Jump to content
Die Schriftmuster der Welt in einer Datenbank …

Typografische Fundstücke

Empfohlene Beiträge

Albert-Jan Pool
vor 22 Stunden schrieb Microboy:

Hast du dir mal den Text zur Neuen DIN durchgelesen?

Den Text habe ich mir auch durchgelesen. Da tun sie sogar als ob sie in die Geschichte der DIN eingetaucht sind, dabei basiert fast alles auf meine Recherchen. Schau mal in deren Quellen-Angaben und lese die von mir geschriebene Dokumente mal nach. Selbst haben sie nichts neues herausgefunden. Das gilt auch für den Hinweis auf die Schrift der Königlichen Preußischen Eisenbahn. Die Idee, dass die Engschrift wahrscheinlich auf die Schrift der KPE basiert, kam zu Stande in einem Gespräch was ich 2004 auf den TypoTagen Leipzig mit Indra Kupferschmid hatte. Sie schickte mir Scans von SW Abbildungen aus dem Buch von Wolfgang Diener zu. Die farbige Originale fand ich im DB Museum in Nürnberg. Veröffentlicht habe ich den Fund 2005 im damaligen Online-Magazin »Encore« und in Typo-Magazine von Filip Blažek. Auch der Hinweis auf Adolf Gropp ist ein Ergebnis meiner Bemühungen. Die Unterlagen schickte mir jemand von der TGM zu, nachdem sie einer meine Vorträge über die Geschichte der DIN-Schriften gesehen hatte. 
 

  • Gefällt 1
  • traurig 2
Link zu diesem Kommentar
Microboy
vor 42 Minuten schrieb Albert-Jan Pool:

Da tun sie sogar als ob sie in die Geschichte der DIN eingetaucht sind, dabei basiert fast alles auf meine Recherchen.

Jetzt komme ich nicht mehr mit. Was ist verkehrt daran, dass man sich auf dich bezieht? Nach dem du deine Erkenntnisse publiziert hast ist es ja quasi unmöglich, dass jemand deinen Weg noch einmal geht und somit in die Geschichte der »DIN« eintaucht wie du es getan hast. Du hast dein Wissen geteilt und sie haben darauf aufgebaut. Das klingt für mich nach einem normalen und auch sinnvollen Prozess solange die Quellen genannt werden.

 

Ich zitiere hier mal aus dem Specimen zur Neuen DIN:

 

Pool succeeded in improving the legibility of continuous text without sacrificing the industrial rawness of the design. To achieve this, he drew the horizontal strokes thinner and made the curves and their transitions to straight lines smoother. Some characters were made rounder, and terminals of the letters, such as c or s, were finished with diagonal ends. Also the x-height increased with the width of the stroke.

… 

Pool’s interpretation is still considered by many today, as the best version of DIN.

 

:roll:

 

 

  • Gefällt 3
Link zu diesem Kommentar
R::bert
vor 29 Minuten schrieb Microboy:

Specimen zur Neuen DIN

OT: Mit dem Paarungsvorschlag (vorletzte Seite) mit der Change bin ich dann aber wirklich nicht einverstanden. 🤪

bearbeitet von R::bert
Link zu diesem Kommentar
Albert-Jan Pool
vor 3 Stunden schrieb Microboy:

Aber genau das »originelle« passt doch überhaupt nicht zur DIN.

Die der DIN ähnliche Schriften von Lineto habe ich aus folgenden Gründen als originell bezeichnet: 

– Sie sind streng geometrisch aber bauen nicht sklavisch auf dem Raster und Proportionen der DIN 1451 von 1932 oder 1980 auf. 
– Sie verfolgen nicht den Ansatz für den ich mich bei der FF DIN entschieden habe: Etwas Strichkontrast und die Entfernung der Geraden in den vertikalen Kurven.

 

Link zu diesem Kommentar
Albert-Jan Pool
vor 3 Stunden schrieb R::bert:
vor 3 Stunden schrieb Microboy:

Specimen zur Neuen DIN

OT: Mit dem Paarungsvorschlag (vorletzte Seite) mit der Change bin ich dann aber wirklich nicht einverstanden. 🤪

Ich auch nicht. Paarungen funktionieren vor allem dann, wenn die Partner formal gesehen ein deutlichen Gegensatz bilden. Sowohl stilistisch als auch in Strichstärke und/oder Schriftweite.
Alternativ können Sie ein sogenanntes Gegensatzpaar bilden. Also ebenfalls ein formalen Gegensatz, aber als Paar erkennbar. Das funktioniert innerhalb einer Superfamilie bzw. Schriftsippe Mit etwas Geschick auch wenn beide gleiche Klassifikationsmerkmale wie klassizistisch/statisch/Modern Face/Spitzfederkontrast oder Renaissance/dynamisch/old style/humanist aufweisen. Siehe Kupferschmid. Die Kategorien Sans oder Serif enthalten beide Kontrastarten und garantieren somit kaum die Bildung eines erkennbaren Paares. Was meiner Meinung nach geht ist Garamond oder Times für Text und (schmal-) fette Bodoni für die Überschriften. Change für Text und schmalfette DIN für Überschriften bilden zwar halbwegs einen Gegensatz aber kein erkennbares Paar. Sie vermitteln zu wenig gemeinsame Charakteristika. 

bearbeitet von Albert-Jan Pool
  • Gefällt 1
Link zu diesem Kommentar
R::bert
vor 40 Minuten schrieb Albert-Jan Pool:

zwar halbwegs einen Gegensatz

Hmmm – Sans, ähnlicher Kontrast, superelliptisch? 😉

bearbeitet von R::bert
Link zu diesem Kommentar
R::bert

Interessant, aber auch derart diffizil, dass man da schon tiefer in der Materie stecken muss, dass es auch passt, oder. ;-) 
Und Nummer 1 würde ich auch eher als zweitbeste Wahl bezeichnen, wenn zum Beispiel keine optische Größen zur Hand sind. :-|

bearbeitet von R::bert
Link zu diesem Kommentar
RobertMichael
vor 15 Stunden schrieb Microboy:

Ich schau mir gerade die DIN 1451 an und kann dem beim besten Willen nicht zustimmen. Konstruiert ist für mich die PDU aber bei der DIN gibt es so viele Details die eben nicht konstruiert sind oder zumindest nicht so wirken. 

die DIN ist aber nicht nur 1451. Wie ich schrieb: "... wenn man sich die geschichte der DIN anschaut ist da alles dabei was irgendwie konstruiert, schnell erfassbar ..."

wie gesagt, es ist die sicht meiner dinge und für mich haben die zusätzlichen schnitte nicht mehr viel mit DIN gemeinsam.

vor 15 Stunden schrieb Microboy:

Ich verstehe, dass sich die XX-Schnitte nicht direkt wie eine klassische DIN anfühlen. Aber wäre das überhaupt möglich gewesen und ist das 2023 nötig? 

dann einfach nicht DIN nennen und fertig. 😉

 

vor 15 Stunden schrieb Microboy:

Wenn die Vito mehr DIN ist als die Neue DIN dann komme ich ehrlich gesagt nicht mehr mit ...

das habe ich nicht behauptet, bzw. hast du mich falsch verstanden.
ich wollte damit nur zum ausdruck bringen, dass diese XX formen so weit weg vom standard schnitt sind, das ich dann auch eine vito, univers etc. DIN nennen könnte.

jetzt lese ich mir erstmal den rest hier durch, ist ja einiges geschrieben wurden.

Link zu diesem Kommentar
RobertMichael
vor 9 Stunden schrieb Albert-Jan Pool:

Veröffentlicht habe ich den Fund 2005 im damaligen Online-Magazin »Encore«

Ich finde den Artikel als sehr interessant und habe mir damals Screenshots davon angefertigt. Sofern Interesse besteht könnte ich diese zur Veröffentlichung stellen. Leider alles im Encore-Pixel-Webfont-Style geschrieben. 🙄

  • Gefällt 1
Link zu diesem Kommentar
Albert-Jan Pool

Danke für dein Interesse und das Angebot! Ich arbeite an eine überarbeitete Version und werde sie auf Issuu veröffentlichen :-). Da ist auch die FontFocus Broschüre über die FF DIN zu sehen. Oder ginge das auch hier auf Typografie.info?

bearbeitet von Albert-Jan Pool
  • Gefällt 1
Link zu diesem Kommentar
Microboy
vor 8 Stunden schrieb RobertMichael:

Nicht schöner aber in den Compressed Schnitten für mich DINiger gelöst:

An welchen Glyphen bzw. an welchen Formen machst du das fest?

Link zu diesem Kommentar
Microboy
vor 9 Stunden schrieb RobertMichael:

dann einfach nicht DIN nennen und fertig. 😉

Deswegen heißt sie ja auch Neue DIN und nicht nur DIN oder Alte DIN.

 

:cheer:

 

  • sehr interessant! 1
Link zu diesem Kommentar
Microboy
vor 3 Minuten schrieb Diwarnai:

Es geht um die Basis "DIN", die nicht erkennbar ist.

Wo ist die denn nicht erkennbar? Bei zwei Glyphen oder drei oder bei allen? Und in welchen Schnitten? Und im Vergleich zu welcher der bisherigen DIN-Versionen die alle wiederum voneinander abweichen?

 

:-?

  • Gefällt 1
Link zu diesem Kommentar
Diwarnai

Die DIN ist beim Großteil der Schnitte nicht erkennbar, dafür sind sie zu weit vom Gelernten entfernt. Die Erkennbarkeit einer Schrift basiert ja nicht auf dem Vergleich mit einer bestimmten Version, sondern auf einem Gesamtbild. Auch die Abweichungen der bisherigen DINs untereinander lassen sie dennoch insgesamt als DIN erkennbar bleiben.

 

Ich erkenne hier absolut keine DIN:

bildschirmfoto2023-014diz7.png

  • Gefällt 2
Link zu diesem Kommentar
Microboy

Es ist doch völlig klar, dass eine extreme Compressed oder Extended die es bisher nicht gab ungewohnt wirkt. Die »gelernte« DIN kann nicht einfach zusammengeschoben oder auseinandergezogen werden – die Formen müssen angepasst werden um zu funktionieren und das bringt Veränderungen mit sich. Das heißt aber nicht, dass die Idee dahinter eine andere ist und das ist vor allem auch schon bei den bisherigen DIN-Versionen immer wieder der Fall gewesen.

 

Hier mal eine kleine Übersicht. Was ist denn davon deiner Meinung nach keine DIN?

 

DIN_01.thumb.jpg.fe5c5c2292cb3a3b24b45259c89db443.jpg

Link zu diesem Kommentar
Diwarnai
vor 7 Minuten schrieb Microboy:

Die »gelernte« DIN kann nicht einfach zusammengeschoben oder auseinandergezogen werden – die Formen müssen angepasst werden um zu funktionieren und das bringt Veränderungen mit sich.

Eben. Damit ist es aber keine DIN mehr, sondern eine Interpretation. Dass die "Neue DIN" trotzdem "DIN" im Namen trägt, ist eine reine Marketingmaßnahme, um von vornherein in einer Liga mitzuspielen und sich nicht erst selbst einen Namen machen zu müssen (sic!).

  • Gefällt 2
Link zu diesem Kommentar
Microboy
vor 14 Minuten schrieb Diwarnai:

Damit ist es aber keine DIN mehr, sondern eine Interpretation.

So ziemliche alle digitalen DIN-Versionen sind Interpretationen. Es gab ursprünglich keine Light- oder Black-Schnitte und es gab auch keine DIN Rounded oder Whatever – diese Versionen mussten entwickelt und somit interpretiert werden. Die FF DIN ist genauso interpretiert wie die Neue DIN. 

  • Gefällt 2
Link zu diesem Kommentar
Phoibos
vor 38 Minuten schrieb Diwarnai:

Ich erkenne hier absolut keine DIN:

 

vor 12 Minuten schrieb Microboy:

keine DIN Rounded

Mögt Ihr mir als Unkundigem auf die Sprünge helfen, denn wenn mir ich die TGL 0-1451 Breitschrift anschaue, sehe ich sowohl Ähnlichkeiten zwischen Breitschrift und der breiten Neuen Din. Und ich sehe eine Rounded-Anmutung, die kann aber auch technisch bedingt sein.
https://portal.dnb.de/bookviewer/view/1169025528#page/1/mode/2up

Link zu diesem Kommentar
Microboy

Es gab sicher technisch bedingt gravierte DIN-Varianten oder auch DIN-Schablonen die quasi Rounded waren. Aber die FF DIN Round wurde auf Basis der FF DIN gestaltet und nicht auf Basis historischer Vorlagen – so kann man das zumindest bei MyFonts nachlesen.

Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Einloggen

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

Unsere Partner

Entdecke hunderte Font-Sonderangebote.
Hier beginnt deine kreative Reise.
FDI Type Foundry besuchen
Mit über 130.000 Fonts der größte Schriften-Shop im Internet.
Beliebte Typografie-Einsteiger-Bücher gibt es vom Verlag Hermann Schmidt Mainz.
×
×
  • Neu erstellen...

🍪 Hinweis:

Wir benutzen funktionale Cookies.