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Topp-Thema: Eszett als Großbuchstabe

Empfohlene Beiträge

R::bert

Ja. Es fällt eben jetzt ohne Serifen optisch größer bzw. weiter aus und deswegen wirkt es so »gakelig«. Vielleicht hätte ein minimales Ausgleichen geholfen ohne gleich die ganze Form über den Jordan zu werfen?

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Gast Schnitzel

Was gefällt euch denn nicht?

Oben links ist es durch die Ecke ja etwas kantig, aber da reißen m. E. die meisten anderen (runden) Formen eine Lücke. Das missfällt mir meistens.

Außerdem finde ich, dass sich der Buchstabe insgesamt gut einfügt (mal davon abgesehen, dass er sich noch nicht so in der Sehgewohnheit etabliert hat, wie der Rest der Zeile).

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Mueck
im Vergleich zu den restlichen Buchstaben zu breit.

Da es ja seine Historie in einer Ligatur hat (wie auch das W), was sich auch in der noch vorhandenen "Offenheit" zwischen den beiden Teilen zeigt, wäre das m.E. nicht sooo schlimm ...

Apropos Ligatur: Da dem Font das ſ fehlt (und auch das Ʒ), hat das [sZ][/sZ] ja eigentlich keine "Basis" in dem Font ...

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Gast bertel
Da es ja seine Historie in einer Ligatur hat …

Das interessiert aber den Leser nicht, weil er in einer Schrift zum Glück diese Historie nicht vor Augen hat. Du fährst doch heute auch nicht mehr mit einem blattgefederten Pkw und Holzvergaser, nur weil die Historie …

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Albert-Jan Pool

Was mich beim Versal-ß der Rooney stört, ist dass die Innenräume nicht wie bei den anderen Versalien wie A, B, E, F, H, K, R, S, und X mehr oder weniger übereinander stehen, sondern eine stark nach links oben neigende Achse bilden. Somit bildet es eine Ausnahme und das ist denke ich mit ein Grund dafür, dass dieses Zeichen sich nicht so richtig einfügt.

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R::bert

Spräche das nicht generell für die „runde Form“ ([sZ][/sZ]), welche den oberen Innenraum wieder etwas nach rechts in die Mitte drückt? Außerdem verhindert sie ja Assoziationen wie „I3-Ligatur“. ;-)

Wie ist denn Dein Verhältnis zum Versal-Eszett überhaupt? Bei Typolution laß ich heraus, dass Du diesem Buchstaben noch sehr skeptisch gegenüberstehst. Habe ich Dich da richtig verstanden?

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  • 4 Wochen später...
  • 3 Wochen später...
Albert-Jan Pool

Wie ist denn Dein Verhältnis zum Versal-Eszett überhaupt? Bei Typolution laß ich heraus, dass Du diesem Buchstaben noch sehr skeptisch gegenüberstehst. Habe ich Dich da richtig verstanden?

Genau. Ich denke, wir brauchen das Versal-Eszett nicht wirklich. Genauso wie ich als Niederländer auf ein als Ligatur gezeichnetes IJ verzichten kann. SS funktioniert nach meinem Verständnis genauso gut. Notfalls könnte man noch über S mit macron nachdenken, das Macron war ein gängiges Mittel um Verdopplungen abzukürzen bzw. zu vermeiden, wie hier beim m: http://www.flickr.com/photos/moshdesigner/2857668228/ Ich empfinde die Verdopplung vom S nicht als Problem, weder formal, noch sprachlich, auch die rechtschreiblogik womit das Versal-Eszett neuerdings begründet wird kann mich nicht überzeugen. Deswegen gibt es da für mich als Designer nichts zu lösen.

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Dieter Stockert
Genau. Ich denke, wir brauchen das Versal-Eszett nicht wirklich. Genauso wie ich als Niederländer auf ein als Ligatur gezeichnetes IJ verzichten kann.

Das verstehe ich nicht. Inwiefern hältst Du die beiden Fälle für vergleichbar?

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Albert-Jan Pool

Sowohl das als Ligatur gestaltete IJ und das Versal-ß (für mich eine Ligatur aus ein imaginäres lang-S und einem S) sind kontraproduktiv. Ligaturen sind gestalterische Lösungen für gestalterische Probleme, wenn es kein Problem gibt, braucht man auch keine Lösung. Nicht für alle fi muss ein Ligatur gestaltet werden und aus der Existenz einer fi-Ligatur die Notwendigkeit einer FI-Ligatur ableiten zu wollen wäre eine unsinnige Konsequenz.

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Ligaturen sind gestalterische Lösungen für gestalterische Probleme …

Das ist die »umgangssprachliche« Verwendung des Begriffs Ligatur. Korrekt ist sie nicht.

w/W, œ/Œ, æ/Æ sind auch Ligaturen und zwar keine gestalterischen, sondern sprachlich-funktionale. Und genau in diese Kategorie gehört ß/ẞ ohne jeden Zweifel. Denn so regelt es die amtliche Rechtschreibung*.

Wer das Eszett in heutiger Verwendung bei fi und fl einordnet, begeht einen sachlichen Fehler und das ist auch keine Frage von Meinungen.

* Bislang nur für das ß

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Sebastian Nagel

Das eigentliche Problem, das mit einem Versal-ß gelöst wird, ist ja die mögliche Auflösung von Eigennamen aus der Versal- in die Minuskelschreibweise. Eigennamen verwenden das ß heute eben nicht als Ligatur aus langs und s oder Doppelung des s, sondern als eindeutigen Buchstaben – unabhängig davon, wie dieser Buchstabe mal entstanden sein mag (wie andere ja auch sich aus Ligaturen entwickelt haben). Meißen heißt eben Meißen, nicht Meissen.

Über alles andere kann man gut diskutieren, aber hier sehe ich – außer der Abschaffung der Versal-Schreibweise – bisher keine andere Lösung als die Schaffung eines Versal-ß.

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RobertMichael
Ligaturen sind gestalterische Lösungen für gestalterische Probleme

nicht im fall des versal-ß, dort ist es eine lösung für ein linguistisches problem.

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Albert-Jan Pool

Hallo Ralf, Robert und Sebastian,

die Argumente bezüglich der Rechtschreibung kenne ich natürlich, wenn auch nicht auswendig :–) Es kommt mir halt alles etwas gekünstelt vor, vor allem die orthographische Begründung. Ich bin halt der Meinung dass die Einführung des Versal-ß keine Zukunft hat. Vielmehr ist es ein Jammer, dass beispielsweise Behörden und Banken Namen in Großschreibung erfassen. Das Versal-ß wird daran glaube ich nicht viel ändern, ich denke es wird höchstens für noch mehr Verwirrung sorgen.

Bei Niederländischen Namen wird beispielsweise aus Jan van der Bilt (erfasst als JAN VAN DER BILT) im Ausland Jan Vanderbilt. Im Telefonbuch findet man ihm dann nicht mehr unter B sondern unter V. Ist zwar ganz anders gelagert, zeigt aber wie blöd Namen verhunzt werden können.

Die Familie von eine Bekannte von mir ist mal vor lange, lange Zeit als Vos von Holland nach Deutschland gezogen. Die Deutsche Behörden machten daraus Voß. Weil die Deutschen Vos sonst als „Voos“ aussprechen würde. Und in Holland ist „voos“ etwas unanständiges. Zwar nicht so schlimm wie das deutsche F***e, aber immerhin … Nach der Rückwanderung in Holland bestanden die holländische Behörden auf Vosz mit der Begründung, dass es in Holland kein ß gäbe und das Zeichen nun mal sz heißt. Jahre später hat sie (inzwischen wieder wohnhaft in Deutschland) in Holland mit ihrem (ebenfalls in Deutschland wohnhaften) Freund Alessi* als Frau Alessi-Vosz geheiratet. In Holland ist das ganz normal. Die Beurkundung wurde aber von den Behörden in Deutschland nicht akzeptiert, weil in Deutschland eine Frau sich nicht mal eben den Vornamen des Ehemannes hinzufügen darf, wenn das nicht auch in ihrem Ausweis steht. Außerdem hätte, wenn es nach den Deutschen Behörden ginge, ihr Mann dann auch Alessi-Vosz heißen müssen, was aber in Holland nie so gemacht wird. Und weder in Deutschland noch in Holland mal so eben gemacht hätte können, weil ihr Mann Alessi eben einen italienischen Pass hat. Ich weiß nicht mehr was am Ende dabei herausgekommen ist aber es hat die beiden auf jeden Fall eine extra Reise nach Holland und verschiedene zusätzliche Behördentermine gekostet.

Im nach hinein betrachtet haben die Beiden aber Glück gehabt. Stell mal vor, ein Deutscher Beamte hätte in vorauseilender Gehorsam aus Alessi einfach Aleßi gemacht. Und zwar in Großschreibung mit Versal-ß. Die beiden wären heute wahrscheinlich staatenlose Singles gewesen :–) (wenn es nicht so traurig wäre).

Interessantes kann aber auch passieren mit Menschen die ganz normal Müller heißen. Daraus wird dann im Ausland einfach Muller, weil die da meistens nicht wissen (oder wissen wollen) dass wenn es die Umlaute nicht gibt (bzw. nicht geben soll, nicht geben darf, nicht geben kann oder aus reiner Faulheit nicht gesucht werden), Mueller richtig wäre und Muller falsch. Im Falle einer Rückwanderung ins Vaterland weiß dann keiner mehr (oder soll nicht wissen, usw. usw., siehe Umlaute) ob Muller oder Mueller in Mueller oder in Müller verwandelt werden muss oder sollte (ebenda). Es passiert eben eine Menge Schwachsinn und ich vermute dass ein Versal-ß das Chaos eher größer als kleiner macht.

* italienischer Name geändert

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RobertMichael

tja. die frage ist halt ob man

a) alle nationalen behörden eine einheitliche schreibweise eintrichtern kann.

b) oder es doch einfacher ist ein eszett für den versalsatz zu entwerfen

c) man kann natürlich auch versuchen den bürgern einfach eine lockerheit beibringen.

ist doch sch***segal ist ob man mueller oder müller oder muller heißt. sind doch nur namen.

ich glaube b) ist die einfachste lösung ;)

ähnlich ist das übrigens mit augenfarben. asiaten habe schwarze augen, das gibts aber in

deutschland nicht und meistens wird dann einfach braun eingetragen.

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