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Klammer in der Klammer … ((…)) oder [(…)] oder ([…])?

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Minimalist
Macht nix, ich bin ein Freund von Grundsatzdiskussionen (auch wenn die nicht immer sinnvoll sind …) :D

Hmmm... :gimmifive: ?

In diesem Fall würde ich es wie Herr Spiekermann halten: mit den Regeln kann man durchaus etwas lockerer umgehen, wenn das Ergebnis schlussendlich besser ausschaut. Und das ist meiner Meinung nach nicht weniger zweifelhaft, als eine Firmenabkürzung im gleichen Text unterschiedlich einzuklammern.

Es geht aber doch beim Design nicht in erster Linie darum, ob etwas besser ausschaut, sondern darum, dass es funktioniert, in diesem Fall also: die unterschiedlichen Ebenen der Gliederung kennzeichnet. Da finde ich es unerheblich, ob einmal () und einmal [] um den Namen stehen.

Ich bin mir nur nicht sicher, ob man sich bei Zitaten, Eigennamen etc. unbedingt an diese Regel halten sollte oder ob Genauigkeit hier nicht evtl. wichtiger sein könnte. Ein anderes an den Haaren herbei gezogenes Beispiel:
Sitzungsprotokoll: Die Teilnehmer diskutierten die Geschäftsbeziehungen mit dem Krümelkackerverband DKV. (Herr Meier wies darauf hin, dass der korrekte Verbandsname »Deutscher Krümelkackerverband [DKKV]« ist.)

Ist der korrekte Name nun »Deutscher Krümelkackerverband [DKKV]« oder »Deutscher Krümelkackerverband (DKKV)«?

Man sollte sich an die Regel halten, weil die Genauigkeit wichtig ist ;) Der korrekte Name ist »Deutscher Krümelkackerverband«, die Abkürzung dazu lautet »DKKV«, und wenn ich in einem Satz mit Klammern gliedere, dann schreibe ich »(DKKV)« wenn diese Abkürzung in der ersten Unterebene steht, und »[DKKV]« wenn sie in der zweiten Unterebene steht. Die Klammern sind also kein Bestandteil des Namens sondern Teil der Gliederungslogik, und die sollte man nicht verletzen, denn das verwirrt den Leser.

Was wäre in diesem Zusammenhang wichtiger: die Klammerregel oder die Vermeidung von Missverständnissen bzgl. des Namens?

Die Klammerregel. Ich sehe nicht, wie es da überhaupt zu Missverständnissen kommen könnte. Es sei denn dadurch, dass man eine Regel verletzt. Denn die Klammern sind ja in keinem der beiden Fälle Teil der Abkürzung oder des Namens :D

So, wo muss ich unterschreiben um Mitglied zu werden? ;)

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Þorsten
Der korrekte Name ist »Deutscher Krümelkackerverband«, die Abkürzung dazu lautet »DKKV«

Also wer hat den Krümelkackerverband jetzt ins Leben gerufen, du oder ich? ;-)

Ich wollte halt ein Beispiel konstruieren (klar, dass der Versuch in die Hose gegangen ist), in dem der in Klammern gesetzte Teil explizit Teil des Namens ist. Nehmen wir statt eines Vereinsnamens eben den Titel eines Buches oder Theaterstücks, z.B.:

»Endstation Bahnhof Burg (bei Magdeburg)«

Wie würdest du das setzen, wenn es innerhalb eines geklammerten Ausdrucks vorkommt?

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StefanB
In diesem Fall würde ich es wie Herr Spiekermann halten: mit den Regeln kann man durchaus etwas lockerer umgehen, wenn das Ergebnis schlussendlich besser ausschaut. Und das ist meiner Meinung nach nicht weniger zweifelhaft, als eine Firmenabkürzung im gleichen Text unterschiedlich einzuklammern.

Es geht aber doch beim Design nicht in erster Linie darum, ob etwas besser ausschaut, sondern darum, dass es funktioniert …

In der Tat und ich möchte auch nichts anderes behaupten.

Man sollte sich an die Regel halten, weil die Genauigkeit wichtig ist ;) Der korrekte Name ist »Deutscher Krümelkackerverband«, die Abkürzung dazu lautet »DKKV«, und wenn ich in einem Satz mit Klammern gliedere, dann schreibe ich »(DKKV)« wenn diese Abkürzung in der ersten Unterebene steht, und »[DKKV]« wenn sie in der zweiten Unterebene steht. Die Klammern sind also kein Bestandteil des Namens sondern Teil der Gliederungslogik, und die sollte man nicht verletzen, denn das verwirrt den Leser.

Die Behauptung, dass dies den Leser zwingend irritiert, halte ich für nicht haltbar. Denn dazu müsste er diese Gliederungslogik erst einmal kennen. Und dass diese Regel eben nicht sonnenklar ist, beweist ja die Eingangsfrage (bei der auch Menschen ins Straucheln kommen, die tagtäglich mit Typografie und deren Regeln arbeiten). Ohne jemanden auf den Schlips treten zu wollen, aber ich könnte wetten, dass dir ein Großteil von Lesern nicht sagen kann, warum die Abkürzung einmal in runden und einmal in eckigen Klammern steht.

Aber und ganz wesentlich: Schlussendlich würde ich meine Wahl der Gliederungslogik davon abhängig machen, an wen sich der Text richtet.

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Minimalist
Also wer hat den Krümelkackerverband jetzt ins Leben gerufen, du oder ich? ;-)

-hust- Du -hust- Aber ich bin zuversichtlich, dass ich die entsprechenden Qualitäten habe, um eine Aufnahme zu rechtfertigen ;)

Ich wollte halt ein Beispiel konstruieren (klar, dass der Versuch in die Hose gegangen ist), in dem der in Klammern gesetzte Teil explizit Teil des Namens ist. Nehmen wir statt eines Vereinsnamens eben den Titel eines Buches oder Theaterstücks, z.B.:

»Endstation Bahnhof Burg (bei Magdeburg)«

Wie würdest du das setzen, wenn es innerhalb eines geklammerten Ausdrucks vorkommt?

"Das bedeutendste Werk des Autors, Endstation Bahnhof Burg [bei Magdeburg], wurde heute im Rahmen..." :D

Es geht aber doch beim Design nicht in erster Linie darum, ob etwas besser ausschaut, sondern darum, dass es funktioniert …

In der Tat und ich möchte auch nichts anderes behaupten.

[...]mit den Regeln kann man durchaus etwas lockerer umgehen, wenn das Ergebnis schlussendlich besser ausschaut.

Okay, sah nämlich ganz kurz fast so aus... ;)

Die Behauptung, dass dies den Leser zwingend irritiert, halte ich für nicht haltbar. Denn dazu müsste er diese Gliederungslogik erst einmal kennen. [...] Ohne jemanden auf den Schlips treten zu wollen, aber ich könnte wetten, dass dir ein Großteil von Lesern nicht sagen kann, warum die Abkürzung einmal in runden und einmal in eckigen Klammern steht.

Erklären können es vielleicht so einige nicht, aber nicht kennen...? Wenn Du dabei von solchen Menschen ausgehst, die in ihrem Leben noch nicht mehr als ein, zwei Bücher in der Hand hatten, und auch das nur um damit eine Wespe zu erschlagen... hast Du vermutlich Recht. Aber jeder der regelmäßig liest, wird diese Regel unterbewusst kennen; und selbst wenn er nicht in der Lage wäre, nach ihr einen Text zu formatieren, so würde es ihm doch mit Sicherheit auffallen, wenn sie in einem Text gebrochen würde. Das ist dann so ein Stolperstein fürs Auge... :)

Und dass diese Regel eben nicht sonnenklar ist, beweist ja die Eingangsfrage (bei der auch Menschen ins Straucheln kommen, die tagtäglich mit Typografie und deren Regeln arbeiten).
Im Text kommen als Klammern grundsätzlich jene zum Einsatz (…). Nun gibt es in einem Fall eine zweite Ebene, in der eine Abkürzung eines Firmennamens genannt wird, nach jenem Muster: „Lorem ipsum (Deutsche Vereinigung der Feinfrinkler [dvdf]).“ Es sähe besser aus wenn ich „Lorem ipsum (Deutsche Vereinigung der Feinfrinkler (dvdf)).“ schriebe, der Text läuft dabei ja nicht Gefahr, missverstanden zu werden. Die Frage ist nur, ob die beiden runden Klammen zulässig sind oder ob eckige gesetzt werden müssen.

Ich glaube dass der liebe Bertel die Regel sehr wohl kennt; seine Frage ist wohl eher, ob er sie brechen kann/darf/soll.

Aber und ganz wesentlich: Schlussendlich würde ich meine Wahl der Gliederungslogik davon abhängig machen, an wen sich der Text richtet.

Ich nicht. Wer die Regeln nicht kennt, der soll sie lernen. Oder wenigstens ihren Folgen immer wieder ausgesetzt sein, damit sich zumindest ein Bauchgefühl dafür entwickelt, wie es richtig ist. Ich sehe nicht ein, dass wir Regeln verändern oder brechen, weil es Menschen gibt, denen es an der notwendigen Bildung mangelt, sie korrekt anzuwenden. Das deutet dann auf ein Problem mit der Bildung hin, nicht auf eines mit den Regeln. Ich wünsche mir jedenfalls von meinen Mitmenschen, dass sie mir meine Fehler aufzeigen und mir helfen, nicht ganz so dumm zu sterben, wie ich aus der Schule entlassen wurde! :D Der liebe Onkel Stockert hat mir beispielsweise letzthin den Unterschied zwischen "lang" und "breit", äh..., zwischen "scheinbar" und "anscheinend" erklärt. Ich weiß jetzt welches der Wörter man wann benutzt. Damit hat sich die Gefahr, dass unserer schönen Sprache ein solcher Bedeutungsunterschied verloren geht verringert, und ich weiß etwas mehr als vorher. Ist mir in jeder Hinsicht lieber, als wenn er das für sich behalten hätte :D

@Bertel: Ist Dir die Diskussion jetzt grundsätzlich genug? ;)

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Gast bertel
Ich glaube dass der liebe Bertel die Regel sehr wohl kennt; seine Frage ist wohl eher, ob er sie brechen kann/darf/soll.

Genau so ist das :D

@Bertel: Ist Dir die Diskussion jetzt grundsätzlich genug? ;)

Ein Traum :huhu::cheer:

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Gast bertel

Es häuft sich. Momentan sitz ich an einem Geschäftsbericht, wo sich das Problem wieder stellt: „ … Aktienoptionen ausgegeben (siehe Textziffer (40)).“

Da muss ich (…(…)) setzen, weil die Textziffern immer in runden Klammern stehen und die erste Klammerebene () ist.

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StefanB

»Endstation Bahnhof Burg (bei Magdeburg)«

"Das bedeutendste Werk des Autors, Endstation Bahnhof Burg [bei Magdeburg], wurde heute im Rahmen..." :D

Und wenn nun (bei Magdeburg) als Eigenname behandelt werden muss? Dann sind die runden Klammern Teil des Eigennamens und sollten so belassen werden, wie sie sind – Regel hin oder her. Und in dem Falle würde ich die Firmenabkürzung wie einen eingeklammerten Eigennamen behandeln. Und deshalb auch ausnahmsweise einmal diese Form ((Firmenabkürzung)) benutzen.

Es geht aber doch beim Design nicht in erster Linie darum, ob etwas besser ausschaut, sondern darum, dass es funktioniert …

In der Tat und ich möchte auch nichts anderes behaupten.

[...]mit den Regeln kann man durchaus etwas lockerer umgehen, wenn das Ergebnis schlussendlich besser ausschaut.

Okay, sah nämlich ganz kurz fast so aus... ;)

Wie gesagt, Ausnahmen bestätigen die Regel. Ich arbeite auch so gut es geht nach den mir bekannten Regeln. Aber wenn es dem Auge eher schmeichelt, auch mal eine Regel zu brechen, dann tue ich das ohne Bauchschmerzen.

Rules can be broken but never ignored. David Jury

Die Behauptung, dass dies den Leser zwingend irritiert, halte ich für nicht haltbar. Denn dazu müsste er diese Gliederungslogik erst einmal kennen. [...] Ohne jemanden auf den Schlips treten zu wollen, aber ich könnte wetten, dass dir ein Großteil von Lesern nicht sagen kann, warum die Abkürzung einmal in runden und einmal in eckigen Klammern steht.

Erklären können es vielleicht so einige nicht, aber nicht kennen...? Wenn Du dabei von solchen Menschen ausgehst, die in ihrem Leben noch nicht mehr als ein, zwei Bücher in der Hand hatten, und auch das nur um damit eine Wespe zu erschlagen... hast Du vermutlich Recht. Aber jeder der regelmäßig liest, wird diese Regel unterbewusst kennen; und selbst wenn er nicht in der Lage wäre, nach ihr einen Text zu formatieren, so würde es ihm doch mit Sicherheit auffallen, wenn sie in einem Text gebrochen würde. Das ist dann so ein Stolperstein fürs Auge... :)

An der Stelle drehen wir uns im Kreis :D

Wie häufig kommt man denn in eine solche ([…]) Situation? Da dies sicherlich ein ziemlich seltener Fall ist, glaube ich auch nicht, dass sich diese Regel unterbewusst gefestigt hat. Aber da lasse ich mich gerne eines Besseren belehren.

Und dass diese Regel eben nicht sonnenklar ist, beweist ja die Eingangsfrage (bei der auch Menschen ins Straucheln kommen, die tagtäglich mit Typografie und deren Regeln arbeiten).

Ich glaube dass der liebe Bertel die Regel sehr wohl kennt; seine Frage ist wohl eher, ob er sie brechen kann/darf/soll.

Korrekt, das hatte ich etwas falsch in Erinnerung.

Aber und ganz wesentlich: Schlussendlich würde ich meine Wahl der Gliederungslogik davon abhängig machen, an wen sich der Text richtet.

Ich nicht. Wer die Regeln nicht kennt, der soll sie lernen. Oder wenigstens ihren Folgen immer wieder ausgesetzt sein, damit sich zumindest ein Bauchgefühl dafür entwickelt, wie es richtig ist. Ich sehe nicht ein, dass wir Regeln verändern oder brechen, weil es Menschen gibt, denen es an der notwendigen Bildung mangelt, sie korrekt anzuwenden. Das deutet dann auf ein Problem mit der Bildung hin, nicht auf eines mit den Regeln.

Da sind wir wieder an dem Punkt angelangt, dass Sprache ein lebendiges System ist, was sich eben nicht hermetisch vor Veränderungen und Regelbrüchen bewahren lässt.

Im Grunde genommen möchte ich dir ja gar nicht wiedersprechen, da ich ja auch eher zu der Fraktion gehöre, die es sich eben nicht verkneifen kann, auf falsche Zeichensetzungen usw. hinzuweisen. Aber ich sehe auch, dass es müßig ist, sich über den tausendsten Deppen-Apostroph oder fehlenden Halbgeviertstrich aufzuregen.

(Und nun schweifen wir vollkommen ab :lol: )

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Minimalist
@Bertel: Ist Dir die Diskussion jetzt grundsätzlich genug? ;)

Ein Traum :huhu::cheer:

:bow::party:

Es häuft sich. Momentan sitz ich an einem Geschäftsbericht, wo sich das Problem wieder stellt: „ … Aktienoptionen ausgegeben (siehe Textziffer (40)).“

Da muss ich (…(…)) setzen, weil die Textziffern immer in runden Klammern stehen und die erste Klammerebene () ist.

Naja, da stellt sich zunächst mal die Frage, was die Klammern da überhaupt verloren haben... Vermutlich ihren Sinn ;) Wenn ich Kalif anstelle des Kalifen wäre, würde ich die rigoros aus dem Text entfernen: die Ziffern sind dem Ausdruck in keiner Weise untergeordnet, sollen an der Stelle also vermutlich mal wieder gut aussehen, womit wir wieder am Anfang wären... ;) Wenn Du Einfluss auf den Text oder dessen Ersteller nehmen kannst, würde ich die Klammern weg lassen. Wenn's unbedingt hervorgehoben werden muss, könnte man die Ziffern noch kursiv oder halbfett setzen. Wenn nicht würde ich den Regeln folgen und ([]) setzen: Wenn der Verfasser meint, dass die Ziffern untergeordnet sind, soll er halt seinen Willen haben... ;)

»Endstation Bahnhof Burg (bei Magdeburg)«

"Das bedeutendste Werk des Autors, Endstation Bahnhof Burg [bei Magdeburg], wurde heute im Rahmen..." :D

Und wenn nun (bei Magdeburg) als Eigenname behandelt werden muss? Dann sind die runden Klammern Teil des Eigennamens und sollten so belassen werden, wie sie sind – Regel hin oder her. Und in dem Falle würde ich die Firmenabkürzung wie einen eingeklammerten Eigennamen behandeln. Und deshalb auch ausnahmsweise einmal diese Form ((Firmenabkürzung)) benutzen.

Warum muss denn "(bei Magdeburg)" als Eigenname behandelt werden? Oder, was der eigentliche Punkt ist, warum setzt die Verwendung in einem Eigennamen die Regeln für Gliederungsebenen außer Kraft?? Der fiktive Buchtitel lautet: "Endstation Bahnhof Burg (bei Magdeburg )" und enthält zwei Gliederungsebenen (blau und rot gekennzeichnet) und zwei Zeichen die das Verhältnis der beiden kennzeichnen (grün). Während diese Gliederung an sich Bestandteil des Titels ist, trifft das auf die Markierung nicht zu: sie dient lediglich dazu, die Gliederung zu verdeutlichen. Wenn der Titel jetzt in einem Satz in eine neue Ebene rutscht, dann ändert das nichts an der Aussage des Titels; die Zeichen dienen 'lediglich' zur Orientierung des Lesers. Wenn Du dieses etablierte Leitsystem jetzt änderst, weil Du meinst dass es so 'besser ausschaut', dann verwischst Du die Grenzen zwischen Design und Dekoration; ein fragwürdiges Unternehmen :D

Es geht aber doch beim Design nicht in erster Linie darum, ob etwas besser ausschaut, sondern darum, dass es funktioniert …

In der Tat und ich möchte auch nichts anderes behaupten.

[...]mit den Regeln kann man durchaus etwas lockerer umgehen, wenn das Ergebnis schlussendlich besser ausschaut.

Okay, sah nämlich ganz kurz fast so aus... ;)

Wie gesagt, Ausnahmen bestätigen die Regel.

Hattest Du das gesagt?
Ich arbeite auch so gut es geht nach den mir bekannten Regeln. Aber wenn es dem Auge eher schmeichelt, auch mal eine Regel zu brechen, dann tue ich das ohne Bauchschmerzen.

Ich auch. Aber wenn es den Augen vordergründig schmeichelt und dabei dem Sinn widerspricht, dann ist das schlechtes Design. Es kann sehr gerne gut aussehen, aber wenn es anders funktioniert, als der Benutzer es erwartet, dann wird es dadurch schlechter, nicht besser.

Rules can be broken but never ignored. David Jury

Yeah, and if it's FUBAR, then maybe you have broken a rule you shouldn't. Minimalist

An der Stelle drehen wir uns im Kreis :D

Wie häufig kommt man denn in eine solche ([…]) Situation?

Häufig dann, wenn ein Text viele Zitate enthält, beispielsweise in wissenschaftlichen Arbeiten.

Da sind wir wieder an dem Punkt angelangt, dass Sprache ein lebendiges System ist, was sich eben nicht hermetisch vor Veränderungen und Regelbrüchen bewahren lässt.

Stimmt sicherlich. Wir reden ja aber auch gar nicht über Sprache sondern über die Regeln der Textauszeichnung. Die sollten eher Objektiv denn lebendig sein, denn sie haben viel mehr mit gutem Design zu tun als damit, ob ich in eine lebendige Sprache Fremdwörter einführe oder dergleichen.

Im Grunde genommen möchte ich dir ja gar nicht wiedersprechen, da ich ja auch eher zu der Fraktion gehöre, die es sich eben nicht verkneifen kann, auf falsche Zeichensetzungen usw. hinzuweisen. Aber ich sehe auch, dass es müßig ist, sich über den tausendsten Deppen-Apostroph oder fehlenden Halbgeviertstrich aufzuregen.

(Und nun schweifen wir vollkommen ab :lol: )

Wir regen uns doch gar nicht auf. Bertel hat eine Frage ins Forum gerufen, es gab darauf einige Antworten, und jetzt diskutieren wir über einige sehr grundsätzliche Dinge. Ich glaube das fällt unter den Oberbegriff Kultur, mit einer gewissen Schnittmenge mit der Kategorie "Bringt ungeheuren Frohsinn" :biglove::cheer: ;)

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CRudolph

Ich auch. Aber wenn es den Augen vordergründig schmeichelt und dabei dem Sinn widerspricht, dann ist das schlechtes Design. Es kann sehr gerne gut aussehen, aber wenn es anders funktioniert, als der Benutzer es erwartet, dann wird es dadurch schlechter, nicht besser.

Was ist denn hier los? Ist hier das Frühlingsloch ausgebrochen? Das ist doch einfach Mumpitz, ich habe seit Ewigkeiten in (regulären) Texten keine eckigen Klammern mehr gesehen, Regel hin oder her, ich würde über die schon aufgrund der Seltenheit stolpern! Seit wann sollte ein doppeltes Klammersystem irgendeinem Sinn widersprechen? Und warum hat man das ausgerechnet in der Mathematik, wo es wirklich drauf ankommt, noch nicht erkannt? Da wimmelt es nur so von Klammern und niemand ist verwirrt. Letztlich ist es völlig egal wie man es handhabt solange Mißverständnisse ausgeschlossen werden. Und bei den gewählten Beispielen gibt es einfach keine Verwechslungsgefahr. :x

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StefanB

Und wenn nun (bei Magdeburg) als Eigenname behandelt werden muss? Dann sind die runden Klammern Teil des Eigennamens und sollten so belassen werden, wie sie sind – Regel hin oder her. Und in dem Falle würde ich die Firmenabkürzung wie einen eingeklammerten Eigennamen behandeln. Und deshalb auch ausnahmsweise einmal diese Form ((Firmenabkürzung)) benutzen.

Warum muss denn "(bei Magdeburg)" als Eigenname behandelt werden? Oder, was der eigentliche Punkt ist, warum setzt die Verwendung in einem Eigennamen die Regeln für Gliederungsebenen außer Kraft??

Tobias hat genau das Beispiel gebracht, auf das ich hinaus wollte: Klammern als Teil des Eigen- bzw. Markennamens sollten nicht aufgrund von Regeln der Gliederungsebenen geändert werden. Da hört einfach mein Verständnis für die Anwendung solcher Regeln auf.

Ich arbeite auch so gut es geht nach den mir bekannten Regeln. Aber wenn es dem Auge eher schmeichelt, auch mal eine Regel zu brechen, dann tue ich das ohne Bauchschmerzen.

Ich auch. Aber wenn es den Augen vordergründig schmeichelt und dabei dem Sinn widerspricht, dann ist das schlechtes Design. Es kann sehr gerne gut aussehen, aber wenn es anders funktioniert, als der Benutzer es erwartet, dann wird es dadurch schlechter, nicht besser.

Wir reden hier immer noch von Einzelfällen. Natürlich arbeite ich nach bestem Gewissen nach bestehenden Regeln und das so gut es geht durchgängig.

Rules can be broken but never ignored. David Jury

Yeah, and if it's FUBAR, then maybe you have broken a rule you shouldn't. Minimalist

Das ist korrekt, empfinde ich in dem Fall aber durchaus noch so erträglich, dass für niemanden die heile Typografie-Welt zusammenbrechen dürfte.

An der Stelle drehen wir uns im Kreis :D

Wie häufig kommt man denn in eine solche ([…]) Situation?

Häufig dann, wenn ein Text viele Zitate enthält, beispielsweise in wissenschaftlichen Arbeiten.

Mir geht es nachwievor um die Abkürzung einer Institution oder eines Unternehmens in einem eingeklammerten Satz. Nicht etwa um weitere Sätze oder Zitate in einem bereits eingeklammerten Text. Und ich würde von mir behaupten, dass ich relativ viel lese (inklusive wissenschaftlichen Arbeiten). Ich kann mich jedoch nicht entsinnen, so häufig wie du es hier darlegst, auf eckige Klammern gestoßen zu sein.

Im Grunde genommen möchte ich dir ja gar nicht wiedersprechen, da ich ja auch eher zu der Fraktion gehöre, die es sich eben nicht verkneifen kann, auf falsche Zeichensetzungen usw. hinzuweisen. Aber ich sehe auch, dass es müßig ist, sich über den tausendsten Deppen-Apostroph oder fehlenden Halbgeviertstrich aufzuregen.

(Und nun schweifen wir vollkommen ab :lol: )

Wir regen uns doch gar nicht auf. Bertel hat eine Frage ins Forum gerufen, es gab darauf einige Antworten, und jetzt diskutieren wir über einige sehr grundsätzliche Dinge. Ich glaube das fällt unter den Oberbegriff Kultur, mit einer gewissen Schnittmenge mit der Kategorie "Bringt ungeheuren Frohsinn" :biglove::cheer: ;)

Ich habe auch nicht behauptet, dass sich irgendwer aufregt. Im Gegenteil: Mich freuen solche unterschiedlichen Standpunkte und die Diskussion darüber auch ungemein. :hammer:

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Joshua K.

Die Gliederung mit runden, eckigen und geschweiften Klammern sollte eigentlich jeder kennen, der in der Schule Mathe hatte. Also jeder. (Stoff der 5. Klasse!)

Klammern in Wortmarken sollten natürlich nicht geändert werden; bei Titeln (zum Beispiel dem Theaterstück) neige ich aber eher zur Meinung von Minimalist.

Es häuft sich. Momentan sitz ich an einem Geschäftsbericht, wo sich das Problem wieder stellt: „ … Aktienoptionen ausgegeben (siehe Textziffer (40)).“

Da muss ich (…(…)) setzen, weil die Textziffern immer in runden Klammern stehen und die erste Klammerebene () ist.

Da würd ich dann wohl auch bei den runden Klammern bleiben — oder die Zahlen anders kennzeichnen, zum Beispiel einkreisen.

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Þorsten

Um jede Unklarheit zu beseitigen: »Burg (bei Magdeburg)« ist der offizielle Name des Bahnhofs (und wohl auch der Stadt, zumindest ist es so gebräuchlich), schon seit Jahrzehnten (ich erinnere mich noch an Schilder, die klar aus der Vorkriegszeit stammten).

Und selbst wenn es gerade noch so angehen sollte, einen—in gewisser Weise immer fiktiven—Buchtitel im Rahmen der Klammerregel zu verändern, bei einem offiziellen Namen würde ich das nie wagen wollen. Dabei ist die Lösung doch so einfach. Wenn Kursivsatz, wie von Minimalist vorgeschlagen, möglich ist, was spricht dann gegen folgende Variante?

(Das bedeutendste Werk des Autors, Endstation Bahnhof Burg (bei Magdeburg), wurde heute im Rahmen...)

Da ist doch nun wirklich klar, dass (A) die kursiven Klammern zum Titel und die anderen zum Text gehören und (B) der Eigenname runde Klammern verwendet.

Und was das Gestalterische angeht: will wirklich jemand ernsthaft behaupten, »aufrechte« eckige Klammern innerhalb eines kursiv gesetzten Textes seien unproblematisch? Wenn’s ums Aussehen und Lesefluss geht, welche Variante stört eher? (Minimalist hatte die zweite vorgeschlagen.)

(Das bedeutendste Werk des Autors, Endstation Bahnhof Burg (bei Magdeburg), wurde heute im Rahmen...)

(Das bedeutendste Werk des Autors, Endstation Bahnhof Burg [bei Magdeburg], wurde heute im Rahmen...)

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CRudolph

(Das bedeutendste Werk des Autors, Endstation Bahnhof Burg [bei Magdeburg], wurde heute im Rahmen...)

Das geht schon deshalb schief, weil eckige Klammern gerne als Auszeichnung für editoriale Eingriffe benutzt werden. Bei obigem Beispiel hätte ich zuerst gedacht, daß der Herausgeber der Rezension anmerken wollte, auf welches »Burg« sich der Buchtitel eigentlich bezieht. :twisted::bandit:

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Phoibos
Wer die Regeln nicht kennt, der soll sie lernen.

der typograph ist doch eigentlich ein handwerker und hat sich nach den wünschen des kunden und den bedürfnissen dessen zielpublikums anpassen. diese hybris hier ist mir unverständlich. es gibt noch wichtigere regeln als die der typographie, zum beispiel die anpassungen an die bedürfnisse der zu behandelnden objekte...

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Gast bertel

Die Regeln zu kennen bedeutet nicht automatisch diese auch anwenden zu müssen. Jeder Handwerker muss sein Handwerkszeug beherrschen und richtig anwenden können. Wenn der Kunde rosa Blümchen an der Wand haben will wird sie ihm der Maler trotz besseren Wissens dort hinpinseln. Fatal wird es nur wenn der Maler die rosa Blümchen empfiehlt, weil er es eben nicht besser weiß.

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Genmutant
Die Gliederung mit runden, eckigen und geschweiften Klammern sollte eigentlich jeder kennen, der in der Schule Mathe hatte. Also jeder. (Stoff der 5. Klasse!)

Nö, wir haben das einfach alles mit ganz vielen ((())) geklammert. Geschweifte sind für Mengen und eckige für Intervalle :tutor:

Und wenn man bei Mengen runde Klammern macht, auch wenn die in der obersten Ebene an erster Stelle ganz oben auf dem Blatt stehn, dann gibts Punktabzug. :twisted:

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Joshua K.
Nö, wir haben das einfach alles mit ganz vielen ((())) geklammert.

So was … :shock: :P

Das geht schon deshalb schief, weil eckige Klammern gerne als Auszeichnung für editoriale Eingriffe benutzt werden.

Da muß ich Dir recht geben! Daran hab ich gar nicht gedacht. :?

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Sebastian Nagel

hmm. Wir haben in Mathe auch verschiedene klammern verwendet.

{ [ ( ) ] } und manchmal noch ganz außen doppelt senkrechte [ ] wenn notwendig. Wenn wirklich 5 notwendig waren, gab's Fantasieklammern und viel Gefluche, weil die Rechnungen nie aufgingen ... :party:

Spitze Klammern (nicht die html < >, sondern die mit voller Höhe) hatten wir nur für Mengen.

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Frakturfreund

Bei unseren Matheprofessoren werden an der Tafel alle Arten von Klammern (und auch in verschiedenen Größen) munter gemixt, richtig gewöhnungsbedürftig ist es erst, wenn man am Ende selbst nicht mehr weiß, wie viele Klammern noch offen sind und das dann einfach mit )…) abkürzt – das habe ich tatsächlich schon häufiger gesehen, aber der Mathesatz hat ja eh’ seine ganz eigenen Regeln (und Symbole) …

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