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Schrift altes Straßenschild Linz/Donau

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Das Problem mit den "Geist", also der "Anmutung", dem Spirit, dem Ausdruck (oder was auch immer) der Schrift besteht ja mehr bei handschriftlicher Kalligraphie, wo eine Digitalisierung eben diese menschliche Verschiedenheit der Buchstaben raubt, oder zwangsweie stark reduziert.

 

Schreibt man von Hand, bezieht sich die Form eines Buchstabens ja (wenn auch oft nur sehr unterschwellig) auf die Formen der Nachbarbuchstaben. Versucht man das durch viele alternatibformen nachzubauen, die dannn rotierend verwendet werden, um eine handschriftliche Variation vorzutäuschen, besteht die Gefajr, das gerade die am wenigsten passenden Kombinationen entstehen.

 

Bei einer Straßenschilder-Schrift ist das anders, diese ist ja schon praktisch als Satzschrift entworfen. Nicht für den Mengentext-Satz, sondern als Displayschrift. Und genau so kann sie digitalisiert dann eben auch weiter funktionieren.

 

Und hier wär natürlich die Vorlage der 1. Wahl die originalen Entwürfe von damals, dann die original Schablonen vom Schilderwerk, und dann eben möglichst wenig verzerrte Bilder von möglichst vielen Schildern, die möglichst viele Buchstaben abdecken. Satzzeichen und Ziffern muss man wohl ohnehin im Stil passend nachempfinden.

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Meine Bedenken wegen des Digitalisierens kalligrafischer Vorlagen bezogen sich eher auf die Schrift im Folder. Die Straßenschilder sind ja sichtlich gezeichnet und nicht geschrieben. Das ist klar erkennbar. 


 


Neugebauer war ein Meister der Kalligrafie, aber er hatte, soviel ich weiß, keine Druckschriften entworfen.

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update: die original-schablonen der alten straßenschilder sind im archiv aufgetaucht!  :biglove:

 

ein netter linzer beamter hat mir zugesichert: sobald er sie auf seinem schreibtisch hat, kann ich sie mir ausborgen. dann werde ich mich daranmachen, sie zu scannen.

 

wie machen wir dann weiter? freiwillige bitte vortreten!  :huhu:

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Da bin ich doch schon vorgetreten, diese Schablonen-Scans dann zu digitalisieren, und daraus einen Font zu bauen, an dem wir vielleicht dann gemeinsam noch etwas feilen können. Dann auch noch Ziffern und Satzzeichen dazu zu entwickeln, und die Entwürfe hierzu dann vielleicht gemeinsam auf Stimmigkeit zum Buchstabenentwurf anzuklopfen. Das klingt doch von Anfang an nach dem 2015er Foren-Font-Projekt.

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Hallo zusammen,

 

euer Tatendrang begeistert mich. Bin also dabei - übernächste Woche  in Linz werd ich noch mal einen Schub abfotografieren. Es hängen ja noch viele Schilder in den Straßen - und da ist es mit Einscannen doch ein klein wenig umständlich...

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@carlito - stimmt schon, aber das Problem sehe ich eher darin, dass es noch lange dauert, bis so viele Schilder umgetauscht sind, dass wir alle Buchstaben haben.

Die Schilder werden ja nur angelegentlich von Baumaßnahmen ausgetauscht.

Vielleicht wäre ja folgendes Vorgehen praktisch: Sobald Du die Schilder auf dem Tisch des netten Linzer Beamten gesichtet hast, gibst Du uns die fehlenden Buchstaben bekannt. Dann hätten wir mal einen Überblick und schauen weiter.

Sonst wird aus dem "2015 Foren-Font Projekt" (catfont) das 2020er. :)

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Nun, es ist natürlich beides von Nutzen. Die Original-Schablonen geben die Buchstaben natürlich am genauesten wieder, die Fotos der Schgilder geben dann Auskunft über die Zurichtung der Schrift und eventuell Effekte durch das Aufschmelzen der Emaille, die ja eventuell auch im Font übernommen werden sollten. In sofern ergänzt sich das in idealer Weise, nur muss man dann auch nicht unbedingt alle Schilder haben, hat man Scans aller Schablonen.

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Neugebauer ist bereits verstorben. Es gibt aber auf jeden Fall Erben, denn Neugebauer hatte sechs Söhne.


 


Auskunft über Urheberrechte an Neugebauers Schriften kann wahrscheinlich auch das Schriftmuseum erteilen.


 


http://www.schriftmuseum.at/


 


Abgesehen davon, kann es sein, dass diese Schrift bereits digitalisiert wurde.

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Nachdem hier bereits die Neugebauer-Schriften „NGB-Antiqua und NGB-Kursive“ kurz angesprochen wurden, besteht die Möglichkeit, dass es auch eine Schrift, mehr oder weniger ähnlich der Straßenschilder, bereits auch gibt.


 


Ich hab aber nichts davon geschrieben, dass die Schrift als Satzschrift bereits existiert.


 


Deshalb wäre es m. E. angebracht, sich danach zu erkundigen.


 


Die Sache hat sich also noch nicht erledigt. 


 


 

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Schriften solchen Alters werden pausenlos digitalisiert und rausgebracht. Da zuckt doch keiner mit der Wimper. Schutzfristen im Sinne des eingetragenen Designs sind lange abgelaufen. Das länger gültige Urheberrecht für Schriften ist bekanntlich schwach und der Urheber müsste es also entsprechend einklagen und nachweisen. Die Stadt hat logischerweise keine Verwertungsrechte für digitale Schriften, sondern eigentlich nur Vorlagen für die Schilderproduktion gekauft. Und das Wichtigste: Man nimmt ja hier niemandem etwas weg – ganz im Gegenteil. Wenn ich ein Kopie einer bestehenden, im Verkauf befindlichen Schrift mache und rausbringe, dann schade ich dem Original-Urheber. Das ist mindestens ein moralischen Problem, gegebenenfalls auch ein rechtliches. Werden hinreichend alte, nicht mehr kommerziell vermarktete Schriften wieder digital nutzbar gemacht, ist das aber nicht der Fall. Man rettet ein »Kulturgut« und das ist in der Regel im Interesse aller – und somit gibt es dann auch einen Kläger. 

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tja, Antwort von ralf beruhigt. Glaube auch nicht, dass das Digitalisieren einer 64 Jahre alten Schrift rechtliche Probleme aufwirft. Die Helvetica, auch aus den 50er, wurde ja auch ungestraft kopiert, darf aber nur nicht "Helvetica" genannt werden (Unterschied Muster/Marken-Schutz).

Vielleicht hatte Neugebauer sie ja mit einem Namen versehen, aber catlinz hieß sie sicher nicht.... :)

Ansonsten mal schauen, in welchem Zustand sich die Schablonen befinden. Falls ich noch "ausrücken" soll (und würde dann natürlich ein paar Freunde mobilisieren) zwecks "abknipsen", lasst es mich wissen.

(Natürlich würde es mich auch interessieren, wo die alten Schilder gelandet sind. Sind im Original nämlich recht schön. Dabei noch eine - wahrscheinlich naive - Frage: Gefühlt wirkt die weiße Schrift auf blauschwarzem Grund strahlender, also etwas größer als im negativ. Müsste das bei der Digitalisierung berücksichtigt werden?)

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Wirklich möglichst grad von vorn geknipste Schilder wären als Zusatzinfo schon voin Vorteil, denn schließlich ergeben sich beim Aufschmelzen der Emaille möglicherweise ja Formänderungen, wie z.B. Radienn an den Ecken, die man dann in der Digitalisierung berücksichtigen kann, was jetzt die Strahlkraft anbelangt, sollte man das nicht in Hinblick auf Scxhwarz auf Weiß in einer optischen Anpasung aufnehmen, denn es besteht ja auxg fie Möglichkeit, das mit der digitalen auch wieder weiß auf blau geschrieben wird.

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Man rettet ein »Kulturgut« und das ist in der Regel im Interesse aller …

 

Begonnen hatte das Thema ja mit der Feststellung, daß die Stadt Linz seit einiger Zeit neue Schilder mit anderer Schrift verwendet. Nun vielleicht wurden die neuen Schilder ja angeschafft weil man sie moderner fand und mit der Zeit gehen wollte. Möglicherweise aber auch, daß die Herstellung der Schilder mit der alten Schrift zu aufwendig und teuer wäre.

Wenn letzteres der Fall ist, wäre es ja durchaus denkbar, daß wenn die Schrift nun von catfonts digitalisiert wird nicht „nur“ das Kulturgut einer schönen Schrift erhalten bliebe, sondern man vielleicht sogar wieder den früheren Schildertyp in Linz verwendet.

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