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Die Schriftmuster der Welt in einer Datenbank …

Schriftmuster Tannenberg

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Uwe Borchert

Hallo,

 

vor 5 Stunden schrieb catfonts:

Das soll wirklich keine Entschuldigungsarie sein, sondern ist schlicht eine Feststellung.

 

Ich bestreite ja überhaupt nicht, dass es auch während der NS-Herrschaft Menschen gegeben hat, welche ihre Sprache bewusst und durch aktives Nachdenken von Propaganda-Sprechblasen frei gehalten haben, oder sogar sprachlich hierzu in Opposition getreten sind, wie es eben auch viele Menschen gegeben hat, welche die NS-Propagandasprache sehr bewusst und aus vollster Überzeugung heraus benutzt haben.

Ich bin durch die Gnade der späten Geburt dem III-Reich entkommen. Daher habe ich nur theoretische Kenntnisse darüber. Aber was damals nach catfonts Aussage üblich gewesen sein soll kann ich auch heute, nur mit anderen Schwerpunkten, beobachten. Ich habe auch keine praktischen Kenntnisse über die DDR, aber was des öfteren über die Propaganda in der DDR so überliefert wurde, kommt mir auch erschreckend bekannt vor.

 

Bei uns werden aber diese Manipulationen mit dem weißen Mäntelchen eines Wissenschaftler behängt. Das gibt dann so was wie einen Nimbus der Unfehlbarkeit in den eher einfach strukturierten Gemütern. Ich bin zwar auch ein eher einfach strukturiertes Gemüt, aber ich kann relativ gut Schätzen und ansatzweise so was wie Rechnen. Daher sehe ich die Diskrepanzen zwischen den offiziellen Darstellungen und den real zu beobachtbaren Zahlen relativ schnell und zuverlässig.

 

Es gibt eine recht große Anzahl von eindeutig und absolut zuverlässig widerlegbaren Propagandalügen, die durch unsere systemrelevanten Medien geistern. Das fängt an bei der Sicherheit durch Radwege und Fahrradhelme ... welche eine groteske Verdrehung aller gemessenen Tatsachen ist. Damit hat man mir mal vor über zwei Jahrzehnten den Einstieg in das Zerrupfen von Statistiken beigebracht. Dabei habe ich dieses unehrenwerte Handwerk des „Zahlenzertreten“ (lieben) gelernt. Ach so, ja ... Das Lesen von gebrochenen Schriften war damals auch Voraussetzung um an die Grundlagen heran zu kommen.

 

Es geht dann weiter über die Darstellung des Killer-CO2 bei der Klimakatastrophe. Bei einer genaueren Betrachtung zerfällt aber  die Darstellung des CO2 und die Dominanz des Treibhauseffekts bei den Änderungen. Seltsamerweise bleibt aber sehr viel anderes übrig, was an sich schon einer Reaktion bedürfte, aber vollkommen unter den Tisch fällt.

 

Das ganze geht dann bis hin zum Thema Demografie, bei dem wirklich so ziemlich alles auf dem Kopf gestellt wird um einen Arbeits- und Fachkräftemangel aus einer Schwemme an qualifiziertem Menschenmaterial herbei zu phantasieren. Meine leicht perversen Ausdrucksformen sind da aber nicht annähernd so pervers wie die Verdrehungen an den Tatsachen.

 

Solche Propagandalügen werden bei uns penetrant auf allen Kanälen ausgestrahlt, auf alle Papiere gedruckt ... Möglicherweise macht man das bei uns nur etwas geschickter als in der DDR oder dem III.-Reich und ich bin einfach nur hypersensibel.

 

MfG

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catfonts

Jetzt sind wir aber doch bei neinem Paar anderer Schuhe angekommen, und erwarte jetzt schon ein Machtwort unseres Brigadeleiters :-)

Es ist doch schon etwas anderes, ob ich eine Schriftart im Werbe-Schriftmusterblatt der Sxchriftgießerei mit eibner kräftigen Dosis Nationalpathos anpreise und einem Stolz auf das Militärische, welcher uns eben ganz besonders extrem, also quasi schon bis ins gegensätzliche Extrem abtrainiert wurde. Ganz im Gegensatz zu nahezu allen anderen Nationen auf unserem Planeten, und uns diese Sprache daher auch so extrem ungewöhnlich - und sofort auch mit allen Seiten der Partei, die eben, um sich in der damaligen Zeit als besonders wählbar zu enpfehlen, diesen National-Pathos aufgegriffen und zum Excess getrieben hat, zu verbinden,

 

oder hier jetzt den als realität empfundenen Verschwörungstheorien zu proklamieren, die nichts mit der Wahrnehmung einer speziellen, möglicherweise heute entwickelten Schriftart zu tun haben, egal wie hoch deren Wahrheitswert legen möge.

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Uwe Borchert

Hallo,

vor 1 Stunde schrieb catfonts:

Jetzt sind wir aber doch bei neinem Paar anderer Schuhe angekommen, und erwarte jetzt schon ein Machtwort unseres Brigadeleiters :-)

Aber, aber ... Meine Aussagen sind durchaus relevant für das Thema. Zusammenfassend kann man sagen: (Verlogene) Propaganda ist auch heute noch/wieder gegenwärtig. Nur werden heute andere Schriften dafür benutzt. Es ist heute nicht mehr die Tannenberg oder eine andere schlichte Gotische sondern eher eine humanistische Grotesk wie die FF Meta. Und für das NS-Gedankenungut wäre heute eine Futura von Paul Renner IMHO sogar sehr viel besser geeignet als die vielfach in Misskredit geratenen schlichten Gotischen. Das wäre zwar ein krasser Widerspruch zur Biografie von Paul Renner und seiner Behandlung durch die NS-Dikatatur, aber das ist wieder eine andere Geschichte und ändert nichts an der Eignung der Futura für diese Zwecke.

 

MfG

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Gast
Am 08. Mai 2016 um 20:24 schrieb Anderglan:

(Ich habe Dich oben für Deinen Tannenberg-Font und den feinen Humor darin ausdrücklich gelobt, und: tatsächlich gibt es Verwendung für sie, wie ja auch Clemens oben erwähnt hat.)

Da sollte ich nachreichen: Man spaziere mal durch San Francisco, oder Fort Worth, oder ein paar andere Plätze in den USA, wo man die Tannenberg dort sieht. 

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CLMNZ

würde mich auch interessieren – dass über dem Teich viele nicht wissen, wer Hitler war, oder was Deutschland ist sollte man aber berücksichtigen.

 

Am 8.5.2016 um 20:24 schrieb Phoibos:

Dann lass es mich so sagen: An der Rampe wurden handschriftlich Listen geführt und arabische Ziffern verwandt. Das disqualifiziert diese jedoch nicht von einer ubiquitären Nutzung.

ziemlich polemisches, geschmackloses Beispiel, oder ?

 

ist die Handschrift oder arabische Schrift entwickelt worden um eines der größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte zu bewerben ? –> nein

 

Am 9.5.2016 um 15:43 schrieb Erwin Krump:

Würde man vor jeder Schriftanwendung hinterfragen, für welche Regime und welche Werke diese Schrift bereits zum Einsatz kam, bliebe wenig Verwendbares übrig.

Dazu käme noch ein moralisch einwandfreier Leumund des Schriftkünstlers hinzu.

Will man dem gerecht werden, greift man mit den Schaftstiefelgrotesk-Schriften zu kurz. 

Es werden hier Schriften gefordert, die moralisch hinterfragt sind und an denen kein Blut klebt.

 

Zu jeder Zeitepoche wurden Schriften verwendet, die in erster Linie den Machthabern der jeweiligen Zeit dienten.

kaum ein Regime vor den Nazis hat sein Erscheinungsbild so gepflegt wie die Nazis – die Schriften sind extra der damaligen, vorgegebenen Gestaltungslinie angepasst worden. (Aus welchen Gründen, finanzieller, ästhetischer oder ideologischer sei mal dahingestellt)

Die Ästhetik der SSG steht auch bei nicht-Fachleuten in großen Teilen Europas in Verbindung mit dem NS.

 

In anderen Fällen hat man sich der damaligen Technik bedient und nicht unbedingt eine Formensprache entwickelt – natürlich stimmen auch deine Gedanken dazu – die Techniken stehen aber nicht sinnbildhaft für die Greueltaten der damaligen Zeit.

 

Auch das Beispiel mit Gill finde ich da nicht annähernd auf Augenhöhe mit dem Nationalsozialismus (das betrifft jetzt nicht 100% dein Posting, aber der Name fiel hier schonmal)

 

kleiner Exkurs:

KDF-Wagen / VW Käfer

 

der Käfer hatte das Glück, dass gleich nach dem Krieg seine Produktion weitergelaufen ist und er neben dem Image des Nazi-Autos auch für das deutsche Wirtschaftswunder steht ... da hat man es realtiv ungewollt geschafft das Image »aufzupolieren«.

Sowieso versucht die Autoindustrie die NS-Zeit so gut es geht auszublenden – einfach mal ins Mercedes- oder Porsche-Museum schauen und versuchen dort etwas über die Produktpalette der damaligen Zeit zu erfahren ... viel findet sich da nicht bzw. zeigt man nur einen minimalen Bruchteil davon.

 

Beispiel MB:

https://www.mercedes-benz.com/de/mercedes-benz/classic/museum/mythos-3/

 

Beispiel Porsche:

man steuert gleich zu Beginn auf das hier zu:

http://images.car.bauercdn.com/upload/11830/images/porschemuseum_4978.jpg

man spricht nur von »Typ 64« – dabei ist das Ding bekannter als »Berlin—Rom Wagen« – historisch wird da meines Wissens nicht viel dazu gesagt

https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Rom-Wagen

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Ralf Herrmann
vor 18 Minuten schrieb CLMNZ:

die Schriften sind extra der damaligen, vorgegebenen Gestaltungslinie angepasst worden.

Wow, stopp, kurze Unterbrechung:

Citation-Needed.jpg

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Phoibos
vor 25 Minuten schrieb CLMNZ:

ist die Handschrift oder arabische Schrift entwickelt worden um eines der größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte zu bewerben ? –> nein

Ebenso die Grotesk-Gotischen.  ;)

Sie mögen vielleicht für tumben Deutschnationalismus stehen durch Entstehungszeit und Nutzung, aber sie sind ebensowenig an den Verbrechen der Nationalsozialisten beteiligt wie die Futura oder all die anderen Schriften, die von Nazis genutzt wurden. Das einzig mir bekannte Werk, dass sich mit graphischen Identität des Nationalsozialismus beschäftigt, NSCI, verneint jedoch eine geordnete und durchgängige Corporate Identity.

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CLMNZ
Am 8.5.2016 um 20:22 schrieb RobertMichael:

die kneipe ist übrigens die brauerei schuhmacher in düsseldorf. ich vermute die tannenberg wird deshalb verwendet, weil sie sich aus tradition auf den alten schriftzuges der brauerei bezieht, der sicherlich aus den 30ern stammt. ähnlich wie beim füchschen und beim http://www.uerige.de/uerige.

 

ja, nenn mich verbohrt – selbst wenn ich mal ein Bieretikett gestalten sollte würde ich keine NS-Fraktur einsetzen.

 

Brauereien und Restaurants schaffen es irgendwie noch am besten den SSG das Nazi-Image zu nehmen – ich kann es dennoch nciht verstehen wieso viele da bei der Schriftwahl nicht aufpassen.

 

auf den historischen Aufnahmen sieht man, dass die mal etwas moderner, zeitgemäßer aussahen ... jetzt aber von Fraktur und historismus-Gedöns nicht mehr wegkommen möchten und eine Gestaltung aus den 30ern zementieren.  Ich hab mal den Machern von Pogorausch zu Entwurfszwecken die Tannenberg gesteckt – die haben bewusst aus Ironiegründen eine SSG verwendet. (final dann aber nicht die Tannenberg)

 

pogorausch_pralles_pils_mild.jpg

 

Da begrüß ich die Erscheinungsbilder vieler Craft-Biere.

 

Am 8.5.2016 um 20:22 schrieb RobertMichael:

*roundhousekick*

du würdest also fraktur nicht einsetzten, weil du angst hast etwas einzusetzten was historisch nicht pc verwendet wurde? junge, mach dir das leben nicht so schwer.

nein, komplett falsch verstanden – ich würde, wollte ich eine Fraktur einsetzen mich mit den Hintergründen der Schriften beschäftigen. Für einen Gasthof von z.B. 1700 in Südwestdeutschland würde ich, wenn ich in der Gestaltung auf »historisch« setzen würde auch eine Schrift aus der Zeit und der Region einsetzen und nicht einfach was aus dem Netz ziehen was mir grad in den Sinn kommt.

 

Am 8.5.2016 um 20:22 schrieb RobertMichael:

fakir, blaktur, ff brokenscript ... würdest du die einsetzen?

 

die gefallen mir persönlich jetzt nicht aber je nach Verwendungszweck würde ich da durchaus Alternativen sehen zu »belasteten« Schriften. Kurzum hätte ich die Wahl zwischen Tannenberg und einer von dir genannten würde ich deine nehmen.

 

Text von House Industries:

»If you’re looking for a historically accurate typeface for the next medieval manuscript book design project that comes around, consider Blaktur. It has a bunch of archaic letter forms that only a 16th century German papal scribe could decipher.«

 

na ja – in Amiland gibts halt kein wirkliches »medieval« ... da muss man dann auch nicht so korrekt sein.

 

»The Dirkschneider Umlaut Randomizer liberally adds accented letters to all of your Teutonic-inspired text settings. Perfect for your next 1980s-era heavy metal logo design job, fantasy gaming center identity or for customizing the cut-off jean jackets of the local biker gang.«

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CLMNZ
vor 16 Minuten schrieb Phoibos:

Ebenso die Grotesk-Gotischen.  ;)

Sie mögen vielleicht für tumben Deutschnationalismus stehen durch Entstehungszeit und Nutzung, aber sie sind ebensowenig an den Verbrechen der Nationalsozialisten beteiligt wie die Futura oder all die anderen Schriften, die von Nazis genutzt wurden. Das einzig mir bekannte Werk, dass sich mit graphischen Identität des Nationalsozialismus beschäftigt, NSCI, verneint jedoch eine geordnete und durchgängige Corporate Identity.

sie stehen aber sinnbildhaft für viele Menschen für den NS

 

NSCI – das Wiki stimmt hier übrigens nicht – das Buch kam zur Frankfurter Buchmesse 2008 auf den Markt (nicht 2012)

 

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Christian Z.
vor einer Stunde schrieb CLMNZ:

NSCI – das Wiki stimmt hier übrigens nicht – das Buch kam zur Frankfurter Buchmesse 2008 auf den Markt (nicht 2012)

Wenn ich das richtig sehe, gab es 2012 eine erweiterte zweite Auflage.

 

Edit: Steht ja auch so im Text. Ursprünglich 2008 ist natürlich trotzdem korrekt.

 

Danke für den Hinweis auf das Buch, wollte ich mir schon vor Ewigkeiten mal gekauft haben.

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RobertMichael
vor 3 Stunden schrieb CLMNZ:

ist die Handschrift oder arabische Schrift entwickelt worden um eines der größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte zu bewerben ? –> nein

ist die Schaftstiefelgrotesk entwickelt worden um eines der größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte zu bewerben? -> nein

 

 

 

vor 3 Stunden schrieb CLMNZ:

die gefallen mir persönlich jetzt nicht aber je nach Verwendungszweck würde ich da durchaus Alternativen sehen zu »belasteten« Schriften.

find ich etwas inkonsequent.

nur weil der font nicht 1:1 im 3. reich genutzt wurde aber das skelett daran erinnert würdest du ihn nutzen?

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CLMNZ
vor 14 Minuten schrieb RobertMichael:

ist die Schaftstiefelgrotesk entwickelt worden um eines der größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte zu bewerben? -> nein

Die Geschichte der Schaftstiefelgrotesk ist extrem eng verwoben mit NS und das kann hier niemand leugnen.

 

Der Vergleich von »der Rampe« und der Handschrift war absolut geschmacklos – hier wird mir der NS schlichtweg zu sehr bagatellisiert, nur auf eine nicht ersichtliche Schönheit und Lesbarkeit der SSG hingewiesen, die Geschichte dazu komplett ignoriert.

 

vor 14 Minuten schrieb RobertMichael:

find ich etwas inkonsequent.

nur weil der font nicht 1:1 im 3. reich genutzt wurde aber das skelett daran erinnert würdest du ihn nutzen?

Mei, muss ich mich immer wiederholen und alles zweimal schreiben, nur weil du nicht lesen oder begreifen willst ?

Wie ich geschrieben habe würde ich den nicht nutzen, weil er mir nicht gefällt und in meiner Gestaltung solche Schriften nur in den von mir bereits genannten Verwendungszwecken vorkommen. Also, wollte ich provozieren, was mit NS verknüpfen -> Tannenberg oder was vergleichbares, urdeutsches, arisches, nationales, damits auch so richtig nazimäßig daherscheppert.

 

Müsste ich zwischen Tannenberg und der von dir genannten wählen (ohne die Provokation), würde ich deine nehmen um eben nicht genau 1:1 NS-bezug zu haben – ist das so schwer zu begreifen ? Die Fakir find ich jetzt übrigens gar nicht so schaftstieflig.

 

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Ralf Herrmann
vor 2 Minuten schrieb CLMNZ:

Die Geschichte der Schaftstiefelgrotesk ist extrem eng verwoben mit NS und das kann hier niemand leugnen.

Es bleibt leider Stammtisch-Niveau. Eine feste Überzeugung und lauter steile Thesen, aber nix dahinter, sprich du versucht nicht mal die Thesen sachlich und strukturiert zu untermauern und sämtliche Nachfragen, die Klärung (egal in welche Richtung) bringen könnten werden einfach ignoriert und wieder irgendwas ganz anderes erzählt oder der »anderer Seite« irgendwelche Unterstellungen untergeschoben. Das mag alles typisch für gesellschaftspolitische Diskussion im Internet sein – für Typografie.info ist es nicht typisch. Wir machen das gemeinhin besser. 

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CLMNZ

ha ha – Martin Z. Schröder hat zu dem Thema schon sehr viel geschrieben – ich schließ mich dem an

als Antwort hast du da auch so Sachen rausgehaun

 

macht ruhig treu weiter mit eurer Reinwaschung

 

immer schön national bleiben !

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Ralf Herrmann

Wenn ich erwarte, dass du deine Thesen untermauerst und auf sachliche Fragen antwortest – sprich, wenn ich eine ergebnisoffene Debatte mit Argumenten und Fakten führen will – dann »haue ich Dinge raus« und will »Reinwaschung« betreiben. Du merkst schon, dass das komplett lächerlich ist, oder?  Aber es bestätigt exakt was ich sagte und setzt in Sachen Stammtischniveau nur nochmal einen drauf. 

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pürsti
Am 8.5.2016 um 22:26 schrieb catfonts:

Mir ist zumindest nicht bekannt, das es in Schriftgießereien einen Einsatz von Zwangsarbeitern gegeben hat.

Vieleicht gibt es ja hier  Erkenntnisse dazu.

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catfonts

OK, gut, dann eben doch, herrschte ja Kriegsbedingt Männermangel überall, die deutschen Männer waren ja größtenteils im Ausland unterwegs. Aber wohl dann kaum, um nur gezielt Schaftstifelgrotesk zu fertigen, sondern ehere, wegen 1941 und dem Normalschriftenerlass, den dann erheblich gestiegenen Bedarf an Antiquasschriften zu decken. (nehme ich mal so an, kann mich natürlich auch irren)

 

Trotzdem, danke für den aufklärenden Hinweis!

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Kathrinvdm
vor 1 Stunde schrieb pürsti:

Vieleicht gibt es ja hier  Erkenntnisse dazu.

Danke für den Hinweis Pürsti! Schade, dass die auf der Website nicht ein bisschen mehr dazu schreiben. 

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pürsti
vor 1 Stunde schrieb catfonts:

OK, gut, dann eben doch, herrschte ja Kriegsbedingt Männermangel überall, die deutschen Männer waren ja größtenteils im Ausland unterwegs. Aber wohl dann kaum, um nur gezielt Schaftstifelgrotesk zu fertigen, sondern ehere, wegen 1941 und dem Normalschriftenerlass, den dann erheblich gestiegenen Bedarf an Antiquasschriften zu decken. (nehme ich mal so an, kann mich natürlich auch irren)

 

Trotzdem, danke für den aufklärenden Hinweis!

Wenn man denn gut aufgehoben ist an Ralfs neu gegründetem Stammtisch, dann wohl mit derlei postings.

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Þorsten

 

Am 5/9/2016 um 20:02 schrieb RobertMichael:

was sagt das beispiel mit der milch aus?

Wenn diese Schriftgattung damals völkisch-national konnotiert war, dass »Arier« deutsche Milch trinken sollen.

 

Am 5/9/2016 um 20:02 schrieb RobertMichael:

Und mit der Nürnberger (!) Burg und solcher Schrift wird eben auch genau an diesen Zeitgeist appelliert.

 

Am 5/9/2016 um 09:43 schrieb Erwin Krump:

Würde man vor jeder Schriftanwendung hinterfragen, für welche Regime und welche Werke diese Schrift bereits zum Einsatz kam, bliebe wenig Verwendbares übrig.

Zwei paar Schuhe! Ja, man soll und muss hinterfragen. Immer. Das ist Teil der normalen Arbeit des Gestalters. Machst du ein CD für eine neue Fluglinie und will der Kunde blaue Helvetica auf Weiß, wirst du auch fragen: Ähm, Lufthansa? Das heißt natürlich nicht, dass man Helvetica oder Blau-Weiß nie für Airline-CDs benutzen darf (vielleicht sogar in Kombination), aber man darf den Kontext eben nicht komplett ignorieren. (Ich hoffe, dass wir uns da alle einig sind.)

 

Warum soll das dann bei den SSG komplett anders sein? Die sollen auf einmal, völlig ungeachtet des Kontexts, überall bedenkenlos einsetzbar sein. Das verstehe ich nicht.

 

Und klar kann man SSGs heute einsetzen. Mir erscheint es aber offensichtlich, dass man das nur wohlüberlegt tun kann und sollte. Macht Böhmermann ein Video, dass den Deutsch-Begriff reklamiert, kann es prima passen. Für ein antifaschistisches Szenekaffee auch. Für ein Theater wie die Volksbühne sowieso. Aber für eine Kneipe, deren Betreiber  ansonsten auch nicht das kleinste Indiz liefert, dass er die Entstehungszeit dieser Schriften kritisch sieht? Da würde ich mich in der Tat fragen, ob die Schrift nicht vielleicht doch bewusst gewählt wurde – um zu signalisieren, dass hier am liebsten nur [SSG]»volksdeutsche«[/SSG] Gäste einkehren sollen. Solche Kneipen gibt es viel zu viele. Auf alle Fälle sehr viel mehr als Kneipen mit typophilen Betreibern, die SSGs vom Naziballast befreien wollen.

 

Am 5/9/2016 um 09:54 schrieb Uwe Borchert:

[nix als verschwörungstheoretischen Unsinn]

 … der auch noch kreuzgefährlich ist, da er nicht nur unsere demokratischen Institutionen verunglimpft, sondern auch das langfristige Überleben der Menschheit gefährdet. So ein Quatsch darf hier nicht unkommentiert bleiben.

 

vor 3 Stunden schrieb RobertMichael:

ist die Schaftstiefelgrotesk entwickelt worden um eines der größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte zu bewerben? -> nein

Die erste SSG nicht. Aber was ist mit den vielen Trittbrettfahrern, die ganz kurz nach der Machtergreifung plötzlich etliche dieser Schriften heraus brachten und so erst die Gattung SSG schufen?

 

vor 2 Stunden schrieb Ralf Herrmann:

Es bleibt leider Stammtisch-Niveau. Eine feste Überzeugung und lauter steile Thesen, aber nix dahinter, sprich du versucht nicht mal die Thesen sachlich und strukturiert zu untermauern und sämtliche Nachfragen, die Klärung (egal in welche Richtung) bringen könnten werden einfach ignoriert und wieder irgendwas ganz anderes erzählt oder der »anderer Seite« irgendwelche Unterstellungen untergeschoben.

Mir ist klar, dass dir das so erscheint. Mir erscheinen die Argumente »deiner« Seite aber ebenso. Vielleicht gehört zu einer gepflegten Diskussionskultur auch, dem Gegenüber nicht ständig (und eben auch ohne Untermauerung) Stammtischniveau zu unterstellen.

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Þorsten

 

Am 5/9/2016 um 20:02 schrieb RobertMichael:

ist die futura jetzt zu meiden weil die afd futura nutzt?

Natürlich nicht; das wäre absurd. Gegenfrage: Hieltest du ein CD/CI für die AfD mit SSG für unbedenklich, weil die ja so völlig unbelastet und neutral ist?

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catfonts

Nur um Missverständnisse auszuschließen, ich finde den Einsatz von Zwangsarbeitern keinesfalls richtig,  oder gar normal, es war nur eine Feststellung, wie es im Krieg damals leider ablief: Jede "Kriegswichtige"  Firma bekam dann eben Ersatzarbeitskräfte zugewisen, damit die zuvor wegen kriegswichtigem Einsatz an der "Heimatfront" zurückgestellten dann auch noch an der Front verheizt werden konnten.

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catfonts

Nun, egal wie sonst neutral ich auch die SSG zu betrachten suche, würde ich sicherlich diese nicht unbedingt für ein CI der AfD einsetzen.

 

Würde sehr wahrscheinlich dann wieder diese gegenseitige Zuordnung SSG = extrem rechts - AfD nutzt SSG , also AfD = extrem rechts, wieder verstärken.

 

Wer da aber eine Partei gerade so noch am zulässigen rechten Rand etablieren möchte, tut letztlich dann doch gut, tatsächlich von den Nazis zu lernen, indem das CI zu 100% dem derzeit modernen Zeitgeschmack entspricht, nichts anderes haben die ja damals auch nur gemacht, und deshalb, obwohlder große Chef das eigentlich nicht mochte, die gerade sehr dem Zeitgeschmack entsprechende Typo zu wählen.

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