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Visitenkarten

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Tobber

... um nicht wieder mißverstanden zu werden: was nicht heißen soll, dass Programmierer, Köche, Mechaniker, Putzfrauen und Toningenieure nicht besser programmieren, kochen, reparieren, putzen und mischen könnten als ich => natürlich können sie das!

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Tobber

Mann -- was sage ich denn?! :) Ok, ich werde mich nicht wiederholen. Vielleicht wäre es ja hilfreich, wenn Du uns Deine VK hier mal vorstellst. Andreas und ich lernen gerne noch was dazu! (Das meine ich übrigens absolut ohne jeden Hintergedanken -- hat der Oliver auch getan und dieser Raketenentwurf war sehr cool!)

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GRIOT

An Andreas Gerhard:

Viele Einkäufer haben nach wie vor ein Visitenkartenbuch. Das ist es m.E. ungünstig, wenn Firma, Name und Kontakt nicht auf einer Seite stehen.

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Wladimir

:shock:

Meine Güte weht hier ein rauer Wind!

Ich denke man sollte auch fachfremden Leuten zugestehen, dass sie sich für Gestaltung interessieren, da selber rumwerkeln möchten und sich in diesem Forum einen Erkenntnisgewinn versprechen.

Ich freue mich auf Eure konstruktive Kritik.

Ich denke auch, dass allen Beteiligten klar ist, dass professionelle Ergebnisse von den Leuten zu bekommen ist, die es in irgendeiner Form gelernt haben. Das soll doch aber keinen daran hindern sich selbst zu versuchen.

wo kaufst du deine brötchen? beim bäcker. wo lässt du dein auto

reparieren? in der werkstatt.

Manchmal will man sich eben selbst versuchen. Da backt man eben Brot oder schraubt an seinem Auto rum – klar werden Bäcker und Mechaniker die Hände überm Kopf zusammenschlagen, aber man hats selbst gemacht!

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Bleisetzer

Wenn fachfremde Menschen sich für Typographie interessieren, ist das lobenswert. Und wenn sie nichts über Ausschluß und Durchschuß wissen und auch bei einer Schrift eine Grotesk nicht von einer Egyptienne unterscheiden können (diese völlig irreführenden Klassifizierungen gab es übrigens vor vor dem 2. Weltkrieg, seitdem sind sie zum Glück abgeschafft), dann heißt das noch lange nicht, daß sie keinen guten Geschmack und kein sicheres Auge dafür haben, was gute und was schlechte Typographie ist.

Verwerflich sind eher Leute, die mit Halbwissen kokettieren, sich aber breit und lang über Typographie auslassen, ohne eine Spur von Bescheidenheit zu zeigen. Allein daran kann man erkennen, was Halbwissen und was Fachwissen trennt.

Halbwissende sollten vielleicht lieber einmal lesen, was die Fachkollegen schreiben. Und nachfragen, wenn sie etwas nicht verstanden haben. In keinem Fall jedoch Injurien verteilen. Was das bringen soll, ist mir schleierhaft.

Georg

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Tobber

... ich sehe schon: das Gezicke will kein Ende nehmen :D

Leute, es ist doch so: Wenn ich meinen Freund Paul -- seines Zeichens ein Meister der Küche -- nach einer Zutat für ein Rezept frage, dann ist mir wenig geholfen, wenn die Antwort lautet: "Du, werde doch Koch -- da lernste das!" Noch weniger nützen irgendwelche Berufspathosheulereien gekränkter Eitelkeiten. Hier ging es überhaupt nicht um Putzfrauen, Halbwissen oder gar Injurien (<= sehr schön :lol: ) bevor die Weltanschaulinge (von denen bislang übrigens noch kein praktisch verwertbares Wort über Visitenkarten fiel) hier die Debatte "Gut gegen Böse" anstimmten. Daher meine Bitte: lasst uns doch einfach wieder zu den eigentlichen Fragen kommen, die da waren:

1. Kennt jemand weitere interessante Links zu ungewöhnlich gestalteten Visitenkarten?

2. Hat trotz allem noch jemand den Mut seinen Kartenentwurf zu posten? (Nur zu!)

3. Welche Informationen gehören auf die Karte?

Gerade (3.) ist auch so eine Sache: Imgrunde reicht ja der Name und die E-Mail-Adresse. Alles weitere ergäbe sich ja dann aus diesem Kontakt?! Oder sieht es tatsächlich irgendwie unseriös aus auf Adresse zu verzichten? Für die Liebhaber eher spartanisch gestalteter Karten sei hier noch einmal auf Martin Z. Schröders sehr elegante Arbeiten hingewiesen:

http://www.druckerey.de/schaufenster/sf ... ten01.html

Friede, Freundschaft ... und ich fahre jetzt zu Paul zum Frühstücken, vielleicht gibts da ja lecker Eierkuchen! Allen hier (ja, natürlich auch Dir!) ein schönes Wochenende,

tobber

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Thierry Blancpain

meine visitenkarte ist seit über 2 jahren weisse helvetica auf schwarzem hintergrund - name vorne, email, telefon, website hinten.

ich hatte 15min zeit für die gestaltung und habe die karte bisher 3 mal wirklich gebraucht - deshalb und aus geldmangel gibts grad keine neuen karten. fotos habe ich auch nicht bereit.

auf die karte gehört, was für die betroffene person/unternehmung drauf muss. das lässt sich einfach nicht allgemein sagen. für mich war wie gesagt name/tel/email/web ausreichend, für andere muss zumindest noch eine physische adresse drauf. wieder andere möchten eine funktion, eine direktdurchwahl, eine privatemail, ein foto, ... als schreibender verstehst du sicherl was ich meine.

und ich muss es einfach auch noch einmal sagen: natürlich kannst du gerne ein bisschen ausprobieren, einem hobby fröhnen und spass an der gestaltung von visitenkarten für freunde und kollegen haben. mir soll das egal sein. nur: professionelle gestaltung ist ebendiese WEIL sie andere massstäbe hat als laienhafte; am anfang steht ein problem, am ende eine lösung: zwischendurch eine menge ideen, entwürfe, überlegungen, planungen mit druckerei, evtl. veredler und natürlich mit dem kunden.

ganz abgesehen davon gestaltet ein grafiker eher selten je eine visitenkarte alleine: logo, briefpapier, webseite, couverts, notizpapier, kurz, das corporate design des kunden.

und da werden natürlich gleich wieder ganz andere massstäbe angesetzt.

wenn du nun deine arbeiten hier zeigst, so schweben diese in einem komischen zwischenstatus: zum glück nicht in comic sans, times new roman oder arial - aber eben auch nicht richtig ausgefeilt, überaschend oder auch nur schon handwerklich sauber. dass da fast niemand positive worte dazu verliert, musst du einfach verstehen.

auch mein beitrag hier wird dir als schreibender keine glücksgefühle bescheren: ich kann damit leben, ich will ja nichts damit verdienen. aber ich lasse es auch nicht von dir beurteilen. verstehst du nun was ich - wir - meinen?

gutes frühstück - ich gehe jetzt arbeiten ;)

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FalbeKatze

Mir schrieb dazu ein Experte:

Typographie und Kochen? Wenn man einen Vergleich bemühen will, dann kann man die Typographie nur mit der Architektur vergleichen, weil beide dienende Künste der Formgestaltung sind. Der Typographie kann man sich hobbymäßig nur in so engen Grenzen nähern, wie man auch nicht aus Hobby ein Kaufhaus entwerfen, aber vielleicht einen kleinen Zaun darum basteln kann. Auch eine Visitenkarte braucht eine Statik usw.; es ist ein Regelwerk, ein Kanon, eine Klaviatur, eine Gesetzessammlung, womit man umgeht. Spielen kann damit, wer die Spielregeln kennt, wer Sehen gelernt hat und die Anwendung geübt. Das dauert lange und hört nie auf.

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Norbert P
Wir fahren nun nächste Woche auf die Buchmesse (Pflichttermin f. Autoren) und die Herrschaften wollen "etwas andere" Visitenkarten und baten mich mir mal Gedanken zu machen. Das ist also nix für Kohle -- eher ein geschuldeter Gefallen.

Da Leipzig ja die Woche anfängt: Auf allen Buchmessen (Frankfurt, London, Bologna), die ich in den letzten 15 Jahren besucht habe, bekam ich "außergewöhnliche" Karten immer ausschließlich von freien Lektoren und Autoren, nie von Gestaltern (oder gar Verlegern). Stets waren die Karten der schreibenden Zunft "over the top" und arg bemüht. Weniger wäre wohl auch hier mehr gewesen.

Viel Weiß, strenge Achsen, Garamond, Name-Job-Adresse-Tel.-E-Mail - mehr nicht.

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Norbert P

Doch. :D

Ich frage mich, was man davon halten soll, dass Menschen, die sich auf (in gewisser Weiser formlose*) Inhalte spezialisiert haben, sich bei der Darstellung der eigenen Persönlichkeit so kaprizieren. Ob das nicht ein falsches Signal an potenzielle Auftraggeber ausstrahlt?

* formlos nur in Bezug auf die äußere Gestalt natürlich.

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Tobber

Hm, schwierig. Kann da freilich nur für mich und ein paar andere sprechen, aber vielleicht so: Die schreibende Zunft nimmt sich als Branche nicht sonderlich wichtig -- wenn überhaupt wahr. Gleichwohl hält freilich jeder Autor seine Werke für ganz und gar unvergleichbar -- schon gar nicht mit denen anderer Autoren ... selbst wenn die imgrunde mehr oder weniger das Gleiche schreiben ... und ausgestattet mit einer solchen Einzelkämpfermentalität und der Teamfähigkeit eines Weißen Hais, gerät die eigene Persönlichkeit mitunter zum zentralen Unterscheidungsmerkmal in kurzen Messebegegnungen, die ihren grafischen Ausdruck dann vermeintlich in einer Visitenkarte Ausdruck findet ...? Ganz schön bescheuert, was?! ;) Nein, keine Ahnung. Was davon zu halten ist? Weiß ich nicht, vermutlich ähnlich wenig, wie von sich in ihrer Wichtigkeit zu ernst nehmenden Kollegen aus dem grafischen Gewerbe (ich meine wir sind hier alle keine Gehirnchirurgen, Krankenschwestern oder Feuerwehrleute , retten also keine kleinen Kinder, den Weltfrieden oder so etwas). Wir haben alle unsere Jobs -- die wir trotz allem vermutlich mehr mögen als die zuvor Zitierten ihre Berufe, was ein Privileg ist -- und versuchen darin einfach gut zu sein.

Doch wieder zum Thema: war das "Viel Weiß, strenge Achsen, Garamond, Name-Job-Adresse-Tel.-E-Mail - mehr nicht." Deine Empfehlung oder Deine gesammelten Eindrücke bzgl. Autorenkarten auf anderen Messen?

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Thierry Blancpain

ich glaube sagen zu können dass er das als empfehlung meinte - aber das muss er wohl selber bestätigen.

nach diesen aufklärungen bez. buchmesse bin ich auch der meinung, das hier etwas schlichtes viel wirkung zeigen kann. falls aussergewöhnlich, dann mit drucktechniken. ein freund hat sich wundervolle visitenkarten geschaffen mit einem pantone neon-orange (zweimal übereinander gedruckt für eine noch kräftigere farbe), oder du arbeist mit einer prägung (dann allerdings nur eine einseitige karte!) oder ähnliches. visitenkarten sind nicht der ort, um typografische spielereien auszuprobieren - meine meinung.

was denkst du von deinen gegenüber, wenn sie mehr über dich erfahren sollen durch die karte wie durch ein gespräch? die karte ist informationsträger und kann höchstens einen guten eindruck bestätigen, den du vorher schon geschaffen hast. eine gute visitenkarte nützt auch nichts, wenn sich zwei nicht im geringsten sympathisch sind. aber das muss ich ja eignetlich nicht erwähnen..

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Tobber

Wohl wahr.

Na gut, meine irischen Nachbarn werden unruhig und sind auch durch Pouges-Schnulzen nicht mehr zu besänftigen. Ab ins Pub und allen Grünblütigen, die sich hier noch herumtreiben natürlich ein

HAPPY ST. PATRICKS DAY!

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Norbert P

Thierry hat recht. Es war eine Empfehlung. Eine schlichte, "gerade" Karte - das sieht seriös aus. Lektoren und Verleger haben oft am meisten Angst vor dem "unverwechselbaren", ausgeprägten Ego Ihrer Schreiber. Und in der Tat, so ganz stimmt es nicht, wenn Tobber meint, die schreibende Zunft nähme sich nicht so wichtig ... mancher derer tut es eben schon.

Cheers!

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Bleisetzer

Ich arbeite nun seit etwas mehr als 30 Jahren in der Graphischen Industrie, davon vielleicht 15 Jahre im Außendienst bei Herstellern von PrePress-Systemen. Und da kommen naturgemäß schon einige Karten zusammen. Durch Arbeitseinsätze auf Drupas und Ifras auch recht viele internationale Business Cards.

Eine Visitenkarte fällt ins gleiche Fach wie z.B. Bewerbungen.

Sie gibt das erste Signal über mich an den, dem ich sie gebe.

Und zwar so, daß er nach Möglichkeit sofort etwas positives damit assoziiert. Und das jedesmal erneut, wenn er meine Karte in die Hand bekommt. Sie muß einen hohen Wiedererkennungswert haben und sie soll das Image des Unternehmens widerspiegeln, für das ich arbeite.

Ich wäre doch völlig verblödet, wenn ich mir dieses Tausch-Ritual im Geschäftsleben entgehen lasse und statt einer wohlüberlegten guten und professionell umgesetzten Gestaltung keine Karte überreichen kann oder aber eine, die aussieht, als habe sie ein Laie mal eben mit Word zusammengeschrieben.

Als Profi würde ich dadurch bei anderen Profis an Glaubwürdigkeit verlieren. Würde mir jemand eine solche Zettel-Karte übergeben, hätte er zukünftig gegen die damit erzielte negative Wirkung zu kämpfen. Und käme nicht dazu, seinen eigentlichen Job auszuüben. Denn irgendwas will er ja von mir.

Georg

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Sie muß einen hohen Wiedererkennungswert haben

Meinst du das im wörtlichen Sinne (ich finde die Karte im Gewühle, weil da rechts so ein lila Rand war) oder tatsächlich im Sinne von gestalterischer Finesse, an die du dich erinnerst?

Ralf

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Norbert P

Richtig: Im Englischen heißen Visitenkarten nicht ohne Grund business cards.

Ich hab hier auch eine ganze Sammlung internationaler Karten - aber jede berücksichtigt die Standards des jeweiligen Landes (chinesische Karten z.B. sind echt übervoll), der jeweiligen Branche, sind oft einfach nur "corporate". Darum finde ich den Begriff "Wiedererkennungswert" etwas schwammig ... ob ich also eine Karte wiederfinde, hängt da nicht von meiner geschmacklichen Empfindung für die Gestaltung ab, sondern davon, ob ich sie unter dem richtiigen Buchstaben einsortiert habe.

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Bleisetzer
Sie muß einen hohen Wiedererkennungswert haben

Meinst du das im wörtlichen Sinne (ich finde die Karte im Gewühle, weil da rechts so ein lila Rand war) oder tatsächlich im Sinne von gestalterischer Finesse, an die du dich erinnerst?

Ralf

Ich meine beides in Kombination.

Und genau das wird ja auch bei vielen guten Visitenkarten-Gestaltungen erreicht. Natürlich ist es hilfreich, wenn ich in meinem Visitenkarten-Kasten mit geschätzt 200 Visitenkarten, die mir irgendwann einmal übergeben wurden, gleich etwas heraussticht, was meine Aufmerksamkeit auf sie lenkt.

Das kann z.B. ein stärkerer als der übliche Karton sein oder ein Farbbalken rechts im Anschnitt oder eine Plastikkarte (das war mal vor einigen Jahren in der Telekommunikation sehr beliebt. Dann ist man wieder davon abgekommen, weil es viele mit "Calling Cards" assoziierten, einem großen TK-Nischenmarkt, der u.a. auch im Ethno-Markt stark vertreten ist und ein sehr schlechtes Image hat).

Falsch umgesetzt empfinde ich Visitenkarten, die aus dem oben erwähnten Grund sehr vom Standard-Visitenkartenformat abweichen. Buchbinder haben sehr oft solche Karten - gefalzt, mit Einschnitt und Einstecken. Das ist alles viel zu kompliziert und verhindert, daß man sie in einen Karteikasten alphabetisch einsortieren und schnell wiederfinden kann.

Die Kombination Catch Eye plus irgend etwas besonderes - ein gutes Logo zum Beispiel, was die Visitenkarte "einzigartig" macht - das meine ich. Dabei kann ich offen sagen, weil ich sie ja nicht selbst entworfen habe: Genau das habe ich mit meinen Visitenkarten des Preußischen Bleisatz-Magazins bezweckt und erreiche es auch. Sie sieht im Prinzip ähnlich aus wie mein Briefbogen und meine Webseite (bildet also eine Einheit, wie das ja immer bei Firmen ist oder sein sollte). Mir haben Kunden geschrieben, daß sie gern noch eine Karte von mir hätten, weil die eine, die sie haben, irgendwo an ihrer Pin-Wand steckt, weil sie sie so schön finden. Was will ich mehr?

Georg

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Bleisetzer
Richtig: Im Englischen heißen Visitenkarten nicht ohne Grund business cards.

Ich hab hier auch eine ganze Sammlung internationaler Karten - aber jede berücksichtigt die Standards des jeweiligen Landes (chinesische Karten z.B. sind echt übervoll), der jeweiligen Branche, sind oft einfach nur "corporate". Darum finde ich den Begriff "Wiedererkennungswert" etwas schwammig ... ob ich also eine Karte wiederfinde, hängt da nicht von meiner geschmacklichen Empfindung für die Gestaltung ab, sondern davon, ob ich sie unter dem richtiigen Buchstaben einsortiert habe.

Wie schon unten geschrieben..

Solche chinesischen Karten kenne ich auch.

Aber auch die chinesischen Gestalter - über die Qualität deren Arbeiten möchte ich nicht urteilen, dazu ist mir deren Kultur zu fremd - nutzen den haptischen Effekt zur Wiedererkennung - genau wie z.B. Karten aus der Türkei oder Pakistan - sie arbeiten ganz oft mit farbigem Karton. Und zwar mit für uns sehr ungewohnten Farben. Das unterschiedliche Farbempfinde (bekannt seit langem aus der Autobranche, siehe die Farben japanischer Autos) ist aber international gesehen, eher problematisch. Deshalb lassen japanische Konzerne für den europäischen Markt andere Karten entwickeln als für den asiatischen und, glaube ich, auch für den amerikanischen.

Georg

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Bleisetzer

Das ist übrigens meine Visitenkarte.

Alles, was zu sehen ist, ist von mir genau so gewollt.

Die Daten sind nun mittlerweile veraltet, aber das ist ja egal.

Und wenn die Mehrzahl der Betrachter den ersten intuitiven Eindruck von mir bekommen, den ich damit erzielen will, dann habe ich bereits halb gewonnen.

Georg

1012_vk_pbm_1.jpg

Und das habe ich mir dabei gedacht:

- Die Karte ist auf einem sehr festen, starken und rein weißen Karton gedruckt. Liegt somit gut in der Hand.

- Das Format entspricht mit 55 mm x 90 mm dem Standard.

Paßt somit in alle VK-Etuis und Behältnisse.

- Das Hochformat ergibt sich zum einen aus dem Logo mit dem Schriftzug - die dann gleichzeitig fast schon automatisch zur vertikalen Achse führen. Gleichzeitig verstärkt das Hochformat den Charakter der Aussage, gibt ihr ein ganz klein wenig etwas.. einen absoluten Anspruch "Hier bin ich und ich stehe dazu".

- Blickfänger ist natürlich die Preußen-Flagge mit dem Wort "Preußisches". Das ganze dient der Polarisation der Aussage. Man fühlt sich intuitiv angesprochen oder man lehnt es intuitiv ab - je nachdem, was man mit "Preußen" assoziiert. Wer es ablehnt, weil er Negatives mit Preußen verbindet, denkt im zweiten Zug "Das kann doch gar nicht sein, da stimmt doch etwas nicht." Und beschäftigt sich mit der Sache. So oder so - ich habe den Vorteil daraus.

- Die Futura Buch unterstreicht die Kernaussage - symbolisiert natürlich durch das Preußische:

Schwarz oder Weiß

Wahrheit oder Lüge

Ja oder Nein

Das gibt der Aussage etwas idealistisches.

Im Idealfall anerkannt, ansonsten vielleicht belächelt - so, wie man ganz allgemein Idealisten belächelt - aber nicht unsympathisch findet. Man schiebt sie in die Schublade "skurril, aber sympathisch". In dieser Schublade fühle ich mich ganz wohl.

Die vertikalen Linien:

Hierfür (die gesamte Gestaltung wiederholt sich auf Webseite, Briefbogen, Rechnungen etc.) wurde ich kritisiert: Too much. Die Vertikale ergäbe sich schon durch den linksbündigen Satz.

Das ist natürlich richtig und ich habe eine ganze Weile darüber nachgedacht. Die senkrechten Linien signalisieren symbolisch eine Schutzfunktion bzw. das Bedürfnis danach. Vielleicht so, wie ein Mann, der zum Gürtel auch noch Hosenträger anzieht.

Alles in allem:

Streng und diszipliniert, eindeutig, korrekt, puristisch = preußisch

Das ist mein Anspruch an mich selbst.

So arbeitet das Preußische Bleisatz-Magazin.

So wollte ich die Aussage.

Georg

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Sandra

Typo-"Benimmregel" von früher: den eigene Name nicht in fetter Schrift setzen. Gilt das noch in Preußen?

55 x 90 - genau Goldener Schnitt wäre schön und passt auch überall rein, wenn du bei der Höhe unter 85 bleibst: 52 x 84 zum Bleistift. Weil Standard (Kreditkarte) ist 54 x 85, okay, doofes Format, aber halt Massenkompatibel.

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Thierry Blancpain

in untereinanderstehenden ziffernblöcken (seriennummern in katalogen oder eben hier telefon und fax) gleiche ich die ziffern meist nicht an, wenn untereinander gleiche zahlenreihen stehen (teile der vorwahl zum beispiel). das beisst sich visuell meiner meinung nach dann mehr als die unausgeglichenen tabular-ziffern.

bisher hatte ich in solchen fällen immer mit statischen serifenlosen zu tun, ich weiss nicht ob es bei einer antiqua nicht besser klappen würde.

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Bleisetzer
Typo-"Benimmregel" von früher: den eigene Name nicht in fetter Schrift setzen. Gilt das noch in Preußen?

Jetzt, wo Du es schreibst..

Darüber muß ich nachdenken. In den Alternativ-Vorschlägen zuvor hatte ich die Version mit dem Namen ebenfalls in der Futura Buch abgelehnt.

Ich muß mal überlegen, warum.

55 x 90 - genau Goldener Schnitt wäre noch etwas organischer und passt auch überall rein, wenn du bei der Höhe unter 85 bleibst: 52 x 84 zum Bleistift. Weil Standard (Kreditkarte) ist 54 x 85, okay, doofes Format, aber halt Massenkompatibel.

Das ist wahr - danke.

Ziffern ausgleichen (Tabellenziffer 1 ist zu fleischig)

Zeilenabstände ausgleichen (zwischen den nummern ist er wegen Oberlängen der Ziffern enger als in den Web-Daten)

Ich glaube, das möchte ich nicht. Begründung: Was Du beschreibst, ist, aus Sicht der digitalen Fontwelt beschrieben, natürlich richtig. Im Bleisatz jedoch nicht realisierbar.

Und es geht schon sehr in die Richtung einer Diskussion, die wir hier einmal hatten: "Inwieweit ist es legitim, durch die Eigenart einer Schrift entstehende 'Unschönheiten' nachträglich zu korrigieren?"

Als Paul Renner die Futura entwarf, wird ihm das Problem sicher nicht entgangen sein. Ganz offensichtlich hielt er die Folgen dennoch für akzeptabel. Wer bin ich, daß ich es besser wissen will? ('mal überspitzt formuliert). Es gibt in der Original-Futura nur eine Sorte Ziffern. Andererseits gibt es in der Bleisatz-Futura Ligaturen, in den digitalen Fonts nicht. Was ich gar nicht verstehen kann. Aber es ist halt so.

Letztendlich werde ich die Endform (ich warte noch auf meine neue Handynummer) wahrscheinlich im Buchdruck erstellen lassen und den Satz dann manuell setzen. Mal sehen.

Georg

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