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O…
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Oberlänge
Die Oberlänge ist der Teil eines Kleinbuchstabens, der über die Mittellänge hinaus geht. -
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Oblique
Mit oblique werden kursive Schriftschnitte bezeichnet, die keinerlei vom aufrechten unterschiedlichen Gestaltungsmerkmale ausweisen. Dies kann eine Folge von automatischer Schrägstellung sein, die eher als typografischer Fehler gilt. Es gibt jedoch auch einige Schriften, deren kursive Schnitte bewusst als Oblique-Schriften gezeichnet sind und bei denen dann zumindest eine optische Korrektur der Strichstärken erfolgt ist. Echte Kursive Oblique – Falsche Kursive -
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Oldstyle
Oldstyle wird in der Regel als englische Bezeichnung für die Renaissance-Antiqua benutzt. Im Zusammenhang mit Ziffern (Oldstyle Figures) sind Mediävalziffern gemeint. -
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Open Font License (SIL)
Die Open Font License ist eine häufig verwendete Lizenz für quelloffene digitale Schriften. Sie wurde von der christlichen Organisation SIL International entwickelt, die selbst verschiedene Open-Source-Schriften wie die Gentium und die Charis anbieten. So genannte freie Lizenzen und Lizenzsysteme gab es auch vor der Entwicklung von OFL eine ganze Reihe, aber sie waren in der Regel nicht auf die Verbreitung von Fonts zugeschnitten. So gehört zum Beispiel zu den Creative-Commons-Lizenzen meist eine Namensnennung des Lizenzgebers bei der Anwendung. Für Schriften ist dies jedoch nicht angebracht, da man dann z.B. ein mit so einer Schrift entworfenes Logo nie ohne ausdrücklichen Hinweis auf den Schriftgestalter verwenden dürfte. Die OFL vermeidet solche Probleme und soll die Entwicklung und weltumspannende Kooperation beim Schriftentwurf fördern. Der Lizenztext und weitere Informationen zur Verwendung finden sich hier: http://scripts.sil.org/ofl -
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OpenType
OpenType ist ein plattformübergreifend nutzbares Fontformat, das von Adobe und Microsoft entwickelt wurde. OpenType ermöglicht erweiterte typografische Funktionen, die das Ausweichen auf verschiedene Schriftschnitte für z.B. Kapitälchen oder unterschiedliche Schriftsysteme überflüssig machen. Auch Ligaturen, Schwungbuchstaben, Symbole, Währungszeichen und verschiedenste Ziffernsets können in einem OpenType-Schriftschnitt vereint sein. OpenType ist technisch gesehen eine Erweiterung des TrueType-Formates. Ein OpenType-Font besteht stets aus einer Datei, die gleichermaßen auf Windows, Mac OS und anderen Betriebssystemen lauffähig ist. Die Umrisslinien eines OpenType-Fonts können sowohl im TrueType-Format vorliegen (Suffix: TTF) als auch im PostScript-Type1-Format (Suffix meist: OTF). Da OpenType lediglich eine Erweiterung des TrueType-Formates ist, sind sich beide Formate sehr ähnlich. Ein Unterschied kann vor allem dadurch ausgemacht werden, ob erweiterte typografische Eigenschaften (»Layout Tables«) enthalten sind oder nicht. OpenType-Fonts sind generell Unicode-basierend und können demnach auf einen großen Zeichenvorrat (bis zu 65.536 Zeichen) zurückgreifen. Welche Zeichen tatsächlich in einem OpenType-Font enthalten sind, ist von Font zu Font sehr unterschiedlich. Adobe kennzeichnet mit dem Zusatz »Std« Fonts, die lediglich mit einer 8-Bit-Standardbelegung versehen sind. Font, die mit »Pro« versehen sind, besitzen erweiterte Zeichensätze. Welche genau dies sind, muss im Einzelfall geprüft werden. Ab Windows 2000/XP und Mac OS X werden OpenType-Schriften von Hause aus unterstützt. Weitere Informationen im Fachartikel Mythos OpenType auf Typografie.info -
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OpenType Collection
OpenType Collection (OTC) ist ein Fontformat, bei dem mehrere PostScript-basierte OpenType-Fonts in einer Datei zusammengefasst werden. Dadurch müssen identische Informationen nicht mehrfach gespeichert werden und die Schriftfamilie benötigt so deutlich weniger Speicherplatz. Das OTC-Format ist das Gegenstück zu dem schon seit längerem verwendeten TTC-Format, bei dem TrueType-basierte Fonts zusammengefasst werden können. -
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OpenType Feature
Das OpenType-Format verfügt wie andere Smartfont-Technologien über die Möglichkeit, die Fontdateien mit Code auszustatten, mit dem der Textsatz im Anwendungsprogramm gezielt dynamisch verändert werden kann. Dazu existieren standardisierte OpenType-Features mit spezifischen Funktionen. Nachfolgende Tabelle zeigt die gängigen OpenType-Features, die in der lateinischen Schrift benutzt werden können und von Anwendungen wie Adobe InDesign und Illustrator zur Verfügung gestellt werden. Die deutschen Benennungen sind nicht standardisiert und können sich daher von Anwendungsprogramm zu Anwendungsprogramm unterscheiden. Außerdem lässt sich im Anwendungsprogramm nicht immer jedes Feature separat ansprechen. Der Software-Hersteller kann diese auch in Kombination benutzen oder an andere Funktionen des Programms koppeln. Eine umfassende Übersicht, welches Feature in welchen Programmen unterstützt wird, bietet diese Liste von Typotheque. Standardligaturen Englisch: Standard Ligatures Feature Code: LIGA Bedingte Ligaturen Englisch: Discretionary Ligatures Feature Code: DLIG Brüche Englisch: Fractions Feature Code: FRAC Ordinalzeichen Englisch: Ordinals Feature Code: ORDN Schwungbuchstaben Englisch: Swash Feature Code: SWSH Titelschriftvarianten Englisch: Titling Alternates Feature Code: TITL Kontextbedingte Varianten Englisch: Contextual Alternates Feature Code: CALT Alles in Kapitälchen Englisch:All Small Caps Feature Code: C2SC+SMCP Kapitälchen Englisch: Small Caps Feature Code: SMCP Alternativen für die Auswahl Englisch: Access all Alternates Feature Code: AALT Null mit Schrägstrich Englisch: Slashed Zero Feature Code: ZERO Formatsätze 1 bis 20 Englisch: Stylistic Sets Feature Code: SS01–SS20 Hochgestellt Englisch: Superscript/Superior Feature Code: SUPS Tiefgestellt Englisch: Subscript/Infirior Feature Code: SUBS Zähler Englisch: Numerator Feature Code: NUMR Nenner Englisch: Denominator Feature Code: DNOM Versalziffern für Tabellen Englisch: Tabular Lining Feature Code: TNUM+LNUM Proportionale Mediävalziffern Englisch: Proportional Oldstyle Feature Code: PNUM+ONUM Proportionale Versalziffern Englisch: Proportional Lining Feature Code: PNUM+LNUM Mediävalziffern für Tabellen Englisch: Tabular Oldstyle Feature Code: TNUM+ONUM Versalformen Englisch: Case-sensive Form Feature Code: CASE Historische Alternativen Englisch: Historical Forms Feature Code: HIST Formatvarianten Englisch: Stylistic Alternates Feature Code: SALT -
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Optische Größen
Im Bleisatz war es selbstverständlich, verschiedene Schriftgrößen auch unterschiedlich zu gestalten, um Besonderheiten der Drucktechnik und der menschlichen Wahrnehmung beim Lesen auszugleichen. Im Fotosatz und Desktop Publishing werden Schriften dagegen lediglich von einer Outline in alle Schriftgröße skaliert. Dieser Kompromiss hat zur Folge, dass Schriften in Textgrößen oft zu mager sind und in großen Schriftgrößen zu plump. Eine geringe Anzahl von Schriften ist deshalb in verschiedenen optischen Größen (englisch: optical sizes) erhältlich, deren Schnitte auf die Anwendung in bestimmten Schriftgrößen abgestimmt ist. Adobe schlägt zum Beispiel für ihre Fonts mit optischen Größen eine Anwendung in folgenden Punktgrößen vor: caption: 6 bis 8 Punkt regular: 9 bis 13 Punkt subhead: 14 bis 24 Punkt display: 25 bis 72 Punkt Von URW++ stammt die Einteilung: Textsatz (T): 6 bis 16 Punkt Titelsatz (D): 16 bis 36 Punkt Plakatsatz (P): 36 bis 1000 Punkt Scangraphic-Font sind erhältlich als: (kleiner 18 Punkt) (größern 18 Punkt) Eigenschaften von Schriften mit optischen Größen Schriften mit optischen Größen halten sich dabei meist an folgende Grundsätze: je kleiner der Schriftgrad ist, desto größer ist die Laufweite offener sind die Buchstabenformen stärker aber kontrastarmer wird die Strichstärke je größer der Schriftgrad ist, desto enger wird der Satz schmaler können die Buchstaben sein feiner werden die Haarlinien Da in großen Schriftgraden in der Regel mit sehr geringem Durchschuss gesetzt wird, können die Schriftschnitte für große Schriftgrößen nochmal speziell angepasst sein. Die Akzentzeichen der Versalien rücken dazu näher oder sogar in die Buchstabenform und Klammern und ähnliche Zeichen, die sonst die ganze Kegelhöhe ausfüllen, werden vertikal gestaucht. Zudem können die Einzüge, die in kleinen Schriftgrößen das Zusammenlaufen der Druckfarbe verhindern sollen, entfernt werden.Fonts mit optischen Größen (Auswahl) Arno Pro Opticals Brioso Pro Opticals Chaparral Pro Opticals Cronos Pro Opticals Garamond Premier Pro Opticals Adobe Jenson Pro Opticals Minion Pro Opticals Sanvito Pro Opticals Kepler Opticals Utopia Std Opticals Warnock Pro Opticals Quellen Peter Karow: Schriftechnologie, Methoden und Werkzeuge Siehe auch: Fontliste: Optische Größen bei humanistischen Schriftfamilien Fontliste: Optische Größen bei klassizistischen Schriftfamilien -
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Optischer Randausgleich
Unter optischem Randausgleich versteht man das Anpassen der Spaltenränder von Textblöcken. Besonders Satzzeichen und Buchstaben mit schrägen Elementen (W, V, A) können durch leichtes Herausstellen aus der Kolumne angepasst werden, um das Satzbild harmonischer zu gestalten. Moderne Satzprogramme (z.B. Adobe InDesign) verfügen dazu über eine Automatikfunktion, die die Anpassung selbstständig ausführt. -
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OsF
OsF ist die Abkürzung für Old Style Figures – im deutschen Sprachraum in der Regel als Mediävalziffern oder Minuskelziffern bezeichnet. -
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OTF
OTF steht für »OpenType Font« und ist der Suffix einer Fontdatei im OpenType-Format, üblicherweise (aber nicht zwangsläufig) mit einer Outline-Beschreibung im PostScript-Type1-Format.
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Typo-Wiki-Index
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- ATypI
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- Andruck
- Antiqua
- Abnudeln
- Akkolade
- Akzidenz
- Abklatsch
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- Ausbinden
- Aldusblatt
- Ausschluss
- Anpappblatt
- Abziehpresse
- Akzidenzsatz
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- Ausschließen
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- Binnenform (eines Buchstaben)
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- Dicktenausgleich
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