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Diskussion zum HKS- und Pantone-Farbsystem

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CLMNZ

Die Abstufungen in HKS sind eindeutig

 

nicht mehr im System 3000+ ganz ehrlich, aber das hat schon mit vernünftigem Menschenverstand zu tun HKS xxK(oder N)-30-00 zu HKS xxK(oder N)-40-00 ist so gut wie kein Unterschied, wer zwei solche Farben einsetzt muss sich nicht wundern, wenn da was nicht sichtbar ist ...

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Martin Z. Schröder

Zu den zwei Dosen von verschiedenen Farbherstellern: Das kann ich bestätigen, genau das ist meine Erfahrung. Es ist kein schöner Moment, wenn man merkt, daß einem ein Arbeitsmittel gar nicht zugänglich ist, daß es nicht funktioniert, aber alle permanent so tun als ob.

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pürsti

Martin, ganz versteh ich deine Argumentation nicht. Klar gibt es für eine aus was für einen fächer auch immer gewählten farbe durch verschiedene parameter gewisse Abweichungen. Die abweichungen sind aber nicht dem system geschuldet. Nur weil ein anderes System mehr Nuancen hat sind die Abweichungen ja nicht schlimmer. Bedarf eben der Beratung durch den, der dafür ausgebildet ist. Auch das ist unser Job. Da ist es egal welchen fächer ich grad zur Hand habe. Dem Kunden ist eben klar zu machen, daß es abhängig von diversen Parametern Abweichungen eben geben kann. Ist doch ganz einfach zu demonstrieren. Hier aber einen RAL-Fächer als Hilfsmittel zu wählen versteh ich so gar nicht. Da ist kommt ja noch ein zusätzlich verfälchenderr Parameter mit der Oberflächenbeschaffenheit der aufgetragenen farbe dazu.

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Martin Z. Schröder

Pantone verleitet dazu, über Abweichungen zu sprechen, die vor Pantone nicht als Abweichung wahrgenommen wurden. Das ist das Problem der Überdifferenzierung, mit dem ich zu kämpfen habe.

RAL hat eben den Vorteil, das sagte ich schon, glaube ich, daß es eindeutig ist, daß die Wirkung im Druck etwas anders sein wird als der Fächer zeigt. Man spart sich die Suche nach Nuancen und rennt nicht zwischen Lampen und Fenstern hin und her wegen winziger Unterschiede, sondern legt eine Farbrichtung fest, doch mit einer guten Differenzierung, die dann angepeilt wird. Es verbleibt mehr im Ungefähren. Mein Kunde weiß vorher, daß er überrascht werden wird von der Wirkung und glaubt nicht, daß er das Ergebnis schon kennt, wie das die Pantone-Verwender zu oft tun. Nicht, wenn sie Erfahrung haben, aber es gibt schon öfter den Designer, der sich vorstellt mit dem Hinweis: "Ich mache sonst keine Drucksachen". Und der glaubt eben an Pantone und die vorgegaukelten Möglichkeiten.

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pürsti

Ich seh es aber nicht als meine aufgabe dem kunden ein Überraschungsei zu präsentieren sondern ein anzupeilendes Ergebnis im Vorfeld möglichst nah zu simulieren. Kunde erwarte von mir auch eher Überraschungen zu vermeiden denn welche zu kreieren.Und wenn dann einer kommt dem was vorgegaukelt wurde, na dann ist der Gaukler ganz souverän zu entzaubern. Nur mach ich das halt nicht mit einem für mich dafür nicht geeigneten (weil dafür auch nicht konzipierten) Werkzeug. 

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Kathrinvdm

Zu Martins Beitrag: Ich finde es schön und schlüssig, was Du über Deinen Arbeitsprozess und das Mischen von Farben sagst. Das erinnert mich interessanterweise stärker an das Malen mit Aquarell- oder Acrylfarben in meinem Illustratorenjob als an das Drucken von Geschäftsausstattungen in meinem Kommunikationsdesignjob. Ich finde die sinnlichere Beschreibung von Farben und die etwas freiere Farbwahl eine schöne Sache – muss aber sofort an Großkunden wie zum Beispiel Beiersdorf/Nivea denken und an deren äußerst kritische Qualitätskontrolle im Litho- und Druckbereich. Gerade solche international aufgestellten Konzerne versuchen natürlich, so viele Parameter der Produktionskette wie möglich verbindlich zu etablieren, sodass weltweit gleiche Produktqualitäten und Druckergebnisse erzielbar sind. Das treibt die Lieferanten (uns!) zu Schweißausbrüchen und führt für den Konzern im besten Falle zu annähernd identischen Produktergebnissen. Aber natürlich: Diese Ergebnisse sind auch mit Überstunden, Reklamationen, Fehldrucken und den entsprechenden Kosten verbunden, die nicht selten auf Seiten des Lieferanten das Budget und die Nerven belasten. 

 

Ich versuche immer, meinen Kunden (zum Glück sind das bei mir im Bereich Corporate Design meist keine Weltkonzerne ;-) ) das Farbthema ausführlich zu erklären, Farbsysteme zu beschreiben und im Falle einer Sonderfarbwahl (ich arbeite häufig mit Pantonefarben) immer auch die Übersetzung zu CMYK im Auge zu haben. Zu letzterem muss ich übrigens sagen, dass ich in meinem Pantone-zu-CMYK-Fächer bei so mancher Farbübersetzung den Eindruck habe, dass da nicht der optimale CMYK-Ton gedruckt wurde. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Meine Farbübersetzungen fallen jedenfalls regelmäßig anders aus als im Pantonefächer empfohlen. Geht Euch das auch so, sofern und wenn Ihr mit Pantone arbeitet? 

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Norbert P

Ich verwende viel Pantone-Referenzen ("Farben" kann man ja schlecht sagen). Bin ich deshalb "gläubig"? Kaum, nur pragmatisch (meine Visitenkarte ist übrigens mit HKS gedruckt). Das meiste, das ich mit Sonderfarben gestalte, muss zwangsläufig in Übersee gedruckt werden. Die wüssten nicht einmal, wo sie einen HKS-Fächer herbekommen, selbst wenn sie wollten. Und meine Kunden (hier in Deutschland) haben sowas gar nicht in Reichweite. Also hilft da nur irgendein (möglicherweise veralteter) Pantone-Fächer, um am Telefon gemeinsam eine "So-in-etwa"-Farbe auszusuchen. "So in etwa", weil das sowieso nie so kommt wie im Fächer ... das muss man gelassen und nicht verbissen sehen, dann kann man sich vom Ergebnis überraschen lassen und sich auch damit anfreunden.

Pantone hat aber (weil es eben nur ein Referenz-System und kein Rezeptkasten ist) einen entscheidenden Vorteil gegenüber HKS: Es gibt Farbquerverweise - z. B. zu Kunststoff- und Textilfarben. Das ist für meine Arbeit nicht unwichtig, zumal es Kunden gibt, die anhand eines Soild-C-Fächers den Farbton für ein farbiges Silikonteil heraussuchen. Oder den Farbton eines Stempelkissens. Und dabei hat es überraschenderweise bis jetzt, toi-toi-toi, noch keine gröberen Unfälle gegeben. Manchmal sind die Schwächen eines Systems eben auch seine Stärken.

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Norbert P

Kathrin, auch ich bastle mir meine Farbübersetzungen selbst ... mit Fächer und Farbatlas. Das führt oft zu erstaunlich ähnlichen Ergebnissen, wo ich vorher im Solid-CMYK-Fächer größere Abweichungen dargestellt bekommen habe. Da muss man kein Schelm sein, um zu ahnen, was dahintersteckt.

 

Übrigens habe ich dadurch, dass sich bestimmte Farben besser in CMYK oder Kunststofffarben etc. "übersetzen" lassen, mittlerweile eine kleine Liste immer wiederkehrender "Lieblingsfarben" beisammen. Denn da hat Martin Recht: Es ist schön, wenn man ein Orange, Grün, Blauviolett oder was auch immer hat, das über den Euroskala-Farbraum hinausgeht – man muss es aber nicht in siebzehn kaum voneinander unterscheidbaren Nuancen haben.

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CLMNZ

 

Das meiste, das ich mit Sonderfarben gestalte, muss zwangsläufig in Übersee gedruckt. Die wüssten nicht einmal, wo sie einen HKS-Fächer herbekommen, selbst wenn sie wollten.

 

www.hks-farben.de – Seite ist auch auf englisch – die Flintgroup, sowei die HuberGroup sind internationale Marktführer und sind international bestens aufgestellt.

 

Das Argument, dass es HKS im Ausland nicht gibt ist seit Jahren nicht mehr gültig.

 

Das Colourmatch wird z. B. von Leuten aus der ganzen Welt bestellt und dorthin wird es auch ausgeliefert.

 

HKS verschleudert regelrecht seine Fächer an Gestalter ...

 

na ja die Kunststoffe, Textilien und sonstigen Materialien, die es unter der jeweiligen Pantonebezeichnung gibt erfüllen ja auf keinen Fall auch nur annähernd die Toleranzen die im Offsetdruck gefordert werden.

 

 

 

Zu letzterem muss ich übrigens sagen, dass ich in meinem Pantone-zu-CMYK-Fächer bei so mancher Farbübersetzung den Eindruck habe, dass da nicht der optimale CMYK-Ton gedruckt wurde. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Meine Farbübersetzungen fallen jedenfalls regelmäßig anders aus als im Pantonefächer empfohlen. Geht Euch das auch so, sofern und wenn Ihr mit Pantone arbeitet?

 

vollkommen normal, das hat mit Pantone nichts zu tun und trifft sämtliche Sonderfarben, die in CMYK übersetzt werden gleichermaßen. Bertel hat das im ursprünglichen Thread gut geschrieben – alles mit Vorsicht zu genießen.

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Norbert P

 

Das Colourmatch wird von Leuten aus der ganzen Welt bestellt und dorthin wird es auch ausgeliefert.

 

HKS verschleudert regelrecht seine Fächer an Gestalter ...

Ich hab HKS (unter anderem) bei einem meiner letzten Besuche in Hongkong schon mal angesprochen ... und blickte in verwunderte (um nicht zu sagen: desinteressierte) Gesichter. Vielleicht sollte man die Fächer etc. eher an Druckereien verschleudern als an Designer ... aber im Ernst: Da wird wohl zu wenig richtiges Marketing gemacht.*

Wie gesagt: Ich mag die HKS-Farben, ich hatte schon als Kind einen Fächer, noch vor meinem ersten Letraset-Bogen ;-) – aber ich kann nur einsetzen, was für mich leicht erreichbar ist.

 

*) Im April ist in HKG die "Printing and Packaging Fair", da könnte man doch mal HKS-Instrumente verteilen ...   :huhu:

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Gast bertel

dann muss ich fragen, welchen Fächer du hast  bei mir steht da nix und laut meinem Kontakt zum Farbhersteller wurde da nix gekennzeichnet.

 

Ein Beispiel:

vintage-pantone-poster-3542UX_original.j

 

So ist das in unseren gar nicht so alten Pantone-Fächern ebenfalls gekennzeichnet.

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Gast bertel

... ich glaube, das "weiter" bezog sich auf den Rest der HKS-Nummern ("-30-00" etc.) ;-)

 

Ja, das war mir schon klar. Ich hoffte, mein Beitrag wird ebenso ernst genommen wie die Behauptung, dass unterschiedliche Pantone-Farben identisch bezeichnet wären.

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Gast bertel

Nein, wenn ich viel weniger Farben habe, differenziere ich natürlich auch viel weniger. Pantone verleitet dazu, daß da drei Designer die Pantone-Flecken im Fächer vergleichen und sich überlegen, in welchem eine Spur wovon mehr oder weniger drin sein könnte und sich nicht einigen können. Das Lustige (oder für den Drucker bittere) ist, daß sie, wenn sie einen Meter näher ans Fenster gehen und mehr Gelb im Licht haben, was ganz anderes sehen. Bei HKS oder RAL kommt niemand auf solche Ideen. …

 

Ach? Dann schau dir doch bitte meine Beispiele der HKS-Fächer (HKS43) an, da geht es je nach Lichteinfall und Bedruckstoff nicht um Spuren, sondern um Welten.

 

Mit einem und für diesen Kunden haben wir HKS 7N als Hausfarbe ausgewählt [ja, bewusst N, auch auf gestrichene Papiere gedruckt, weil 7K einfach zu dunkel ist]. Was wir da von diversen Druckereien auf identischem Papier an Ergebnissen geliefert bekommen, ist haarsträubender, als ich es mit irgendeinem Pantoneton jemals gesehen habe.

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CLMNZ

der Druckprozess in vielen Druckereien ist leider auch nicht optimal

 

zu HKS 43 – ich hab hier nen Fächer von 1992 und einen von 2011 – die Töne passen

 

 

Ich hab HKS (unter anderem) bei einem meiner letzten Besuche in Hongkong schon mal angesprochen ... und blickte in verwunderte (um nicht zu sagen: desinteressierte) Gesichter. Vielleicht sollte man die Fächer etc. eher an Druckereien verschleudern als an Designer ...

 

was soll das bringen, wenn die Vorgabe vom Gestalter was anderes ist ... das ist altes Marketing von HKS und ich sehe jetzt, wohin das geführt hat.

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Norbert P

Ich würde zu gerne mal erleben, dass jemand zu viel Geld und Zeit hat und einen Pantone-zu-HKS-zu-CMYK-Fächer herausgibt  :-P

 

Das ist Off-Topic-Wunschdenken, ich weiß …

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Norbert P

was soll das bringen, wenn die Vorgabe vom Gestalter was anderes ist ...

 

Ich denke bei meiner Arbeit vorwiegend pragmatisch – und kann eben nur gestalten, was der Drucker im Angebot hat.

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CLMNZ

Ich würde zu gerne mal erleben, dass jemand zu viel Geld und Zeit hat und einen Pantone-zu-HKS-zu-CMYK-Fächer herausgibt  :-P

 

Das ist Off-Topic-Wunschdenken, ich weiß …

 

da gibts hunderte im Netz. Pantone zu CMYK, HKS (Classic) zu CMYK alles aber nicht verlässlich, weils im Grunde genommen auch nicht funktionieren kann, da verschiedene Farbräume. Hier hilft nur selbst ausprobieren in Zusammenspiel mit Bedruckstoff, Druckmethode usw. Bertel hat ja auch schon geschrieben, wie er die Sache anlegt um zu einem guten Ergebnis zu kommen.

 

Es gibt dann auch die Pantone Bridge Fächer, das HKS Colourbook, Das HKS Creative Toool. Überall sind CMYK-Werte hinterlegt. Alles ist mit Vorsicht zu genießen. Bei HKS vor allem, wenn die Software einen Metallicton ausspuckt ;)

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CLMNZ

Ich denke bei meiner Arbeit vorwiegend pragmatisch – und kann eben nur gestalten, was der Drucker im Angebot hat.

 

Pantone ist groß geworden, weil die Designer Pantone wollten. Dürfte so in den 80er Jahren angfangen haben. In der Druckerei hat man die Augen verdreht. In Deutschland haben die Drucker jahrelang auf HKS gelernt ... dem Kunden dann aber das Pantonetöpfchen besorgt.

In D gilt, wie ich schon schrieb, HKS als die Farbe der Drucker, Pantone als die Farbe der Designer. Wer die Vorgaben macht ist klar.

 

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Wenn du in Hong-Kong mit HKS drucken willst, reicht ein Anruf beim zuständigen Lieferanten, der sich mit der Druckerei in Verbindung setzt und denen den Farbtopf besorgt. Die Industrie muss sich auch auf den Kunden einstellen. Die Verarbeitung ist bei HKS oder Pantone mehr oder weniger gleich.

 

hier die Dependance von Huber in Hong-Kong:

http://hks-farben.de/index.php?id=127

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Norbert P

Die Drucker in China (in HK selbst drucken nur noch die allerwenigsten, da sitzt dann die Verwaltung) haben eine andere Einkaufsmentalität als hier in D. Die neigen zur Vorratshaltung, d.h. sie sparen, wo sie können. Denn ihre Speedmaster müssen die auch zu Weltmarktpreisen kaufen, Arbeitskraft ist bei ordentlichen Betrieben (die z. B. ein Disney-Audit überstehen können) auch nicht mehr so billig wie früher, die Verschifferei ist in den letzten Jahren auch extrem teuer geworden etc. pp. Also wird z. B. Papier (Standardsorten) in Rollen gekauft, wenn's irgendwo ein Schnäppchen gibt, zwischengelagert und selbst passend auf Bogen geschnitten. Mit den Druckfarben ist das genauso, da wird gehortet und selbst gemischt, wenn's geht. Und das sind alles keine Kleinbetriebe, die so arbeiten – da gäbe es auch kaum Spareffekte.

Und: Ich mag auch nicht das Merketing für HKS machen. Wenn ich einen bestimmten Farbton will, und Spielraum für "ungefähr so" bleibt, und ich keinen Stress in der Abwicklung habe, weil's den von Pantone gibt, ich aber jetzt für die HKS-Farbe erstmal dem Drucker die Adresse von Huber in Fernost mailen muss etc. ... das ist meine Zeit, die ich schon wieder fürs nächste Projekt nutzen könnte.

 

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P.S.  Ich hab gerade, weil's mich wirklich interessiert, den Link angeklickt. Da habe ich dann mal auf huberchina.com geklickt, bin auf huber-gruppe.com umgeleitet worden, und dann: "Die Website steht zum Verkauf". Seeehr professionell.

 

P.P.S. ... und was auch mal überzeugendes Marketing wäre: Wenn ich z. B. in Quark (8, 10 hab ich auf dem anderen Rechner, da weiß ich's nicht) bei den Sonderfarben nur Pantone eingepluggt finde, aber nicht HKS - was nehme ich dann?

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Was ich sagen will: Ganz gleich wie gut die Qualität der HKS-Farben ist (und ich mag die wirklich), wenn sie für mich auf mehreren Ebenen nicht so leicht erreichbar sind wie das Konkurrenzprodukt, dann gehe ich halt den Weg des geringsten Widerstands. Da ist es dann zwar löblich und schön, "Colourmatch" an Designer zu verschicken, aber das ist nur eine Seite der Medaille.

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Sebastian Nagel
Zitat CLMNZ:

der Druckprozess in vielen Druckereien ist leider auch nicht optimal

 

Das ist doch der Knackpunkt ...

egal welche Standards, Konventionen etc. es gibt – wenn der Grafiker sein Grafikprogramm auf amerikanische 4C-Standards voreingstellt lässt, wenn er beim PDF-Export irgendwas einstellt was ihm gut vorkommt, wenn die Druckerei weiß dass 90% der Daten mit wirren Profilierungen ankommen und diese deshalb präventiv löschen und das Hausprofil verwenden, wenn dann der Drucker in der Nachtschicht "das schon seit 40 Jahren so macht" und eh von Hand und frei Auge justiert, kommt am Ende halt irgendwas raus, was mit größter Wahrscheinlichkeit nicht zu dem passt, was vor einem Jahr von jemandem anderen erstellt in einer anderen Druckerei gedruckt wurde ...  

 

Selbiges gilt halt auch für Sonderfarben ... da kann Pantone und HKS definieren was immer sie wollen – Wenn der Grafiker kein physisches Muster in die Druckerei schickt, Drucker etwas Deckweiß dazu mischt, Farben ohnehin selbst anmischt und nur mit dem Fächer vergleicht, Farben je nach Gusto mal vom einen mal vom anderen Hersteller einkauft, Papierfarben Freiauge ausgleicht, auf Begriffe wie Schweinchenrosa mehr gibt als auf definierte Farbwerte ... da kann jede Farbstandardisieurng – Prozess oder Sonderfarbe – sofort über Board geworfen werden.

 

Man kann natürlich auch zu "guten" Druckerein gehen die pro Kunde ein Archiv führen und dokumentieren was wann wie gedruckt wurde, und siehe da, die verstehen erstens von was man spricht wenn man sie details fragt, und zweitens sieht ein Nachdruck nach einem Jahr auch wirklich so aus wie ein (frisch gehaltener) Erstdruck. Das ganze ist halt auf der Rechnung dann 5x so teuer wie beim Billigheimer und immer noch eineinhalb mal so teuer wie bei einer lokalen Klitsche, die zwar auch druckt aber ihre Prozesse halt nicht wirklich im Griff hat. Dafür erhält man Verlässlichkeit und Kontinuität.

 

(Martin: Wenn das oben eventuell so klingen sollte: Nichts gegen deine Arbeitsweise – diese hat ja eine ganz andere Qualität als eine technische Verbindlichkeit. Nur denke ich, mit dieser Methodik ist jedes Farbsystem – Pantone oder HKS – eher ein Hindernis denn ein Vorteil, wie du ja auch selbst andeutest.)

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catfonts

...und demjenigen, der ganz am Ende die Drucksachen bekommt, interessiert das alles nicht im geringsten, und bemerkt vielleicht gar nicht, dass die Farben des Firmenlogos auf dem Briefpapier um ein ganzes Stück anders sind als im Prospekt oder auf der Produktverpackung. Dann schaut er sich das noch im Schein einer 1,50€ Energiesparlampe an, und die schönen Farben des Originalentwurfs, über die der Designer so besorgt war, hat er auch nie gesehen...

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CLMNZ

@ Norbert: never change a running system – wenns mit Pantone funktioniert und ein eingespielter Workflow da ist würd ich auch nix ändern.

Wenn ich mir in Asien eine Druckerei frisch suchen muss würd ich denen halt eine Vorgabe machen, bevor ich nem Kunden die Hausfarbe verdreh.

 

das mit Huberchina.com ist natürlich ... unvorteilhaft – das hat mit HKS nix zu tun, weils auch auf der Huberseite falsch drauf ist ... da sag ich nur selber schuld. Ist mir auch gleich aufgefallen.

 

 

Das ist doch der Knackpunkt ...

egal welche Standards, Konventionen etc. es gibt – wenn der Grafiker sein Grafikprogramm auf amerikanische 4C-Standards voreingstellt lässt, wenn er beim PDF-Export irgendwas einstellt was ihm gut vorkommt, wenn die Druckerei weiß dass 90% der Daten mit wirren Profilierungen ankommen und diese deshalb präventiv löschen und das Hausprofil verwenden, wenn dann der Drucker in der Nachtschicht "das schon seit 40 Jahren so macht" und eh von Hand und frei Auge justiert, kommt am Ende halt irgendwas raus, was mit größter Wahrscheinlichkeit nicht zu dem passt, was vor einem Jahr von jemandem anderen erstellt in einer anderen Druckerei gedruckt wurde ...

 

CMYK-Profile haben nix mit Sonderfarben zu tun – ich weiß aber wo du hin willst. Das alles zeigt aber, dass sich Grafiker auch etwas mit Druckvorstufe und Hintergrundwissen beschäftigen sollten – da gehörts auch dazu zu wissen, wo Fehlerquellen liegen könnten.

 

Farbstandards sind nicht unbedingt Hindernisse – nur wenn zig schlecht produzierte Fächer im Umlauf sind, die sich alle brav unterscheiden, ein nicht akzeptables Verfallsdatum haben, dann weiß ich halt nicht, ob denn jetzt über den gleichen Farbton gesprochen wird den ich auf meinem Fächer sehe. Dem Kunden wird aber versprochen »sieht immer 100% gleich aus« – es kracht dann erst wenn das fertige, falsche Produkt geliefert wird ... und wer hat Schuld: die Druckerei. Nie derjenige, der die Farbe angelegt hat, nie derjenige, der die Druckerei einfach nach Preis ausgesucht hat ... mit HKS kann ich natürlich nicht alle Fehler verhindern, aber das Fehlerpotential schon reduzieren.

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Kathrinvdm

@Sebastian: schön gesagt.  :nicken:

 

Bei dem Magazinprojekt, das ich zur Zeit betreue (siehe Nachbarthread zu Datengrößen), habe ich gerade ein ganz anderes Problem mit den Farben. Oder vielmehr mit dem technischen Verständnis auf Kundenseite für Druckverfahren und Farbsysteme: In den Mediadaten steht ganz klipp und klar, welches Datenformat, welche Millimeterabmessungen und welches Farbprofil die angelegten Logos haben sollen. Gleiches gilt für die Anlieferung der Anzeigen-Druck-PDFs. Und  – meine Güte! – was da angeliefert wird! Ich habe gerade dreieinhalb Stunden damit verbracht, herauszufinden, in welchen der Logodateien sich Sonderfarben verbergen. In alle Logodateien bin ich einzeln eingestiegen und habe die Farbpaletten geprüft. Und das ist bei Illustrator echt ein Makel, finde ich: In den Paletten gibt es bergeweise vorangelegte Farben von Programmseite, die niemand braucht, leider aber auch nicht alle Gestalter sauber löschen, wenn sie ein Logo reinzeichnen. Auf der anderen Seite ist es bei Illustrator aber auch nicht so, dass alle Farben, die tatsächlich im Dokument verwendet wurden, sich tatsächlich in der Palette wiederfinden würden. Es kann also sein, dass der Blick in die Palette vorgaukelt, alles sei in Ordnung, tatsächlich verstecken sich aber Sonderfarben in der Datei. Bei den Farben, die ich so zu eliminieren versuche, finden sich drei Viertel HKS-Töne und ein Viertel Pantonefarben. Das nur mal so als kleinen nichtrepräsentativen Erfahrungswert zur Verbreitung der beiden Sonderfarbsysteme.  ;-)

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