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Fehlerhäufigkeit berechnen?

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Rima

Hallo,

die Frage bezieht sich mehr auf Korrektur als auf Gestaltung, aber vielleicht hat einer von euch damit Erfahrung:
Ich darf in einem Text die Häufigkeit von Fehlern in Prozent angeben. Hierbei geht es um Zitate aus Quellen. Unter Fehler ist wirklich alles zu verstehen, was falsch ist: abweichende Zeichensetzung, falsche Zeichen/Buchstaben (OCR, sag ich da nur), Tippfehler, falsche Auszeichnung … Meine Vorgehensweise war, den betreffenden Text in Word zu markieren, mir die Zeichen- und Wortanzahl anzeigen zu lassen, die angestrichenen Fehler zu zählen und dann per Dreisatz die Quote auszurechnen. Ich komme aber auf einen erstaunlich niedrigen Prozentwert, obgleich der Text ganz schön rot ist. Weiß dazu jemand etwas Schlaues ?

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Norbert P
vor 10 Minuten schrieb Rima:

Ich komme aber auf einen erstaunlich niedrigen Prozentwert,

Da in einem Schuldiktat die Schallmauer für eine 6 bei gerade einmal 10 % (bezogen auf Worte, nicht Zeichen*) liegt, erstaunt mich das nicht.

 

---

*) 1 Fehler auf 100 Worte = 1 %.

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Rima

Darauf bin ich bei der Ineternet-Suche auch gestossen. Mal davon abgesehen, dass ein verfasster oder abgetippter Text eine andere kategorie darstellt als ein Schuldiktat: Bei der rein mathematisch berechneten Fehlerquote wird leider gar nicht berücksichtigt, wie sinnentstellend oder falsch ein Fehler sein kann.

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Norbert P

Eine Fehlerhäufigkeit in Prozent wird immer nur quantitativ sein, qualitativ wird's wohl erst, wenn du dir die Mühe machst, Fehler zu bewerten. Dann hast du entweder eine Tabelle mit verschiedenen Kategorien oder du entwickelst ein Punktesystem: für leichte Fehler einen Punkt, für sinnentstellende z. B. zehn. Dann kann man sehen, welcher Text mehr verhauen ist als andere. Aber so ganz leuchtet mit noch nicht ein, was da am Ende eigentlich herauskommen soll ... ?!

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Rima

Ein Kunde überlegt sich, ob er bei einem knappen Budget Zitate in einem zu veröffentlichenden Werk mit den Quellen abgleichen soll. Ich habe bereits einen Teil abgeglichen und sehe dringenden Handlungsbedarf, zumal ich in der Publikation meinen Kopf für die Korrektheit der Zitate hinhalten darf. Mit der Fehlerquote in Prozent fing der Kunde an, ich halte sie für viel zu hoch. Keine Ahnung, wo er das herhat.

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TobiW

Also wenn du deinen Kopf dafür hinhalten musst, muss der Kunde sich dir auch fügen und die Korrekturen machen lassen oder eben seinen eigenen Kopf hinhalten. Es kann ja nich sein, dass ein Gestalter für etwas gerade stehen muss, wovon er dem Kunden deutlich abgeraten hat ;-) 

 

Das irgendwie zu berechnen halte ich allerdings auch für schwierig bzw. aufwändig. Ist es dem Kunden nicht wichtig, dass er sich makellos präsentiert?! Vielleicht kann man ihn bei dieser „Ehre“ packen und nicht mit (nichts-sagenden) Zahlen …

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Liuscorne

Nach meiner Erfahrung helfen abstrakte Fehlerzahlen nicht, jemanden von nötigen Korrekturen zu überzeugen oder einen Eindruck vom Zustand eines Manuskripts zu vermitteln. Eine Seite in Word, die tiefrot von all den Änderungen im Korrekturmodus erscheint, hilft manchmal; in vielen Fällen beeindruckt aber auch die nicht. Meist läuft es auf pragmatische Entscheidungen hinaus, etwa: "Lesen ohnehin nicht viele Leute, ist also egal"; "Ist Verantwortung der Autoren; wenn die es nicht ändern, bleibt's halt so"; "Ist natürlich schade, aber bevor das Buch gar nicht erscheint, veröffentlichen wir es lieber mit Fehlern" usw. usw. Man darf nur nicht den Fehler machen, sich eine Verantwortung aufbürden zu lassen, für die man nicht zuständig ist (oder für die man nicht angemessen bezahlt wird).

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Wrzlprmft
vor 15 Stunden schrieb Norbert P:

Da in einem Schuldiktat die Schallmauer für eine 6 bei gerade einmal 10 % (bezogen auf Worte, nicht Zeichen*) liegt, erstaunt mich das nicht.

 

---

*) 1 Fehler auf 100 Worte = 1 %.

Die Schulnote ist wahrscheinlich auch eine sinnvolle, für den Kunden verständliche Größe, um die Fehlerhäufigkeit zu quantifizieren.

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Norbert P

Für einen Kunden, der bereit wäre, Fehler unterhalb einer gefühlten Prozent-Schallmauer zu tolerieren: Ja, gewiss. :-D

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catfonts

Ich weiß allerdings nicht, was das jetzt bringen soll.

 

Das aufwändigste an der Fehlerkorrektur ist doch letztlich das Suchen und Finden der Fehler. Wenn ich ein fehlerhaft groß oder kleingeschriebenes Wort, ein fehlendes Satzzeichen, einen Tippfehkler oder einen Buhcstabenvredreher schon finde, ist der ja praktisch genau so schnell korrigiertm, wie in die Zählung aufgenommen, und wenn ich den ganzen Text nur nach der Zahl der Fehler durchgesehen habe, muss ich die ohnehin zumindest markieren, damit ich genüügend davon dann doch korrigieren kann, lande ich über der Toleranzgrenze. (Fehler hier waren absicht!)

 

Und dann? Auf den ersten Seiten alle Fehler korrigieren, bis ich 99% der Fehler korrigiert habe, und die restlichen Seiten lasse ich dann so???

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TobiW

Naja, das Suchen der Fehler übernimmt ja die Software und unterstreicht die Fundstellen rot. Diese Stellen dann Zwecks Statistik schnell abzuzählen geht schon schneller, als jede Fundstelle mit dem Cursor anzusteuern, um den Fehler zu korrigieren ;-)

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catfonts

Und kier beißt sich die Katz dann wieder in den Schwanz.

 

Ein total sinnentstellender Fehler kann eben sowohl grammatisch wie auch orthografisch zu 100% richtig sein, während Fachbegriffe, Namem oder einzelne fremdsprachlixchwe Worte von der Sofdtware als Fehler markiert werden. Dann ist die Aussage über die Fehlerhäufigkeit doch sehr zweifelhaft.

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catfonts

Warum "schon, aber"?

 

Das ist doch gerade der Haken der Sache: Mein OCR-Programm beispielsweise hat eine Autokorektur mit Gramatikprüfung. und einer Satz-Datenbank aus allem, was ich an Texten vorliegen habe, also meine Texte wie auch Texte aus dem Web, und macht bei den rekannten Worten dann quasi einwe Schlüssigkeitsprfung, damit es eben in das Satzumfeld auch hinein passt.

 

Und nicht selten, wenn ich das Ergebnis dann durchlese, stehen da zwar wunderschöne deutsche Sätze, die aber irgendwie eine ganz andere Aussage haben. Grund: Das programm hatte ein Wort schon falsch ersetzt, war sich aber auch mit den näxchsten nicht klar, und hat dies, obwohl möglicherweise richtig gelesen, aber dann nicht mehr von der Gramatik passend dann wieder durch ein anscheinend passenderes ersetzt.

 

Läuft das dann noch einmal durch ein Autokorrekturprogramm findet das natürlich nichts, weil dieses ja die vorhergehenden Sätze nicht vom Sinn her versteht.

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TobiW

Aso … als ich das letzte mal OCR genutzt hab war das noch Buchstabe für Buchstabe oder höchstens Worr für Wort, da gab es dann nur „einfache Fehler“.

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Rima

Hallo, danke für euren Input.
Ich habe einen Teil bereits korrigiert, daher sehe ich die Fehler; davon ausgehend kann man (ungefähr) abschätzen, wieviel Fehler andere Zitate enthalten können.

 

Gerade weil die Rechtschreibprüfung, selbst die von Duden, nicht alles kann, gibt es den Beruf des Korrektors. In der Schweiz sogar mit Eidgenössischem Fachausweis.

 

Zitate in einer wissenschaftlich ernstzunehmenden Arbeit müssen (eigentlich) abgeglichen werden, da sie genau so sein müssen wie im Original. Ich staune, wie weit sie abweichen. :cry:Dazu kommt das Thema Satzschlusszeichen und schließendes Anführungszeichen – ein weites Feld!

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