Der seit den 1960er Jahren verbreitete Fotosatz basiert auf der Belichtung der Schriftzeichen mittels optischer (und später optoelektronischer) Verfahren auf einen Trägerfilm, der dann in der Regel die Vorlage für den Offsetdruck bildet. Eines der ersten erfolgreichen Geräte ist die seit 1962 von dem aus Berlin stammenden Unternehmen Berthold vertriebene diatype. Über einen Pistolengriff wird das gewünschte Zeichen ausgewählt. Über eine drehbare Schriftscheibe, die die Negativformen von 195 Buchstaben enthält, wird das gewählte Zeichen auf fotografisches Material belichtet. Der Satz (hauptsächlich Überschriften und andere kurze Texte) muss gut geplant und sehr sorgfältig ausgeführt werden, denn eine Sichtkontrolle während der Arbeit ist nicht möglich.
Mit dem Fotosatz etabliert sich auch erstmals das Prinzip skalierbarer Schriften. Während man im Bleisatz noch jede Schriftgröße einzeln fertigen musste, so erlaubt beispielsweise die diatype Schriftgrößen zwischen 4 und 36 Punkt von einem einzigen Schriftträger aus.
Seit den 1970er Jahren wurde der Fotosatz zunehmend auf die elektronische Datenverarbeitung umgestellt. Die Erfassung und die Belichtung der Texte wurden voneinander getrennt. Die Eingabe der Texte erfolgte mit Tastatur und einer (teils stark eingeschränkten) Sichtkontrolle am Monitor. Die erfassten Texte konnten so im Nachhinein beliebig korrigiert werden und Schriften und Schriftsatzparameter waren variierbar. Die Belichtung des Trägermaterials erfolgt dann schlussendlich, je nach System, mittels Halogenlampen, Xenonblitz, Kathodenstrahlröhre oder Laserstrahl.
Siehe auch: