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Wann setzt man im Deutschen Ligaturen und wann nicht?


Ralf Herrmann

Bei deutschsprachigen Texten werden typografische Standard-Ligaturen (zum Beispiel fi, fl, ffi, ffl) und bedingte (Schmuck-)Ligaturen (zum Beispiel ct, st) nur gesetzt, wenn sie nicht auf Morphemgrenzen fallen. Stoff‌laden kann etwa mit einer ff-Ligatur gesetzt werden, jedoch nicht mit einer fl- oder ffl-Ligatur, da der Leser sonst die Morphemgrenze zwischen Stoff und Laden nicht schnell genug erkennt und gegebenenfalls versucht ist, Stof-fladen zu lesen.

Beispiele deutscher Wörter ohne Ligatur:

ccs-1-0-74229300-1412086022_thumb.jpg

Beispiele deutscher Wörter mit Ligatur:

ccs-1-0-55803600-1412086023_thumb.jpg

Da das f in vielen Antiqua-Schriften so stark über den folgenden Buchstaben ragt und damit bei der Auflösung der Ligatur eine große Lücke reißen kann, hat sich für Nachsilben mit i (-ig, -ich, -isch) die Ausnahme etabliert, hier auch über die Morphemgrenze hinweg eine Ligatur zu setzen. Süffig kann also mit ffi-Ligatur gesetzt werden. Treff‌lich hingegen nur mit ff-Ligatur. Eine weitere Ausnahme bilden Abkürzungen, die auf eine mögliche Ligatur enden. Die Abkürzung Aufl. kann im Gegensatz zu Auf‌lage mit fl-Ligatur gesetzt werden.




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