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DDR-Speisekarten: typische Schrift?

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Ein_Holger

Hallo,

gibt es evtl. eine Schrift, die derjenigen sehr ähnelt (oder sogar dieselbe ist), wie sie sehr häufig auf den Speisekarten der DDR (70er/80er Jahre) verwendet worden ist?

Das Bild unten zeigt solch eine (Getränke-)Karte. Die verwendete Schrift dürfte ins ostdeutsche Kollektivgedächtnis als DDR-typisch für Speisekarten eingegangen sein. Welche Schrift hat diesen Sprung ins "Erbe der Menschheit" das geschafft? Und welche ttf kann sie heute nachbilden?

Danke und viele Grüße

Holger

speisekarte.jpg

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Siegfried.1

Dieses ist die originale Bleisatz Super-Grotesk von Prof. A. Drescher (1932

Schelter & Giesecke, Leipzig, danach VEB Typoart). Da sie als einzige Bleisatz-

schrift in der DDR nicht nur im Handsatz verfügbar war, sondern von Typoart

auch Magazin-Matrizen für Zeilenguß-Setzmaschinen gefertigt wurden, war sie

de facto fast überall in den großen und kleinen Druckereien des Ostens

anzutreffen. Als Gestalter habe ich sie deshalb verflucht, man konnte aber oft nicht ohne sie... Später überarbeitete (modernisierte) sie Karl-Heinz Lange

bei Typoart Dresden für den Fotosatz. In den Zentrag-Betrieben standen alle Arten westlicher Foto-/Lichtsatzanlagen und man benötigte ständig neue

Schriftträger. Dies ist aber ein anderes Kapitel...

Die vorliegende Form der Super-Grotesk gibt es nur im Bleisatz.

Mit freundlichen Grüßen an die Runde

Siegfried Reichel :wink:

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Siegfried.1

...Mann sollte vielleicht nicht so spontan eine Antwort screiben.

Sicher ist das »Original« auch für PC und Apple verfügbar. Ich selbst

habe irgendwo 3 TTF »Schelter-Grotesk« abgespeichert. Dieses sind glaube ich auch Freefonts.

Nichts für ungut für meine mangelhaften Auslassungen

Siegfried Reichel

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Ein_Holger

Ich danke euch allen sehr!

Stefan, die Super Grotesk ist wirklich sehr interessant, danke.

Wenn ich nur rausfinden würde, wo es die gibt?

Und dir, lieber Siegfried, nochmal ganz besonders. Es ist immer wieder schön, wenn man auf eine scheinbar simple Frage plötzlich eine Antwort erhält, die eine für einen selber unerwartete historische Tiefe hat. Jetzt kenne ich nicht nur die konkrete Schrift und vergleichbare andere, sondern ich weiß jetzt auch, wieso es gerade diese Schrift war, die meinen gedruckten Alltag so stark bestimmt hat und die ich so sehr als DDR-typisch wahrnehme. Sie war es, und das hatte einen Grund. Den ich nun kenne - vielen Dank!

Ich suche jetzt mal nach den Schriftarten...

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Pachulke
… war sie de facto fast überall in den großen und kleinen Druckereien des Ostens

anzutreffen. Als Gestalter habe ich sie deshalb verflucht, man konnte aber oft nicht ohne sie ...

Genauso war das. Erst jetzt, mit einigen Jahrzehnten Abstand und vor allem infolge Helvetica-und-Arial-Traumatisierung, fange ich an, die Super ein bißchen zu mögen. Wenn es die irgendwo als Freefont gäbe, würde mich das auch interessieren.

superhf.jpg

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Uwe Borchert

Hallo,

ziemlich nahe an der Original-Schrift und auch relativ preiswert erhältlich ist die Drescher Grotesk BT.

[specimen:2x5owcu1]13094[/specimen:2x5owcu1]

Praktisch ist der Schnitt small sizes für die Fußnoten mit den ganzen Zusatzstoffen und Warnhinweisen. :D

MfG

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Uwe Borchert

Hallo,

Stimmt. Allerdings tendiere ich immer noch zur Drescher Grotesk BT, da diese relativ preiswert ist. 29$ pro Schnitt ist relativ günstig und weniger als 24 Euro/Schnitt. Dazu kommt IMHO noch der Vorteil der Fußnotenschrift ,,small sizes''. Gerade für Speise[n]karten (und Etiketten) ist das eine sinnvolle Option die ich in eine Kalkulation mit einbeziehen würde.

MfG

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