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Typografische Fundstücke

Empfohlene Beiträge

Oliver Weiß
vor 4 Stunden schrieb bertel:

Was könnte denn "Mein Liebchen – New loved one" gewesen sein?

Hier wird ja ein Konzert beworben, also vielleicht Brahms' "Meerfahrt" (Mein Liebchen, wir saßen beisammen...)? Deutsch als Unterhaltungssprache war hier bis nach dem ersten Weltkrieg durchaus populär. Zu einer Mrs. Erhart habe ich leider nichts gefunden. 

 

Habt Ihr gesehen, daß der Setzer sich bei "Liebchen" mit einer eins behelfen mußte? 

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Gast bertel
vor 17 Minuten schrieb Oliver Weiß:

Habt Ihr gesehen, daß der Setzer sich bei "Liebchen" mit einer eins behelfen mußte?

Ich war davon ausgegangen, dass das ein Klebefehler ist und die rechte Plakathälfte die Serifen überdeckt. Das "v" direkt darunter sieht mir ebenfalls abgeschnitten aus.

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catfonts
vor 7 Stunden schrieb Norbert P:

Mich würde mal interessieren, wie eine Presse für solche Formate ausgesehen hat …

Ich schätze mal ne Nudel. DieAuflage war jawohl eher klein?

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Phoibos

Heise-Special zum Thema Unicode: https://www.heise.de/developer/artikel/Was-man-ueber-Unicode-wissen-sollte-5029776.html

 

 

Tante Edith findet, dass ich vorschnell gepostet habe, denn es gibt da einige inhaltliche Schwächen. Der Autor scheint sich häufiger in den Begrifflichkeiten zu verlaufen und scheint nicht wirklich in den Standard reingeschaut zu haben.
Bessere Anlaufstellen:

https://decodeunicode.org/ Von Ralf hier besprochen.

https://home.unicode.org/

Einen hiesigen Artikel habe ich auf die Schnelle nicht gefunden, vielleicht ein Desiderat @Ralf Herrmann?

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vor 2 Stunden schrieb Phoibos:

Einen hiesigen Artikel habe ich auf die Schnelle nicht gefunden, vielleicht ein Desiderat @Ralf Herrmann?

Hier gibt es eine alte dreiteilige Serie, die mit Unicode endet. 
https://www.typografie.info/3/artikel.htm/wissen/zeichenkodierung-teil1/

 

Vielleicht nehme ich mir das auch nochmal als Typography.Guru-Video vor. Ist genau die Art von Wissen, die heute wichtig ist, aber in jedem neuen Typografie-Buch nicht vorkommt, weil es nicht zum »klassischen Wissen« gehört, das von einem Buch zum nächsten getragen wird. 

  • Gefällt 3
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Norbert P

Allerdings. Serifen sollen »kognitives Rauschen« fördern (A sans-serif font to reduce cognitive noise)? Wie geht das? Bleibt man da mit den Windungen des Gehirns wie mit den Maschen eines Wollpullovers an den Serifen hängen? 

 

P.S.: Ich habe während des Studiums viel quergelesen (diagonal)  – mache ich heute nur noch, wenn der Krimi langweilig wird und ich vorankommen möchte. Denn ich finde es doch recht anstrengend, weil man ja die Peripherie sozusagen aktiv ins Geschehen miteinbezieht. Aber dabei lese ich keine Buchstaben, nur Wortbilder. Und das funktioniert am besten mit der am häufigsten trainierten Schrift; in meinem Fall (wie bei den meisten wohl) der Garamond.

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CatharsisFonts
vor 6 Stunden schrieb Norbert P:

Allerdings. Serifen sollen »kognitives Rauschen« fördern (A sans-serif font to reduce cognitive noise)? Wie geht das? Bleibt man da mit den Windungen des Gehirns wie mit den Maschen eines Wollpullovers an den Serifen hängen? 

 

P.S.: Ich habe während des Studiums viel quergelesen (diagonal)  – mache ich heute nur noch, wenn der Krimi langweilig wird und ich vorankommen möchte. Denn ich finde es doch recht anstrengend, weil man ja die Peripherie sozusagen aktiv ins Geschehen miteinbezieht. Aber dabei lese ich keine Buchstaben, nur Wortbilder. Und das funktioniert am besten mit der am häufigsten trainierten Schrift; in meinem Fall (wie bei den meisten wohl) der Garamond.

Würde mich jetzt aber sehr wunder nehmen, ob das bei meiner Garamond-förmigen Serifenlosen Ysabeau auch ginge! 🤔

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Phoibos

Ich bin grad zu faul zum Suchen, wir hatten mal einen Thread, in dem die Platzierung des Umlautanzeigers in der entsprechenden Versalie besprochen wurde. Deswegen poste ich das mal hier, ein wunderbares Beispiel linker Designkunst an einer Litfasssäule:

ue.jpg

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Phoibos

Zur "linken Designkunst":
Als ich anfing zu studieren, wurden die Mensen ständig von politischer Propaganda regelrecht geflutet. Die linken Gruppieren haben dabei, wie auch auf ihren Plakaten, eigentlich immer dadurch hervorgestanden, dass auf ihren Flugblättern jeglicher Weißraum vernichtet wurde. Als ob es zwischen den einzelnen linken Sekten einen Wettbewerb gab, wer mehr Buchstaben pro Quadratzentimeter Flyer unterbringen konnte. Es war eigentlich immer mehr Text auf so einem Zettel, als der deutsche Normstudentenmensch für seinen Normschiss braucht zum Lesen. Wo ich grad etwas in die Sanitärabteilung gerutscht bin, mir fällt gerade auf, dass es eine designästhetische Nähe zur Bildzeitungsoptik gibt! *staun*
Auch fällt mir jetzt in der Erinnerung auf, dass die Linken dabei keine echte Zielgruppe in ihrer Ästhetik ansprach. Die anderen hochschulpolitischen Gruppen hatten recht klar umrissene Zielgruppen und auch eine jeweils eigene Ästhetik. Die Mediziner-Liste (Liste ist sowas wie eine Partei, gemeint sind Wahllisten) zeigte freundlich lächelnde Menschen mit kurzen positiven Botschaften als Schlagzeilen, die Wirtschaftsfuzzis wurden mit fluffiger bonbonfarbener Wohlfühlästhetik bzw. angsterzeugende Sozialismuswarnungen angesprochen und die Conservativen (also zumindest in HH kam in bundestagsvergleich quasi rechts der SPD gleich die CSU).
Habt Ihr in Eurer Ausbildung, sofern diese irgendwie eine politisch organisierte Selbstverwaltungsstruktur hatte, ähnliches erlebt?

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Gast bertel
vor 22 Minuten schrieb Phoibos:

wunderbares Beispiel linker Designkunst

Die Umlautpunkte hätte der Gestalter auch ruhig etwas hübscher lösen können. Dafür gefällt mir die FTI-Ligatur.

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pürsti

"linke Designkunst" gibt es die denn tatsächlich in dem Sinn, dass man allein ob der Ästhetik schon ablesen könnt: hoppla links?

(viele Rechte machen es einem da ja leichter).

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Phoibos
vor 39 Minuten schrieb pürsti:

allein ob der Ästhetik

Also 1996 bis 2004/5 hätte ich das bezüglich der Parteienwerbung in der Mensa schon gesagt, dass das Design bereits auf die Herkunft schließen lässt. Dann gab es eine kurze Zeit, in der die Verschwörungsideologen auch Handzettel auf den Straßen verteilten, die auch so vollgemüllt wie nur irgend möglich waren, dass sie auf den allerersten Blick wie die Flugblätter einer linken Hochschulsekte (dass man da ja nicht die verschiedenen leninistischen, stalinistischen, trotzkistischen, marxistischen, maoistischen und gottweisswiegemischten durcheinander bringt!) aussahen. Doch fehlten denen beim zweiten Blick die klare Linie wie ein Leitzitat oder so ein schwarzer Block an einem Rand mit weißer oder roter Schrift).
In obigen Fall hatte ich bereits aus einer Entfernung, die mir das Lesen nicht ermöglichte, den Eindruck, es wäre ein Plakat mit einer linken Botschaft. Ich mach gleich mal ein Bild von dem Plakat in Gänze von Nahem und aus der Ferne.

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Gast Schnitzel
vor 1 Stunde schrieb Phoibos:

Auch fällt mir jetzt in der Erinnerung auf, dass die Linken dabei keine echte Zielgruppe in ihrer Ästhetik ansprach.

Doch, vielleicht sogar am definiertesten von allen: Ihresgleichen! Gerade diese sektenähnlichen – ihrem Selbstverständnis nach – Ultra linken Gruppen ist ja auch eine grundlegende Paranoia gemein, weswegen sich auch nur die angesprochen fühlen sollen, die auch solche Plakate machen würden. Jede:r Fremde könnte ja ein Schnüffler fürs System sein, Agent Provocateur oder was weiß ich. In diese Gruppen kommst du genauso leicht rein, wie bei den Hells Angels. Habe ich nie verstanden und hielt ich immer für kontraproduktiv … 

Zur zweiten Frage: Ich war an einer FH für angewandte Wissenschaft und Kunst. Selbstverwaltung? Keine Zeit! Schnell rein, schnell Scheine machen und ab dafür … Vielleicht dachte man, dass man eh noch jahrelang unbezahlte Praktika machen muss und daher den Bildungspart so schnell wie möglich abgeschlossen haben wollte.

Ich will weiß Gott nicht alle über einen Kamm scheren aber die Stimmung war eher auf Scheine machen* denn auf Lernen und (Persönlichkeits-)Entwicklung, was ja schon ein Bestandteil universitärer Bildung ist.

Kurz gesagt: Bei uns gab es sowas nicht – nichtmal chic oder anspruchsvoll gestaltet!
 

* Das habe ich tatsächlich oft genau so gehört: Ich kann hier nix mehr lernen, ich bin der geilste und brauche nur die Scheine …

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pürsti
vor 57 Minuten schrieb Phoibos:

leninistischen, stalinistischen, trotzkistischen, marxistischen, maoistischen

Hast du in Pjöngjang studiert?

  • lacht 1
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Phoibos
vor 21 Minuten schrieb pürsti:

Hast du in Pjöngjang studiert?

Uni Hamburg. Wie es heute ist, weiss ich nicht. Aber damals gab es echt viele linke Splittergruppen, die einander oft mehr spinnefeind waren als denen, die jenseits des "Graben der Reaktion" (die juristische Fakultät ist von den Geistes- und Sozialwissenschaften, die direkt auf dem zentralen Campus angesiedelt waren, durch eine kleine Straße getrennt. Die Wirtschaftswissenschaftler*Innen, die auch auf dem Campus hausten, hat eh keiner Ernst genommen. Hattet Ihr an der FH keinen AStA? Jedenfalls waren die Studenten bis früheste 00er deutlich politischer als die folgenden Jahrgänge. Das Interesse an politischer Partizipation war im Zuge des Bologna-Prozesses gründlich wegökonomisiert worden. Was die Stadt-SPD, der aus meiner Sicht die Uni viel zu links und viel zu politisch aktiv war, sehr Recht war. Immerhin hat ein ehemaliger SPD-Bürgermeister der CDU-geführten Mitte-Rechtsaußen-Regierung einen Raubbau an der gewachsenen Universitätsstruktur nahegelegt. In den letzten Jahren meiner aktiven Studienzeit bemerkte ich ebenfalls, wie die Studenten sich immer mehr auf die formalen Anforderungen fokussierten und dabei die Bildung rechts und links der Schein-Anforderungen vernachlässigten.

 

vor 52 Minuten schrieb Schnitzel:

In diese Gruppen kommst du genauso leicht rein, wie bei den Hells Angels.

Den Eindruck hatte ich nicht. Wie bei vielen Sekten ist der Einstieg leicht und das Hineinwachsen langwierig.

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Gast Schnitzel
vor 24 Minuten schrieb Phoibos:

Wie bei vielen Sekten ist der Einstieg leicht

Hangarounds gibt’s bei den 81ern auch viele, aber 1%er der Definition entsprechend wenig …

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Phoibos
vor 4 Stunden schrieb Phoibos:

Ich mach gleich mal ein Bild

Leider haben die Plakatkleber das gerade überklebt. Also kein komplettes Bild 😞

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Hans Schumacher
vor 7 Stunden schrieb Phoibos:

Leider haben die Plakatkleber das gerade überklebt. Also kein komplettes Bild 😞

Passiert in Berlin auch immer wieder; richtich traurig, wa … (das Überkleben, mein ich)

 

 

 

 

bearbeitet von Hans Schumacher
Bilder entfernt – freiwillige Selbstzensur wg. Esoterikparagraph
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pürsti
vor 11 Stunden schrieb Phoibos:

Die linken Gruppieren haben dabei, wie auch auf ihren Plakaten, eigentlich immer dadurch hervorgestanden, dass auf ihren Flugblättern jeglicher Weißraum vernichtet wurde. Als ob es zwischen den einzelnen linken Sekten einen Wettbewerb gab, wer mehr Buchstaben pro Quadratzentimeter Flyer unterbringen konnte. Es war eigentlich immer mehr Text auf so einem Zettel, als der deutsche Normstudentenmensch für seinen Normschiss braucht zum Lesen.

Voll links aber auch.grafik.png.5286a5136402da5872ed643286081f1d.png

  • lacht 1
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Gast Schnitzel
vor 8 Stunden schrieb Phoibos:

Hattet Ihr an der FH keinen AStA?

Doch, aber wir waren am anderen Ende der Stadt, wir haben quasi gar nix mitbekommen. Die Gestalter waren da etwas außen vor, vielleicht ein paar Produktdesigner waren noch aktiv.

 

vor 8 Stunden schrieb Phoibos:

Jedenfalls waren die Studenten bis früheste 00er deutlich politischer als die folgenden Jahrgänge. Das Interesse an politischer Partizipation war im Zuge des Bologna-Prozesses gründlich wegökonomisiert worden.

Ich war im vorletzten Diplomdurchgang, die nach uns wollten ihr Studium in den vorgegeben sechs Semestern schaffen und hatten kaum Zeit nach rechts und links zu gucken. Aber ich glaube bei uns war das eh eher eine schulische Ausbildung als ein Studium. Wir hatten einen ziemlich festen Stundenplan und sowas wie eine Klassengemeinschaft. Das kam erst in den letzten Semestern im Hauptstudium, dass sich da etwas gemischt hat. Ich war teilweise etwas zurückhängend der Kinder wegen (ein Semester habe ich fast komplett ausgesetzt, weil Schnitzelino II geschlüpft ist) und das war schon sehr exotisch 😳

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Phoibos
vor 28 Minuten schrieb Schnitzel:

eher eine schulische Ausbildung als ein Studium

Der Fluch Bolognas...

 

 

vor 4 Stunden schrieb Hans Schumacher:

immer wieder

Oh, das waren schon die Jungs von Ströer oder JCD, weiss nicht, wem die Litfasssäule gehört. Im Bahnhof (die Wände werden von Ströer betreut) waren jedenfalls auch welche bei gewesen.

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