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Die Schriftmuster der Welt in einer Datenbank …

Schriftmuster Tannenberg

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Erwin Krump

Schriftentwerfer zählten zu jener Zeit zu den Künstlern. 

 

Nun wird hier oftmals in den Raum gestellt, ob Künstler wussten, für welch grauenvolle Ideologie sie arbeiteten.

 

Das mag bei manchen zutreffen, bei anderen wieder überhaupt nicht.

 

Gerade Künstler können Menschen sein, die mit totalen Scheuklappen durch das Leben laufen und genauso gibt es Künstler, die ein Unheil ahnen und in ihren Werken lange vor dem Eintreffen festhalten.

 

Im Grunde ist es kaum nachzuvollziehen, wie weit die Schriftentwerfer der Nazizeit auch tatsächlich bewusst für diese Regime wirkten.

 

Würde man z. B. folgende Aussage über den Krieg einem Franz Marc, dem Maler paradiesischer Szenen, zuordnen?

 

… Franz Marc etwa versprach sich eine heilsame Wirkung von ihm. Um der "Reinigung" Willen werde der Krieg geführt und das kranke Blut vergossen, erklärte er, stieß damit aber bei seinem Freund Kandinsky auf absolutes Unverständnis: "Der Preis dieser Art Säuberung ist entsetzlich." Während Kollegen wie Ernst Barlach, Oskar Kokoschka, Wilhelm Lehmbruck oder Oskar Schlemmer nur mitzogen, um nicht als Drückeberger dazustehen, suchten andere ganz bewusst das Extremerlebnis als Stimulans für ihre Kunst … (Auszug aus d. Artikel siehe untenstehender Link)

 

Ähnliche tickten Künstler wahrscheinlich auch im 2. WK unter dem Nazi-Regime. Das entschuldigt nichts, erklärt aber vielleicht das Warum.

 

Ein interessanter Artikel zu diesem Thema ist hier zu finden:

 

http://www.welt.de/regionales/koeln/article121685389/Als-die-Kuenstler-in-den-Krieg-zogen.html

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CLMNZ

Franz Marc ist 1. WK – das ist ein ganz anderes Kapitel

 

und bitte keine Persilscheine ausstellen ... ein Großteil der Deutschen und sehr viele Menschen aus den umliegenden Ländern haben zum damaligen Zeitpunkt diese Ideologie getragen und unterstützt und das nicht nur unwissentlich. (Nach dem Krieg haben die sich blöd gestellt)

 

Ich mag dennoch keine Frakturschriften wenn sie nicht im historischen Kontext angewandt werden – ich verbinde damit primär Neonazis, Dummglatzen und Konsorten (ab Ende 80er Jahre) die diese ständig im Einsatz haben ... also nicht die 30er/40er Jahre.

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Gast

Ich mag dennoch keine Frakturschriften wenn sie nicht im historischen Kontext angewandt werden – ich verbinde damit primär Neonazis, Dummglatzen und Konsorten (ab Ende 80er Jahre) die diese ständig im Einsatz haben ... also nicht die 30er/40er Jahre.

 

Verstehe ich absolut. 

Wobei ich andererseits durchaus Phoibos verstehe: 

 

F25 Blackletter

 

Dieses Kleinod ist etwas ganz besonderes in meinem Schriftenschränkchen. Denn mit dieser werden gleich zwei Fliegen auf einmal erwischt: gebrochene Schriften und dicktengleiche Schrift. Ich setze sie gerne in Briefwechseln mit Behörden ein, etwas gelbliches Papier, leicht bläuliche Schrift und schon wirkt es, als ob ich im letzten Jahrtausend leben würde. Meine Freunde hingegen wissen den Charme zu schätzen.

 

[ist tatsächlich eine Überlegung wert, ob ich nicht auch anfange, für Korrespondenz mit teutschen Dienststellen die F25 zu verwenden.] 

 

[Übrigens hat Catfonts einen sehr feinen Humor bewiesen, wie er sich bei seiner TannenbergFettUNZ1 im Hinblick auf die Keys für die ganz gewissen (nichtchristlichen/antikatholischen) genealogischen Symbole entschieden hat — es sind dieselben, die bei der F25 die st- und die ck-Ligatur ergeben, was mich, wenn ich eine Reihe von besonders zotigen four-letter-words eingebe, die mir bei Neonazis automatisch in den Sinn kommen, ausgesprochen amüsiert. Danke :bow: Catfonts]

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Þorsten
Gebrochene Schriften sind Juden-Lettern! (1941)

Gebrochene Schriften sind Nazi-Schriften! (2016)

 

Ok, der 2016er toppt natürlich den 1941er doch noch ein klein wenig.

Das meinst du doch sicher umgekehrt, oder? Denn was für eine tatsächlichen Beziehung zwischen gebrochenen lateinischen Schriften und Juden(tum?) sollte es geben? Andererseits ist doch wohl unstrittig, dass, selbst wenn die SSG komplett zufällig entstanden sein sollten, die Nazis sie (bis ’41) begeistert aufgriffen und einsetzten – und selbst heutige Nazis eben immer noch gern Gebrochene verwenden. Also da gab es doch einen tatsächlichen Zusammenhang – was allerdings eben auch nicht heißt, das alle Fraktur-/SSG-Fans und -Benutzer naziaffin wären.

 

 

Schriftentwerfer zählten zu jener Zeit zu den Künstlern.

Aber zumindest wenn sie kommerziell erfolgreiche Satzschriften produzierten, machten sie doch Gebrauchskunst – für die breite Masse. Ob sie sich da leisten konnten, so weltabgewandt zu sein wie ein stereotyp zerstreuter Kunstmaler oder Poet?

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Martin Z. Schröder

Schriftentwerfer zählten zu jener Zeit zu den Künstlern.

Ich glaube es nicht recht. Schon ab 1867 trug die heutige HGB den Namen Königliche Kunstakademie und Kunstgewerbeschule, ab 1900 hieß sie Königliche Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe. Adolf Loos hat sich nur wenig über Typografie geäußert, aber er äußerte sich über sie als Kunstgewerbe. Nur zwei Beispiele für eine andere Sichtweise.

 

Ich mag dennoch keine Frakturschriften wenn sie nicht im historischen Kontext angewandt werden – ich verbinde damit primär Neonazis, Dummglatzen und Konsorten (ab Ende 80er Jahre) die diese ständig im Einsatz haben ... also nicht die 30er/40er Jahre.

Damit hätte ich diesem Forum tatsächlich nicht gerechnet – wie ich mich doch irren kann. Wirkt Hitlers Frakturverbot doch noch in einigen Köpfen weiter? Ich hoffe, deine primäre Verbindung läßt noch einige sekundäre zu; ich arbeite durchaus gern mit schönen gebrochenen Schriften und aktuellen literarischen Texten und gehöre gewiß nicht zu der von dir beschriebenen Gruppe, ebensowenig die Süddeutsche Zeitung, die vor ein paar Jahren eine ganze Seite in der Wochenendbeilage druckte, darunter auch Gegenwartslyrik, die ich in gebrochenen Schriften gesetzt habe. In meinen Setzkästen mit Bleischriften liegen neben anderen Gebrochenen Unger- und Zentenar-Fraktur, die über jeden Verdacht des Nationalismus erhaben sind und die ich für bibliophile Produktionen auch mit aktueller Literatur einsetze.

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Gast

Damit hätte ich diesem Forum tatsächlich nicht gerechnet – wie ich mich doch irren kann. Wirkt Hitlers Frakturverbot doch noch in einigen Köpfen weiter? Ich hoffe, deine primäre Verbindung läßt noch einige sekundäre zu; […]

Auf der andere Seite befasst sich sogar die «arische» Version der Wikipedia mit dem nachlässigen bzw. fehlerhaften Gebrauch der gebrochenen Schriften in ihren eigenen Reihen: http://de.metapedia.org/wiki/Falsche_Frakturschrift

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Uwe Borchert

Hallo,

 

Ich mag dennoch keine Frakturschriften wenn sie nicht im historischen Kontext angewandt werden – ich verbinde damit primär Neonazis, Dummglatzen und Konsorten (ab Ende 80er Jahre) die diese ständig im Einsatz haben ... also nicht die 30er/40er Jahre.

 

1 Spruch, Eur Hochmerkwürden, 1 Spruch! Die bei den Neo-Braunen verwendeten Schriften sind selten Frakturen. Es sind sehr, sehr häufig sgg. Old English. Also Textura die auf der Caslon Gotisch von William Caslon aufbauen. Und diese Schriften wiederum verbindet man (auch) mit Weihnachten und Glühwein. Jaja ... Vorglühwein, Glühwein, Nachglühwein. *Hicks* Die Old English haben sich in der Nische der Weihnachtsmärkte über die Zeit gerettet. Und da haben diese die Neo-Braunen beim Glühen wohl aufgeschnappt? Die „echten“ Frakturen sind ganz weit weg von den Neo-Braunen. Ach ja ... die Schwabacher auch. Die taucht bevorzugt unpolitisch auf und da wo sie auftaucht hat sie eigentlich nie was mit den Neo-Braunen zu tun.

 

Da aber die meisten Typophilister Fraktur, Gotische und Schwabacher nicht auseinander halten können gibt es da immer wieder Mistverständnisse. Nun ja, das Verbot gebrochener Schriften von Hitler/Bormann wird halt immer noch befolgt, nur die Argumente wurden verdreht.. Es ist übrigens sehr interessant zu sehen auf welchem niedrigsten Niveau die Propaganda da den Limbo tanzt.

 

MfG

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CLMNZ

na na ... mit dem Frakturverbot hat meine Einstellung reichlich wenig zu tun und ich hab das vorher auch recht provokativ geschrieben. Die Neo-Braunen haben die Schriften genommen, die grad auf dem Rechner waren ...

Und wie so vieles im Leben kommt es auf den Kontext an den ich ja auch bereits erwähnt habe. Schön gesetzt usw. gefällt mir das ja auch alles

 

Wenn jetzt z.B. eine neue Partei mit Frakturschrift antanzt werde ich sicherlich nicht an Schiller denken. Die APPD hat damals bewusst mit sowas auf ironische Art und Weise gespielt – laut meiner Info sollte ursprünglich die Tannenberg verwendet werden – nur hatte die niemand. Bei vielen kam die Ironie nie an.

 

Sicherlich bin ich auch kein Gegner der Verwendung von solchen und für ein paar Dinge passen ja Frakturschriften – nur sind das absolute Randerscheinungen. Über diese wird hier im Forum oft diskutiert als wären sie aus dem Alltag von allen nicht wegzudenken.

 

Ich kanns nur nicht verstehn wie hier drüber diskutiert wird welche Beweggründe die Ersteller einer Schrift haben, die ganz klar aus einer gewissen Zeit stammt ... einen ganz speziellen Namen trägt ...

 

Es gab im dritten Reich nur wenige Gestalter die präsent und nicht komplett blind oder ideologieverbrannt waren.

Leni Riefenstahl, Albert Speer, Ludwig Hohlwein, ... von denen kann mir keiner erzählen dass die nicht wussten was los war.

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Gast

Ich kanns nur nicht verstehn wie hier drüber diskutiert wird welche Beweggründe die Ersteller einer Schrift haben, die ganz klar aus einer gewissen Zeit stammt ... einen ganz speziellen Namen trägt ...

 

Mir kommt da eine — missglückte — Rede Seiner Exzellenz des Herrn Botschafters der Bundesrepublik Deutschland Dr.iur. Philipp Jenninger, seinerzeit Präsident des Deutschen Bundestages, in den Sinn: 

 

 

  • "Für das Schicksal der deutschen und europäischen Juden noch verhängnisvoller als die Untaten und Verbrechen Hitlers waren vielleicht seine Erfolge. Die Jahre von 1933 bis 1938 sind selbst aus der distanzierten Rückschau und in Kenntnis des Folgenden noch heute ein Faszinosum insofern, als es in der Geschichte kaum eine Parallele zu dem politischen Triumphzug Hitlers während jener ersten Jahre gibt." - Rede am 10. November 1988 im Deutschen Bundestag anlässlich des 50. Jahrestages derReichskristallnachtPDF-Dokument von Mediacultue-Online, S. 6
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catfonts

Nur fürchte ich einfach, dass es, gäbe es diesen Rückblick auf das, was nach 1938 kam nicht, und hätten bestimmte Kräfte heute so eine Top-Marketingabteilung, wie sie die NSDAP ja eindeutig hatte, es wieder zu solch ei nem Triumpfzug kommen würde.

 

Wenn ich nämlich dur die privaten Reden selbst meiner besten Freunde höre, kommt das Gespräch irgendwie auf Molems, gleitet das schnell in Sprüxche aus, die öffentlich gesagt ein Strafverfahren wegen Volksverhetzung nach sich zögen. Es wird sich allein über die sichtbare Anderartigkeit derart aufgeregt, dass eindeutig der Wunsch geäußert wird, diese Menschen so rasch wie Möglich, auch zwangsweise wieder außer Landes zu sxchaffen und ihrem Schicksal zu überlassen. Solche Gedanken sind also im weit mehr Köpfen als in denen, die damit an die Öffentlichkeit gehen.

 

Und so verstehe ich eben auch die Menschen von Damals, die eben dieses warnende Beispiel, dass dies in einem Massenmord tatsächlich endet einfach noch nicht hatten. Die durchaus offene Drohung, auch zum letzten Mittel zu greifen, worde als rein rhetorisches Mittel angesehen, um die ungeliebte Gruppe zum Abzug zu überreden - mehr nicht (von einigen extremen mal abgesehen, die es ja auch heute wieder gibt, und die ebebn auch selbst zum Mörder werden würden, wäören sie politisch gedeckt)

 

Was jetzt dieses Deutschtum und das Militärische anbelangt, ist das ja nun wirklich keine Nazi-Erfindung, sondern eine Methode, eine Nation zu "schmieden", die praktisch mit der Rechsgründung begonnen hatte und von allen politischen Strömungen genutzt wurde, um eine gewisse Einheit zwischen all den Kleinstaaten zu schaffen, die es vor wenigen Jahren mit eigenem Geld und eigenen Maßeinheiten noch gab, unter denen ein Großteil der Bevölkerung ja noch aufgewachsen war. Wir haben ja in einem anderen Strang ja gerade erst gesehen, wie sehr die Deutschen Kleinstaaten selbst heute noch in den Köpfen stecken.

 

Und so waren Uniformen eben ein selbstverständlicher Teil des Straßenbildes und Militär wurde einfach mit Ordnung, Disziplin, Kameradschaft und der Hochtechnologie, auf die das Land eben auch stolz war, gleichgesetzt. Ein derart positiv besetzes Bild des Militärs kennen wir in Deutschland einfach nicht mehr, Blickt man dagegen in die USA, sehe ich, dass man da noch heute gut für alles mögliche besser Verkaufen.

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Erwin Krump

@ Þorsten
 
Zwischen den Schriftkünstlern von damals und den heutigen Schriftgestaltern ist ein Unterschied.
 
Hatten doch die Schriftkünstler, wie der Anhang „künstler“ ja zum Ausdruck bringt, meist eine künstlerische Ausbildung. Wie z. B. Koch, Post oder Gill, um nur drei zu nennen.
 
Der Schriftgestalter unserer Zeit hat oft mit Kunst nichts oder sehr wenig am Hut. Er kann genausogut von der Informatik, wie aus einem technischen Beruf kommen.
 
Dies genau zu erörtern wäre Thema für einen eigenen Strang.
 
Zudem habe ich geschrieben, dass gerade Künstler diejenigen sind, die ein Unheil vorausahnen können.
 
 
 
@CLMNZ
 
Dass Franz Marc im 1. WK war, geht aus meinem Beitrag genau hervor. 
 
Wo habe ich einen Persilschein ausgestellt?
 
Bitte keine Unterstellungen.
 
 
 
@ Martin Z. Schröder
 
Typografie und Buchgestaltung ist aber nicht gleich Schriftkunst oder Schriftgestaltung.

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109

Zudem habe ich geschrieben, dass gerade Künstler diejenigen sind, die ein Unheil vorausahnen können.

 

 

Hallo,

 

wo liegt der stringente Zusammenhang im Erkennen politischer und geschichtlicher Entwicklungstendenzen und den Begabung eines Künstlers? Mein Beispiel von Otto Dix zeigte eine erstaunliche Fehleinschätzung eines begnadeten Künstlers.

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pürsti
Nur fürchte ich einfach, dass es, gäbe es diesen Rückblick auf das, was nach 1938 kam nicht, und hätten bestimmte Kräfte heute so eine Top-Marketingabteilung, wie sie die NSDAP ja eindeutig hatte, es wieder zu solch ei nem Triumpfzug kommen würde. …

 

Das ist ja wieder Geschichtsuntericht vom allerallerallerfeinstem. Meine Herren.

 

Also, Hitler hatte nie eine Mehrheit bei Wahlen. Bei den Wahlen Nov. 1932 hatte er gute 4% verloren gegenüber den Wahlen vom März. Seine Ernennung zum Reichskanzler war dann eher ein Unfall dahingehend, daß man eben geglaubt hatte, man hätte ihn schon unter Kontrolle. Aber er begann sofort mit staatlichem Terror. Schon die Wahl 03/1933 war geprägt von dem Terror der NSDAP und staatlicher Gewalt. SS und SA waren die „Top-Marketingabteilung“. Und schon bei der Wahl im Nov. 33 gab es nur noch die NSDAP-Einheitsliste. Toller Triumpfzug.

 

Natürlich gibt und gab es eine Klientel die empfänglich sind für derlei Propaganda. Auch gab es diejenigen, die in schwierigen Zeiten auf einen Hoffnungsträger setzten ohne allzu genau hinschaun zu wollen. Aber es gab nie eine Mehrheit für Hitler. Vor allem gab es keinen Triumpfzug!

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CLMNZ

@CLMNZ

 

Dass Franz Marc im 1. WK war, geht aus meinem Beitrag genau hervor. 

 

Wo habe ich einen Persilschein ausgestellt?

 

Bitte keine Unterstellungen.

 

ja, Franz Marc, das stimmt schon dass du das geschrieben hast – nur in dem Zusammenhang passts halt nur in der Beziehung zwischen Kunst/Krieg/Reflektion aber halt nicht in den Zusammenahng mit dem Nationalsozialismus.

 

Mit dem Persilschein warst du nicht gemeint – ich hätte das besser trennen sollen ... das war ein paar Postings weiter oben ... ich bin da beim »Reinwaschen« ziemlich zimperlich und halte die »künstlerische Naivität« im Nationalsozialismus für nicht existent.

 

 

Nur fürchte ich einfach, dass es, gäbe es diesen Rückblick auf das, was nach 1938 kam nicht, und hätten bestimmte Kräfte heute so eine Top-Marketingabteilung, wie sie die NSDAP ja eindeutig hatte, es wieder zu solch ei nem Triumpfzug kommen würde.

 

Hitler hatte dazu breiteste Unterstützung – vom Adel bis zum Arbeiter hat er die Menschen in den Bann gezogen und wurde von ihnen aufopferungsvoll unterstützt. Sein Parteiprogramm und auch »Mein Kampf« wurde nicht wirklich gelesen. Als er dann sein Gesicht gezeigt hat ging es nicht mehr zurück und die Kritiker sahen sich bestätigt – leider war der Zug da schon abgefahren.

Gibt Parallelen zur jetzigen Zeit – nur die »Persönlichkeit« fehlt.

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CLMNZ

Das ist ja wieder Geschichtsuntericht vom allerallerallerfeinstem. Meine Herren.

 

...

 

kann ich nur zustimmen – Hitler hat sich ja bekanntlicherweise über ein »Hintertürchen« die absolute Macht geholt

 

er hatte trotzdem in relativ kurzer Zeit sehr viele Menschen hinter sich gebracht – in gewisser Weise könnte man das schon als Triumphzug beschreiben – nur ging dieser nicht bis zu einer gewählten absoluten Mehrheit.

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Können wir bitte an die Community-Regeln denken und dazu zurückkehren, gesellschaftpolitische Zusammenhänge nur soweit zu diskutieren, soweit sie UNMITTELBAR für das typografische Thema und die entsprechenden Argumente absolut nötig und relevant sind? 

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CLMNZ

 

... dann solltest vieleicht über Deine „breiteste Unterstützung“ nochmal nachdenken.  ;-)

 

was ist daran falsch ? Hitler hatte durch die Bank in der Gesellschaft Unterstützer.

Vom Adel (Hohenzollern) über die Industrie bis hin zum Arbeitslosen.

 

 

Können wir bitte an die Community-Regeln denken und dazu zurückkehren, gesellschaftpolitische Zusammenhänge nur soweit zu diskutieren, soweit sie UNMITTELBAR für das typografische Thema und die entsprechenden Argumente absolut nötig und relevant sind?

 

2 Postings-Geschichtsunterricht sind schon wieder zu viel :) – sowas kann halt auch manche Hintergründe erklären ...

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Erwin Krump

Hallo,

 

wo liegt der stringente Zusammenhang im Erkennen politischer und geschichtlicher Entwicklungstendenzen und den Begabung eines Künstlers? Mein Beispiel von Otto Dix zeigte eine erstaunliche Fehleinschätzung eines begnadeten Künstlers.

 

 

Weiter oben schrieb ich:

 

„Gerade Künstler können Menschen sein, die mit totalen Scheuklappen durch das Leben laufen und genauso gibt es Künstler, die ein Unheil ahnen und in ihren Werken lange vor dem Eintreffen festhalten.“

 

Damit wollte ich aufzeigen, dass Künstler sich am allerwenigsten festlegen lassen. 

Es gibt keine Schublade in die man „den“ Künstler ablegen könnte.

 

Ob die Schöpfer der Schaftstiefel-Grotesk-Schriften Naivlinge oder Opportunisten waren, läßt sich schlicht und einfach im Nachhinein nicht feststellen.

 

Es gibt ja genug Biografien über Kunstschaffende die belegen, auf welch schmalem Grad zwischen Genie und Scheusal, viele berühmte Künstler wandelten.

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CLMNZ

Man muss allerdings hinzufügen, dass Hitler die Kunst und Künstler instrumentalisiert, gut und böse geschaffen hat und die Kunst im Nationalsozialismus eine gar nicht unwichtige Position hatte.

So einfach an den Leuten ist das damals nicht vorbeigegangen.

Wir wissen alle hier was mit denjenigen passiert ist die nicht ins Schema gepasst haben.

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Norbert P

@ CLMNZ: "naiv" bedeutet z. B. auch, sich instrumentalisieren zu lassen, weil man denkt, dass man nur einer "reinen" Kunst verpflichtet ist, die es aber so natürlich nicht gibt.

Es gibt nicht nur schwarz und weiß: Hier die ideoligischen Scheusale wie Speer und Breker und dort die Emigranten, die sich nicht befleckt haben. Dazwischen wird es eine Menge durchschnittlich Begabter gegeben haben, die dachten, dass sie schon irgendwie durchkämen, wenn sie nicht auffallen. Verachtenswerten Untertanengeist gab es damals überall, auch unter Künstlern.

Und ich befürchte, dass es heute nicht viel anders ist. Oder siehst du irgendwo einen Meese, der sonst zwar gern mit seiner "Kunst-Diktatur" provoziert (und das dann alle für irgendwie politisch halten), von dem ich aber in puncto wiedererstarkende reaktionäre Ideen in Europa noch nichts vernommen habe. Schlingensief fehlt mir!

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pürsti
was ist daran falsch ?

 

Den Superlativ find ich überdenkenswert. Suggeriert daß fast die ganze Bevölkerung hinter ihm stand.

2 Postings-Geschichtsunterricht sind schon wieder zu viel :) – sowas kann halt auch manche Hintergründe erklären ...

 

Auch der Zeitpunkt der administratorischen Intervention: bestimmt blanker Zufall.  :hammer:

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Auch der Zeitpunkt der administratorischen Intervention: bestimmt blanker Zufall.  :hammer:

 

 

Ich wiederhole es gern nochmal: Der Esoterik-Paragraf wurde um Leute wie dich geschrieben, die bei Diskussionen mit gesellschaftspolitischen Zusammenhängen nicht sachlich bleiben (können) und von Schriftgestaltung stets irgendwann zu »Judenvergasung« und emotionalen Ausbrüchen kommen. Das geht jetzt seit Jahren so und trotz aller Ermahnungen, Strafmaßnahmen und Verbannungen hörst du einfach nicht damit auf. Nein, du machst dich auch noch lustig darüber und lässt keine Gelegenheit aus, Administrator-Reaktionen durch Regelverstöße erst zu provozieren, um sie dann postwendend zu kritisieren.

Also, nein, kein Zufall. Und nicht lustig. 

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Gast

Ich wiederhole es gern nochmal: Der Esoterik-Paragraf wurde um Leute wie dich geschrieben, die bei Diskussionen mit gesellschaftspolitischen Zusammenhängen nicht sachlich bleiben (können) und von Schriftgestaltung stets irgendwann zu »Judenvergasung« und emotionalen Ausbrüchen kommen. Das geht jetzt seit Jahren so und trotz aller Ermahnungen, Strafmaßnahmen und Verbannungen hörst du einfach nicht damit auf. Nein, du machst dich auch noch lustig darüber und lässt keine Gelegenheit aus, Administrator-Reaktionen durch Regelverstöße erst zu provozieren, um sie dann postwendend zu kritisieren.

Also, nein, kein Zufall. Und nicht lustig.

 

[Die Verwendung von Anführungszeichen «irritiert» mich. — Wie auch immer, eine mir persönlich bekannte deutsche Diplomatentochter, selber dann Mutter eines deutschen Staatssekretärs, pflegte zu sagen: «Das mit dem Juden vergasen, das war nicht in Ordnung. Aber dass der Hitler die Homobekloppten weggeräumt hat, war richtig und wichtig.»]

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[Die Verwendung von Anführungszeichen «irritiert» mich.

Die Anführungszeichen markieren ein Zitat. Eigentlich nicht so schwer zu verstehen.

Und der Esoterik-Paragraf gilt auch für dich. Der Rest deines Beitrages verstößt auch dagegen. Mit Typografie oder relevanten Hintergründen zu typografischen Fragen hat das nichts zu tun.

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