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Bitte um Beispiele vorbildlich gesetzter Notenblätter

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Dieter Stockert
Was genau meinst Du bitte mit "bessere Lesbarkeit"?

Meiner Erinnerung nach haben Studien zur Lesegeschwindigkeit und Mühelosigkeit des Erfassens ergeben, dass komplett in Versalien gesetzter (deutschsprachigem) (Überschriften) Text signifikant schlechter lesbar ist als in der uns vertrauten Schreibung.

Dito für nur in Minuskeln gesetztem Text.

In Joshuas Muster ist die Zeile "LITTLE KINGFISHER SUITE (# 54)" in den leicht gesperrten Versalien bestimmt nicht schlecht lesbar. Aber die Versalien machen doch sofort und eindeutig, wenngleich auf dezente Art, klar, dass es sich hier um eine andere Textsorte handelt als etwa bei "Simon Barber, 1997". (Und sie erzeugen hier außerdem Ruhe und geben Halt.)

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TobiW

Hallo,

so bin wieder zurück und antworte mal :-)

Aber da sehe ich keine echte Gefahr, z.B. durch linksbündigen Satz, statt zentriertem.

Stimmt. Mir ist noch eine andre Idee gekommen, die man Diskutieren könnte: Was hälst du (ihr) davon, den Text rechtsbündig zu setzen. Ich könnte mir vorstellen, dass das noch schicker aussieht als links, weil es offensichtlicher »bewusst anders« ist als links.

Und solange die »Meta-Daten« nicht in der Mitte der Seite zwischen den Noten stehen, wird wohl jeder Musiker die Infos finden und nicht als störend erachten.

Zum Aufsplitten und Zippen:

Solange sich der Arbeitsfluss zum Erzeugen der gesplitteten PDFs und deren Zusammenfassen in ein Archiv nicht (von uns Nicht-Programmierern) automatisieren lässt, wollen wir da erstmal nix manuell dengeln. Es geht um die Bereitstellung von um die 80 Werken mit entsprechenden vielen Stimmauszügen.

Also aus Sibelius lassen sich die einzelnen Stimmen (als PDF) in einen Ordner exportieren, den man dann zippen kann. DIe Lösung entfällt natürlich, wenn du Zip nicht willst. Allerdings könnte man ja auch einen kurzen Hilfetext zum Öffnen von Zip-Dateien auf die Webseite schreiben.

Das Sibelius nach wie vor nur über PlugIns XML exportiert (Import geht auch so ab Werk) finde ich auch eine Frechheit.

Ich gehe ab dieser Stelle mal nicht weiter auf die Programm-Frage etc. ein (stelle mich aber natürlich gerne per Mail/PN zur Verfügung.) und beschränke mich auf meinen Senf zur Typographie, der keinesfalls Fachkundig begründet ist sondern nur auf Intuition und selber Musik machen bzw. Notenlesen/-schreiben beruht…

Genau wie Dieter und andere finde ich die Versalien auch schön für den Werktitel. Letztlich entscheidet das (gerade bei moderner Musik) aber der Komponist, nicht der Grafiker/Setzer. Der Komponist muss wissen, was er womit ausdrücken will (kann sich aber natürlich beraten lassen). Bach z.B. hat auch entgegen der Konventionen Achtel-Balken über mehrere Taktstriche hinausgezogen, um Phrasen zu kennzeichnen (oder weil es schneller ging, als jedes mal ab zu setzten, das lasse ich mal dahingestellt ;-))

Die Sache mit der Besseren Lesbarkeit spielt – finde ich – bei kurzen Texten wie Überschriften nicht wirklich eine Rolle…

Hhmm. Wieviel Abweichung von Vertrautem verträgt der Leser bei den Metadaten (es geht ja nicht um ein Abweichen von Vertrauten bei der Notation)? Möchte der Komponist vielleicht sogar ganz bewußt diese Abweichung einsetzen, weil es auch in seiner Musik um "Abweichungen" geht?

Er weiß es noch nicht. Ich tue mich schwer, hier strikt abzuraten. Damit kein Missverständnis entsteht: es geht, wenn überhaupt um dezente Abweichungen und nicht um welche, die die Lesbarkeit und Orientierung potentiell erheblich einschränken würden.

Das sehe ich ähnlich auch auf die Gefahr hin, mir damit selbst zu widersprechen. :?

Und auch eine krasse Abweichung wird den meisten Musikern relativ egal sein, solange sie ihre Noten lesen und verstehen können. Der Titel etc. sind ja nur dazu da, rauszufinden ob man das gleiche Stück auf dem Pult hat wie die Kollegen, wenn es gespielt wird hat man eh keine Zeit mehr den zu lesen…

Wir erwägen einen kleinen Abstand zwischen Name und Nummer.

Das finde ich ganz gut. Man könnte auch überlegen ein anderes Trennzeichen (z.B: |, ?, ?, ?, ?, ?, ?, ?, ?, ?, ?, =, ?, ?, ?, usw. …) zu benutzen. Oder eben doch schlicht in Klammern aber im selben Format.

Ich empfinde das als semantisch/logisch unbefriedigend. Man kann den Namen und die Nummer als Synonyme auffassen (zumindest innerhalb einer Partitur - wenn man die Gesamtheit aller Werke betrachtet, wird es wohl ab und an gleichnamige Werke geben).

Daher wirkt es verwirrend, wenn sie nicht "auf einer Ebene" stehen, sondern wie eine ganz neuartige Information rüberkommen.

So gesehen …

Was hälst du denn davon, die Opus-Zahl, in die Zeile vor dem Titel zu schreiben. Aus hierarchischer Sicht könnte man argumentieren, dass das Werk an sich (bezeichnet durch eine Nummer) vor dem Titel, der letztlich ein Teil des Werkes ist, stehen sollte. Als Synonym könnte man es – aus alter Gewohnheit/Gepflogenheit – ja dennoch benutzen und jeder Musiker würde es verstehen.

Das Jahr hinter den Komponisten zu setzen könnte deshalb schwierige werden, weil es sich dann auch um das Geburtsjahr des Komponisten handeln könnte. Gerade bei modernen Kompositionen kann man leicht davon ausgehen, da der Komponist ja noch leben wird.

Vielleicht könnte das Jahr auch in die Zeile zur Opus-Zahl schreiben (z.B. 2009: #53 oder 2009 — #53)

Viele Grüße

Tobi

PS: @Borumatos: Ich schicke dir gleich noch ne Mail mit der Cellos-Suite in Sibelius gesetzt zum Vergleichen mit der Lily-Version.

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Ibu

Hi Tobias,

zum Thema Sibelius antworte ich nicht hier, sondern per Mail.

Was hälst du (ihr) davon, den Text rechtsbündig zu setzen. Ich könnte mir vorstellen, dass das noch schicker aussieht als links, weil es offensichtlicher »bewusst anders« ist als links.

Insgesamt geht es (dem Künstler) eher um Zurücknahme und Nüchternheit bei der Gestaltung der Metadaten. Der Inhalt, die Noten, stellen den Kern dar. Die Metadaten haben nichts als eine dienende Funktion.

Selber bin ich unsicher, ob da Wechsel zwischen links- und rechtsbündigem Satz angemessen ist.

Gibt es zu diesem engen Thema Erfahrungswissen in der Typographie?

Wir erwägen einen kleinen Abstand zwischen Name und Nummer.

Das finde ich ganz gut. Man könnte auch überlegen ein anderes Trennzeichen (z.B: |, ?, ?, ?, ?, ?, ?, ?, ?, ?, ?, =, ?, ?, ?, usw. …) zu benutzen. Oder eben doch schlicht in Klammern aber im selben Format.

Ich empfinde bisher alle Trennzeichen als weniger elegant als Weißraum.

Zudem ist mir keine Konvention bekannt, wo ein Zeichen klar zur Kennzeichnung einer Nummer, einer ID zugeordnet wird.

Kennt ihr solche Zeichen?

Das Jahr hinter den Komponisten zu setzen könnte deshalb schwierige werden, weil es sich dann auch um das Geburtsjahr des Komponisten handeln könnte. Gerade bei modernen Kompositionen kann man leicht davon ausgehen, da der Komponist ja noch leben wird.

Vielleicht könnte das Jahr auch in die Zeile zur Opus-Zahl schreiben (z.B. 2009: #53 oder 2009 — #53)

Danke für die Anregung. Muss ich mal drüber nachdenken.

Zwar würde ich als Empfänger erwarten, dass ein einzelnes Jahr (also keine Zeitraumangabe), welches als Geburtsjahr interpretiert werden soll, auch entsprechend mit einem Sternchen gekennzeichnet ist - aber Du hast grundsätzlich Recht.

Es bleibt ein Interpretationsrisiko.

Zahlen, die hintereinander stehen, lassen sich jedenfalls viel schlechter erfassen, als Zahlen die untereinander stehen.

"written in 2009"

begeistert auch nicht.

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Joshua K.

Insgesamt geht es (dem Künstler) eher um Zurücknahme und Nüchternheit bei der Gestaltung der Metadaten. Der Inhalt, die Noten, stellen den Kern dar. Die Metadaten haben nichts als eine dienende Funktion.

Dann scheint mir nach wie vor die herkömmliche Aufteilung am sinnvollsten zu sein. Sie alleine wirkt neutral. Eine Serifenschrift sowie die Kleinschreibung ergeben ja dann schon die gewünschte, abweichende, persönliche Note.

Ich empfinde bisher alle Trennzeichen als weniger elegant als Weißraum.

Zudem ist mir keine Konvention bekannt, wo ein Zeichen klar zur Kennzeichnung einer Nummer, einer ID zugeordnet wird.

Kennt ihr solche Zeichen?

Ja, das Nummernzeichen! (Unicode hexadekadisch: 2116)

?

"written in 2009"

begeistert auch nicht.

Ich fände das in Ordnung.

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Ibu

Insgesamt geht es (dem Künstler) eher um Zurücknahme und Nüchternheit bei der Gestaltung der Metadaten. Der Inhalt, die Noten, stellen den Kern dar. Die Metadaten haben nichts als eine dienende Funktion.

Dann scheint mir nach wie vor die herkömmliche Aufteilung am sinnvollsten zu sein. Sie alleine wirkt neutral.

Ja, da ist was dran. Abweichung von Konventionen erweckt erstmal Aufmerksamkeit.

Ja, das Nummernzeichen! (Unicode hexadekadisch: 2116)

?

Danke für die Anregung.

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TobiW

Hallo,

das No-Zeichen finde ich nicht so gut. Problematisch daran ist, dass man in der (klassischen) Musik Werke üblicherweise mit Opus (Op.) XX bezeichnet. Sind mehrere einzelne Stücke unter eine Opus zusammen gefasst (durchaus nicht selten der Fall) werden diese mit Op. XX Nr. YY angegeben. Insofern könnte das No-Zeichen – wenigstens in England – zu Verwirrung führen.

Was genau spricht denn gegen das übliche »Opus«?

Alternativ könnte der Komponist auch ein eigenes Werkeverzeichnis anlegen. Gibt es auch oft (Bach: BWV, Haydn: Hob, Mozart: KV, Händel: HWV), allerdings wird das glaub ich eher nach dem Tod von Musikwissenschaftlern angelegt...

Zur Zurückhaltung der Metadaten:

Was hälst du davon, sie zentriert und serifenlos zu setzte und nicht in schwarz sondern in grau (müsste sich ja auch auf allen Laser- bzw. s/w-Drucken ausdrucken lassen) oder nur die Umrisse der Buchstaben in schwarz und die Füllung weiß, wobei letzteres vermutlich nur bei wirklich großen Schriften gut funktioniert...

»written in 2009« finde ich auch ok. Und es ist eindeutig.

Viele Grüße

Tobi

PS: Deine Mail, Borumatus, habe ich erhalten und antworte in den nächsten Tagen.

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