.

Bevor ich aber jetzt Unsinn schreibe, schaue ich zuhause noch mal nach. Aber wo -- gute Frage. Wie wäre es mit Geoffrey Dowding? Oder sagt Tschichold was dazu? Oder Stanley Morrison? (ich bin gerade Zug)

[[Mitglied Thie…]]

ursprünge der drucktechnologie im zusammenhang mit schrift sind gut beschrieben in fred smeijers buch counterpunch. sollte sicher was dabei sein für dich.