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Unbekannte Bleisatzschrift (verzierte Gebrochene)

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catfonts

(... Nun, das J ohne Unterlänge liegt einfach daran, dass es in diesen Schriften eigentlich kein großes J gibt. darum belegt das I zusäzlich das J, damit nicht ein "nicht vorhanden" Kästchen dort auftaucht. das ist in vielen Schriften dieser art so, da finde ich in den seltensten Fällen ein J im Figurenverzeichnis. Bei vielen Frakturschriften ließ sich dann das I ja leicht nach unten strecken, ohne dass man merkt, das der Buchstabe neu hinzuerfunden ist. ...) der Absatz hat sich ja erledigt, während ich am M wickelte...

 

Das M war ja im Prinzip an dieser Schrift der erste Versuch, bevor ich mich auf die ganze verwickelte Schnörkelitis eingelassen hab, nur so, ob es überhaupt geht. Zunächst war es ja auch ganz OK, aber je mehr Buchstaben da hinzu kanen, um so weniger gefiel mir, das man auf einen Blick sah, das ist aus einem anderen gehäkelt. Der Hinweis heute  gestern hat micgh dazu veranlasst, mal selbst zu wickeln: Hier meine Eigenbau-M-Achterbahn.

 

post-22079-0-72694400-1436307408_thumb.p

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catfonts

Und jetzt mal ein wenig Nonsens.Kontext, der schon mal Ziffern, ein paar Satzzeichen und ein paar wenige Gemeine zeigt:post-22079-0-89887400-1436308761_thumb.p

 

 

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Martin Z. Schröder

Ich glaube, ich finde das doch eher ungenießbar. Das M wirkt auf mich wie kriegsversehrt, amputiert, traumatisiert und verschnürt. Ich halte mich dann doch lieber raus.

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tlotze

Beim selbstgewickelten M gefällt mir die gleichmäßige Linienführung und Stärkenmodulation der Schwünge, insbesondere auch die Kombination in der rechten unteren Ecke und die Lösung oben in der Mitte. Allerdings ist mir die Figur links unten insgesamt zu leicht, und sie steht nicht so recht auf dem Boden.

 

Ich versuche einmal, in Worten zu beschreiben, was mir vorschwebt: eine Kreuzung aus den beiden Entwürfen, wobei die Ähnlichkeit zum N wieder ein wenig stärker wird, was ich persönlich aber gut fände. Danach würde ich die linke untere Ecke des N größtenteils zurückbringen, der Querbalken des M könnte in dem kleinen Unterbrecher mit dem Kreisbogen zusammenlaufen. Der Schnörkel, der aus dem linken Fuß in die Mitte unten läuft, würde wegfallen, ebenso der breite Aufstrich, der daraus hervorgeht, und an dieser Stelle würde sich die mittlere Vertikale des selbstgewickelten M anschließen, vielleicht zunächst links unten mit einem Abschwung, um dann spätestens ab dem Querbalken aufwärts genauso zu verlaufen wie im aktuellen Entwurf.

 

Ich hoffe, das war jetzt irgendwie verständlich. Anderenfalls versuche ich morgen einmal, meinen Vorschlag zu skizzieren und catfonts zu schicken.

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tlotze

Ja, jetzt steht es auf zwei richtigen Beinen. Aber mich  irritiert das kleine Loch links des neu eingefügten Fußes. Vielleicht bekommt man das ja weg, wenn man den Fuß weiter links ansetzt und mit der kurzen breiten Linie in der Mitte vereinigt. Oder eben doch die ganze Gegend ein wenig mehr am N orientiert, ohne daß ich darauf jetzt aber zu sehr herumreiten möchte.

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Thomas Kunz

 

I ist nicht dasselbe wie J. Beide Zeichen werden verschieden ausgesprochen. Seitdem die Endstrichlosen eine so große Rolle spielen, scheint man da und dort das I für ungenügend zu halten und setzt dafür nicht selten das verkehrte J, also einen verkehrten Laut. Wenn dem I ein oder zwei l folgen, so entstehen in der Endstrichlosen drei nackte senkrechte Striche. In einer guten Schrift sind diese aber nicht von gleicher Größe und Stärke. Zumindest ist das I um eine Spur dicker. Das muß genügen.

In der Antiqua, einer ausgeprägten Schrift, sehen I und l verschieden genug aus. Man kann sie nicht verwechseln. Die Ähnlichkeit von I und l in der Endstrichlosen und ihre Unverwechselbarkeit in allen Antiquaschriften sind ein weiterer Beweis für die Vorzüge der Antiqua vor der Endstrichlosen.

In der Anglaise oder englischen Schreibschrift sind I und J verschieden gestaltet. Auch hier darf weder das J an Stelle des I, noch das I an Stelle des J verwendet werden.

In den älteren Fraktur- und Texturschriften sind I und J nicht unterschieden. Das I sieht sozusagen wie das J aus. Überempfindliche Leute haben das zu verbessern gesucht, und neuere gebrochene Schriften zeichen jetzt nicht nur ein J, sondern auch ein sonderbares I, das auf der Schriftlinie seiltanzt. Der charakteristische untere Bogen vom J der Fraktur kann sich aber nur wie der des F unterhalb der Schriftlinie bewegen. Das von Schriftunkundigen ausgeheckte neue I der Fraktur ist eine Mißgeburt, die wieder verschwinden muss.

Jan Tschichold »Meisterbuch der Schriften«

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Thomas Kunz

Ich finde es halt besser, wenn alle wissen, worüber diskutiert wird. Da muss Klarheit bestehen. Sonst führt das zu nichts.

 

Inhaltlich bin ich nur bezüglich Grotesk-I und -J bei Tschichold. Wenn eine Fraktur unterschiedliche Zeichen für I und J bietet, würde ich diese auch nutzen. Es sei denn, ich will ganz bewusst den Gebrauch in einer Zeit nachahmen, in der das nicht üblich war.

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catfonts

Aber eben "kollegiales Schunkeln" bei den selbst Tschichold mitschunkeln durfte... Hab ja nix von gefählichern Brandungswellen gesprochen.

 

Ach so, da hier die Werbung mitschunkelt: ein großes ẞ wird es in dieser Schrift nicht geben, da Versalsatz hiermit ohnehin nicht sinnvoll möglich ist.

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Thomas Kunz

Es gibt ein großes ẞ? Ich dachte immer es gibt jetzt neuerdings™ ein großes ß. :party:

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catfonts

OK, in dem Moment, in der das ẞ nicht nur im Versalsatz ganzer Wörter verwendet wird, sondern reguläre Worte auch mit ẞ beginnen, man z.B. ẞene schreibt statt Szene, wird ein großes ẞ auch in gebrochenen, insbesondere in solch stark verzierten gebrochenen Schriften einsetzbar und dann auch sinnvoll, eines zu zeichnen.

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Thomas Kunz

Catfonts, ich wollte dich nur auf den Arm nehmen, weil du einen unzulässigen Pleonasmus benutzt hast. Du hast doch schon die Glyphe des Versal-Eszett genutzt und dann noch »groß« davor geschrieben. Das wäre ja dann ein großes Groß-ß, sozusagen eine Versal-Majuskel.

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Thomas Kunz

Ich habe übrigens heute Nacht bei der Suche nach dem Tschichold-Zitat zuerst gar nicht an das Meisterschriftenbuch gedacht und die beiden Bände der Tschichold-Schriften (Jan Tschichold: Schriften 1925–1974. Berlin: Brinkmann & Bose, 1991) durchgesehen. Dabei ist mir aufgefallen, dass im ersten Band die Seiten 69 bis 76 doppelt geheftet sind; dafür fehlen die Seiten 81 bis 97. So ein Sch***!

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Thomas Kunz

Ja, das ist ein großes ẞ. Ich wusste ja nicht, dass du die unbekannte, verzierte Gebrochene mit dem Mähdrescher zeichnen willst. Da brauchst du schon ein wirklich großes Weizenfeld. Wie groß ist die Spannweite von einem Mähdrescher: zehn, fünfzehn Meter? Dann überschlag mal, wie groß das gesamte Zeichen sein müsste, damit du all die kleinen Details dargestellt bekommst. Ach, der Bauer wird sich freuen.

 

Wenn du das hinbekommst, ist der Name für die Schrift bestimmt Bauer-Gotisch.

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Thomas Kunz

Ach schade, Bauer-Gotisch hätte mir gefallen, weil man sofort an Friedrich Wilhelm gedacht hätte.

bearbeitet von Thomas Kunz
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Thomas Kunz

Ja, an die denkt man. Aber sie heißt ja nun mal Fette Gotisch und nicht Bauer-Gotisch. Das fand ich ja gerade so gut.

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